Mittwoch, 30. November 2022

Buck, Pearl S. "Mein Leben meine Welten"

Buck, Pearl S. "Mein Leben meine Welten" (Englisch: My several worlds: A Personal Exile) - 1954

Ich habe dieses Buch vor Ewigkeiten gelesen und weiß nicht, warum ich es nie rezensiert habe. Es hinterließ eine lebhafte Erinnerung an Pearl S. Buck und ihr Leben. Sie gehört auf meine Lisgte der Lieblingsautoren, sie war die erste Autorin für Erwachsene, die ich gelesen habe und nimmt daher einen besonderen Platz in meinem Herzen ein.

In ihrer Autobiographie schreibt sie genauso gut wie in ihren Romanen, in denen sie es schafft, uns das chinesische Leben zu zeigen, als ob wir selbst dort leben würden. Und hier wird sie eine enge Bekannte von uns, wenn nicht sogar eine Freundin.

Ich weiß, dass es einige Kontroverse über ihre Verleihung des Nobelpreises für Literatur gab, aber das könnte daran gelegen haben, dass viele Männer nicht sehen konnten, dass eine Frau den Preis bekommt. Also mussten sie einen Grund finden, warum das falsch war. Aber ihre Biografien sind tatsächlich wahre Meisterwerke und ihre Beschreibungen des bäuerlichen Lebens in China wirklich episch und reichhaltig. Es gab sicherlich Preisträger, die den Preis nicht verdient haben, Pearl S. Buck gehört nicht dazu.

Sie war eine bemerkenswerte Frau und Schriftstellerin.


Buchbeschreibung:

"Vierzig Jahre verbrachte Pearl S. Buck in China, Jahre einer geborgenen Kindheit, eine glückerfüllte Jugendzeit und schließlich Jahre des Lehrens und Schreibens in einem von Revolutionen und Bürgerkriegen zerrissenen Land.

Heimgekehrt nach Amerika und voll Sorge über die wachsende Fremdheit und Feindschaft zwischen den weißen und den farbigen Völkern, erzählt sie von den Ereignissen und Gestalten dieses reichen und erfüllten Lebensabschnittes: von den kleinen Begebenheiten des chinesischen Alltags und den welthistorischen Aktionen, deren Zeuge sie wurde; von ihrer chinesischen Amme und ihrem konfuzianischen Lehrer Kung; von der letzten Kaiserin auf dem Mandschuthron und dem jungen Revolutionär Sun Yatsen, der das moderne China schuf; von armen Reisbauern und chinesischen Studenten, deren Freund und Lehrer sie war.

Es sind Erinnerungen einer klugen und mütterlichen Frau, die mit Freimut und Humor von den Freuden und Kümmernissen ihrer Mädchen- und Ehejahre zu berichten weiß, aber auch von ihrem unablässigen Kampf für das Verständnis der Völker und Rassen untereinander und von ihrem unerschütterlichen Glauben an die Zukunft des Menschen.
"

Pearl S. Buck erhielt den Nobelpreis für Literatur 1938 "für ihre reichen und echten epischen Schilderungen aus dem chinesischen Bauernleben und für ihre biographischen Meisterwerke".

Ich wirke an dieser Seite mit: Read the Nobels und Ihr könnt alle meine Blog-Einträge über Nobelpreisträger und ihre Bücher hier finden.

Buck, Pearl S. "Ostwind - Westwind"

Buck, Pearl S. "Ostwind - Westwind" (Englisch: East Wind: West Wind) - 1930

Dies war einer meiner ersten Romane von Pearl S. Buck. Ich verehrte sie und las viele ihrer Bücher während meiner Teenagerjahre, wahrscheinlich ,weil sie leicht zu lesen und doch so informativ waren. Ich liebe sie immer noch und lese immer noch ab und zu ein Buch von ihr.

Ich liebe die Art und Weise, wie Pearl S. Buck das Leben in China erklären kann, das Leben in China zu ihren Lebzeiten. Natürlich bin ich mir bewusst, dass es sich wieder sehr verändert hat. Sie hat eine wunderbare Art, die chinesische Art zu erklären, fast wie in Parabeln.

Aber das ist Geschichte, das Leben in Asien, gesehen mit den Augen einer Amerikanerin. Der Titel erzählt bereits von der Kluft zwischen Ost und West, davon, wie die Menschen glauben, dass sie nicht gemischt werden können. Zum Beispiel lebt die Protagonistin der Geschichte, Kwei-Li, in einem Haus im modernen Stil und ist von vielen Funktionen begeistert. Ihr Bruder bringt eine amerikanische Frau nach Hause, die von der Familie nicht akzeptiert wird. Wir hören viele Erklärungen über das unterschiedliche Leben auf den beiden Kontinenten. Dieses Buch schafft es, dies so wunderbar darzustellen.

Das größte Thema des Romans ist der Brauch, Ehen zu arrangieren. Kwei-Lan ist mit einem Arzt verheiratet, einem gebildeten Mann, der sich um sie kümmert, als sie ihn bittet, ihre Füße zu lösen. Ihr Bruder weigert sich, die Frau zu heiraten, die seine Eltern für ihn ausgesucht haben, und wird enterbt. Ein Thema, das für die meisten von uns im modernen Westen völlig ungewohnt ist.

Sicherlich eines von Pearl S. Bucks Büchern, in dem wir den Unterschied zwischen unserem Leben und dem der alten Chinesen sehen, wo sie es uns auf einem Silbertablett serviert. Ich würde wahrscheinlich jedem empfehlen, mit diesem Buch zu beginnen, der noch keins von dieser großartigen Autorin gelesen hat.

From the back cover:

"Die junge traditionell erzogene Chinesin Kuei-lan steht kurz vor der Hochzeit mit einem ihr unbekannten Bräutigam, der in den Vereinigten Staaten Medizin studiert hat. Zurück in seiner Heimat ist er bestrebt, in seiner Ehe die alten chinesischen Sitten und Gebräuche zu durchbrechen. Kuei-lan, verunsichert über den Wunsch ihres Mannes, aus ihr eine selbstbewußte und gleichberechtigte Partnerin zu machen, schildert ihre Ängste vor dem Unbekannten. Doch bald sieht sie die Chance einer großen Liebe.

Pearl S. Buck schildert in farbenprächtigen Bildern das dramatische Aufeinanderprallen von östlichen Traditionen und westlichem Denken im China der 1930er Jahre.

'
Nichts und niemand kann die Menschen Chinas zerstören. Sie sind unnachgiebige Überlebende.' Pearl S. Buck."

Pearl S. Buck erhielt den Nobelpreis für Literatur 1938 "für ihre reichen und echten epischen Schilderungen aus dem chinesischen Bauernleben und für ihre biographischen Meisterwerke".

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Dienstag, 29. November 2022

Heidenreich, Elke "Wörter aus 30 Jahren"

Heidenreich, Elke "Wörter aus 30 Jahren: 30 Jahre Bücher, Menschen und Ereignisse: Reportagen" [Words From 30 Years: 30 Years of Books, People and Events: Reports] - 2003

Eine Zusammenstellung von Artikeln der bekannten Journalistin Elke Heidenreich, deren Kolumnen ich mein Leben lang sehr gerne gelesen habe.

So war es schön, diesen Band zur Hand zu nehmen und mit Elke einen Spaziergang durch die Jahre zu unternehmen. Interessante Ereignisse, Orte, Menschen, wenn sie ewas beschreibt, ist das immer klar und deutlich. Und der Humor kommt sowieso nicht zu kurz.

Für Heidenreich-Fans und alle, die es werden wollen.

Buchbeschreibung:

"Mit ansteckender, nie nachlassender Begeisterung und Leidenschaft schreibt Elke Heidenreich seit drei Jahrzehnten über die Dinge und Menschen, die sie faszinieren: Literatur, Städte, Reisen, Schriftsteller, Zufallsbekanntschaften und Berühmtheiten."

Montag, 28. November 2022

Sendker, Jan-Philipp "Herzenstimmen"

Sendker, Jan-Philipp "Herzenstimmen" (BurmaTrilogie #2) - A Well-Tempered Heart - 2012

Nachdem ich "Das Herzenhören", den ersten Teil der Burma Trilogie, gelesen hatte, musste ich natürlich auch wissen, wie die Geschichte weitergeht.

Julia Win, die wir schon aus dem ersten Buch kennen, hört plötzlich eine Stimme in ihr. Ihr wird geraten, noch einmal nach Burma zu fahren, um zu erfahren, was die Stimme ihr sagen will. Ich glaube nicht an solche mystischen Geschichten, aber die Erfahrung, die Julia bei ihrem abermaligen Besuch macht, ist sehr interessant. Sie lernt die Geschichte Burmas, lernt neue Menschen kennen, findet eine neue Liebe, sieht ihr Leben mit anderen Augen. Und der Leser erfährt dabei viel über die Unterschiede zwischen Ost und West.

Wie immer hat Jan-Philipp Sendker eine wunderbare Geschichte über Asien geschrieben. Er hat eine fesselnde Sprache und dies ist eine sehr gute Fortsetzung eines wunderbaren Buches.

Buchbeschreibung:

"Zehn Jahre ist es her, seit Julia Win aus Burma als anderer Mensch zurückkehrte. Sie hatte ihren Vater gesucht, den Bruder gefunden und war beseelt gewesen von der schönsten Liebesgeschichte, die sie je gehört hatte. Doch in der Zwischenzeit wurde sie von ihrer Karriere in einer New Yorker Anwaltskanzlei längst wieder in das rastlose westliche Leben zurückgeholt. Da erreicht sie ein rätselhafter Brief ihres Bruders U Ba aus Burma, und mit dem Brief kommt nicht nur die Erinnerung zurück, sondern Julia wird auch klar, dass sie die Lehren von damals über die Liebe und das Leben vergessen hat. Und seit sie den Brief gelesen hat, geschieht Seltsames: Immer wieder spricht eine fremde innere Stimme zu ihr, deren Fragen Julia Angst machen, aber auch eine tiefe Sehnsucht wecken. Hat der alte burmesische Mönch, den sie um Rat fragt, mit seiner Vermutung recht, dass zwei Seelen in Julias Brust wohnen? Und was kann sie von dieser anderen, ihr unbekannten Seele lernen? Schon fürchtet Julia, den Verstand zu verlieren, doch dann wird ihr klar, dass nur ihr Bruder in Burma ihr helfen kann. Mit seiner Hilfe muss Julia dem Ursprung und dem Geheimnis der Stimme auf den Grund gehen, um zwei Seelen zu versöhnen und das Glück zu finden."

Samstag, 26. November 2022

Hauff, Wilhelm "Das kalte Herz"

Hauff, Wilhelm "Das kalte Herz" - The Heart of Stone - 1837

Ich erinnerte mich an Bücher aus meiner Jugend- und Schulzeit und bemerkte, dass ich einen meiner Lieblingsromane, die wir in der Schule gelesen hatten, nie rezensiert hatte.

Diese Geschichte stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und obwohl wir heute in anderen Zeiten leben, gilt die Botschaft des Buches immer noch. Wir brauchen Empathie und Gefühle in unserem Leben, sonst ist es völlig bedeutungslos.

Die Märchen von Wilhelm Hauff sind mit denen der Gebrüder Grimm nicht zu vergleichen, sie haben einen sehr dunklen Zug.

Peter Munk ist Waldarbeiter im Schwarzwald. Er lebt bei seiner Mutter und stellt Holzkohle her, die er dann verkauft. Er verliebt sich in ein Mädchen aus dem Dorf, aber da er arm ist, kann er sie nicht heiraten. Da er an einem Sonntag geboren wurde, kann er die Waldgeister um Hilfe bitten. Zuerst dreht er das kleine "Glasmännlein". Er wünscht sich zuerst Reichtum, aber er verliert sein ganzes Geld. Dann fragt er den dunklen Waldgeist "Holländer-Michel". Er gewährt ihm auch Reichtum, will aber sein Herz, das er durch einen Stein ersetzt, wie er es bei allen reichen Dorfbewohnern vor ihm getan hat.

Buchbeschreibung:

"'Das kalte Herz' ist ein Schwarzwaldmärchen, in dem der Dichter das Schicksal des Sonntagskindes Peter Munk schildert. Nach schlimmen Verfehlungen wird das Schicksal Peter Munks durch den freundlichen Elementargeist des Glasmännleins schließlich doch noch zu einem glücklichen Ende geführt. Das Nachwort gibt Auskunft über Leben und Werk des Dichters. Anmerkungen zu dem Märchen erleichtern das Verständnis. A Black Forest fairy tale in which the poet describes the fate of the Sunday child Peter Munk. After serious mistakes, Peter Munk's fate is finally brought to a happy end by the friendly elemental spirit of the little glass man."

Anmerkungen von Goodreads:

"
Diese Arbeit wurde von Gelehrten als kulturell wichtig ausgewählt und ist Teil der Wissensbasis der Zivilisation, wie wir sie kennen.

Wissenschaftler glauben, und wir stimmen darin überein, dass dieses Werk wichtig genug ist, um aufbewahrt, reproduziert und der Öffentlichkeit allgemein zugänglich gemacht zu werden."

Schami, Rafik "Eine Hand voller Sterne"

 

Schami, Rafik "Eine Hand voller Sterne" - A Hand Full of Stars - 1987

Rafik Schami ist ein syrischer Autor, der seit vierzig Jahren in Deutschland lebt. Er schreibt auf Deutsch, hat aber seine Heimat nie vergessen und seine Geschichten handeln hauptsächlich davon. In diesem Buch erzählt er die Geschichte des Sohnes eines Bäckers, na ja, der Junge erzählt die Geschichte selbst, über seine Probleme des Erwachsenwerdens, aber auch über die politischen Probleme in seinem Land und wie er sich engagiert.

Ich denke, Rafik Schami hat einen Teil seines eigenen Lebens geschrieben, er selbst ist Sohn eines Bäckers und hat schon sehr früh mit dem Schreiben begonnen. Die Tatsache, dass der Protagonist seine eigene Geschichte erzählt, führt noch mehr zu dieser Annahme.

Auf jeden Fall ist dies eine wunderbare Geschichte über das Erwachsenwerden sowie über die Situation in Syrien. Wer dies liest, wird feststellen, dass sich die Situation in den 35 Jahren seit seiner Veröffentlichung nur verschlechtert hat, und ich denke, es würde vielen Menschen helfen, ihre Meinung über die Flüchtlinge zu überdenken, die in unsere Länder kommen, weil sie nirgendwo anders mehr hinkönnen. Wir können die Situation in einem Land kennenlernen, in dem Demokratie ein Fremdwort ist, in dem Menschen einfach ohne Grund oder für eine für uns alle selbstverständliche Sache von der Polizei aufgegriffen werden können.

Eine großartige
Lektüre.

I habe ein paar weitere Bücher von Rafik Schami gelesen und ich bin sicher, dass noch mehr dazukommen:

"Das Geheimnis des Kalligraphen" (The Calligrapher’s Secret) - 2008
"Eine deutsche Leidenschaft names Nudelsalat: und andere seltsame Geschichten". Dieses Buch handelt über die Deutschen, der Autor spricht über all die Kleinigkeiten, die nur einem Ausländer in einem Gastland auffallen würden. Ich finde diese Geschichten genauso hervorragend wie die über Syrien.
"Die dunkle Seite der Liebe" (The Dark Side of Love) - 2004

Buchbeschreibung:

"Ein Bäckerjunge in Damaskus führt Tagebuch - und wird zum Untergrundjournalisten.

Über mehrere Jahre führt ein Bäckerjunge in Damaskus ein Tagebuch. Es gibt viel Schönes, Poetisches und Lustiges zu berichten aus der Stadt, in der Menschen so vieler Nationalitäten miteinander leben: Vom alten Kutscher und Geschichtenerzähler Salim, von seiner Liebe zu Nadja und vom Basar, auf dem die Mutter Meisterin im Handeln ist. Aber es gibt auch Armut, Ungerechtigkeit und politische Verfolgung in der Stadt. Der Bäckerjunge wird zum Journalisten - im Untergrund.
"

Freitag, 25. November 2022

Precht, Richard David "Lenin kam nur bis Lüdenscheid"

Precht, Richard David "Lenin kam nur bis Lüdenscheid. Meine kleine deutsche Revolution." [Lenin only reached Lüdenscheid] - 2005

Richard David Precht, ein wunderbarer Autor. Nachdem ich sein Buch "Wer bin ich - und wenn ja wie viele?" gelesen hatte, musste ich einfach mehr lesen.

"Lenin kam nur bis Lüdenscheid" ist eine Autobiographie, die Geschichte der Familie Precht, eine politische, linke Familie, deren Ideologie ihr Leben sehr beeinflust. So adoptieren sie zwei vietnamesische Kinder.

Ein sehr interessantes Buch, das eine Menge erklärt, nicht nur über den Autor, sondern auch über die Entwicklung Deutschlands.

Beschreibung:

"Als Kind westdeutscher Linker im provinziellen Solingen lernt Richard David Precht schon früh zwischen Gut und Böse zu unterscheiden: Sozialismus und Kapitalismus. Er wächst mit einem klaren Feindbild, den USA, auf, und natürlich ist Coca-Cola ebenso verpönt wie Ketchup, 'Flipper' oder 'Raumschiff Enterprise'. Dafür gibt es das GRIPS-Theater und Lieder von Degenhardt und Süverküp ... Prechts Kindheits- und Jugenderinnerungen sind eine liebevolle Rückschau auf ein politisches Elternhaus - amüsant, nachdenklich und mit großem Gespür für die prägenden Details."

Donnerstag, 24. November 2022

Tolstoi, Leo Nikolajewitsch "Krieg und Frieden"

 

Tolstoi, Leo Nikolajewitsch (Толстой, Лев Николаевич) "Krieg und Frieden" (Russian: Война и мир/Woina i mir) - War and Peace - 1868/69

Noch ein wunderbarer Klassiker. Tolstoi hat eine brillante Art, nicht nur einzelne Menschen, sondern eine ganze Generation von Menschen zu beschreiben, in diesem Fall sowohl Zivilisten als auch Militärs. Nicht nur die Geschichte selbst, auch seine Überlegungen zum historischen Hintergrund, zur Philosophie, zur Religion sind sehr lesenswert.

Ich kenne viele Leute, die verwirrt sind, wenn die Charaktere unterschiedliche Namen haben, aber wer wirklich ein Problem damit hat, sollte sich eine Liste der Personen erstellen (oder eine im Internet suchen). Diese Geschichte ist einfach zu gut, um wegen einiger Namen, an die man sich nicht erinnern kann, abgetan zu werden.

Dieses Buch hat über 2.000 Seiten, aber es ist definitiv eine Geschichte die man gelesen haben MUSS.

Buchbeschreibung:


"Krieg und Frieden: So umfassend der Titel ist, so umfassend ist der Roman selbst. Es gibt kein anderes Werk der Weltliteratur, das so virtuos persönliche Schicksale und Charakterstudien mit dem großen historischen Zusammenhang, mit legendären Schlachten und Niederlagen, mit Napoleons vergeblichen Ansturm gegen Russland und schließlich der verheerenden Schlacht von Borodino vereint. Tolstoi beherrscht alles, minimalistische Schlaglichter, mitnehmende Charakterstudien der Hauptpersonen, ebenso wie die großen Massenszenen, Feldschlachten, Armeen, die gegeneinander anrennen und blutigen Boden hinterlassen."

Tolstoi, Leo "Anna Karenina"

Tolstoi, Leo (Толстой, Лев Николаевич) "Anna Karenina" (Russisch: Анна Каренина/Anna Karenina) - Anna Karenina - 1877

Ich liebe Klassiker, deshalb fand ich dieses Buch absolut hervorragend. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Es ist eine wunderbare Geschichte. Eine Geschichte über Liebe und Betrug, die Moral des 19. Jahrhunderts, dieser Roman beschreibt die Geschichte dreier russischer Adelsfamilien, ihre Freuden und ihre Probleme.

Ich mochte Anna oder ihren Geliebten Vronsky nicht sehr (besonders ihn), aber die meisten anderen Charaktere mochte ich gern, besonders Kitty und Levin. Der Schreibstil ist so wundervoll, dass man glaubt, diese Leute seien echt.

Ich habe auch einige der Miniserien gesehen, die vor ein paar Jahren gedreht wurde, und hatte den gleichen Eindruck. Jeder in unserem Lesekreis, mit einer Ausnahme, glaube ich, fand es auch hervorragend. Es hat mir so gut gefallen, dass ich gleich beschlossen habe, auf jeden Fall noch viel mehr von Tolstoi zu lesen. Was ich inzwischen auch getan habe.

Wir haben dies im August 2005 in unserem internationalen Lesekreis besprochen.

Buchbeschreibung:

"Anna, die schöne Frau des hohen zaristischen Beamten Karenin, verliebt sich leidenschaftlich in den leichtlebigen Grafen Wronski, der ihr Gefühl aufrichtig erwidert. Anna verlässt ihren Mann, bekennt sich offen zu ihrer Liebe. Geächtet von der Gesellschaft, beginnt Anna einen verzweifelten Kampf um ihren Sohn, den sie dem kaltherzigen Karenin überlassen musste. Tolstoi hat mit diesem Werk einen der berühmtesten und schönsten Liebes- und Gesellschaftsromane der Weltliteratur geschaffen."

Mittwoch, 23. November 2022

Aicher-Scholl, Inge "Die weiße Rose"


Aicher-Scholl, Inge "Die weiße Rose" - The White Rose: Munich, 1942-1943 - 1952

Inge Scholl war die Schwester von Hans und Sophie Scholl und schreib dieses Buch über ihre Geschwister und die Münchener Widerstandsgruppe.

Wenn es Bücher gibt, die jeder lesen sollte, so zählt die Geschichte der Weißen Rose auf jeden Fall dazu. Sei zeigt, dass es auch im tiefsten Nazi-Deutschland Menschen gegeben hat, die Widerstand geleistet haben, die dafür mit dem Leben zahlten, die aber uns allen ein großes Vorbild sein sollte.

Wie in der Buchbeschreibung steht, basiert dieses Buch nicht nur auf Inge Scholls Erinnerungen, sondern auch auf Dokumente, die man hat sicherstellen können.

Ähnlich wie im Buch "Die Welle" (The Wave) beschreibt die Autorin, wie die Jugendlichen zuerst von der Bewegung der Nazis mitgerissen wurde. Zum Glück gab es auch manche, die irgendwann skeptisch wurden.

Ein trauriges Buch, aber auch eines, das Mut macht.

Buchbeschreibung:

"Die 'Weiße Rose' wurde zum Symbol einer Aktion, mit der einige Münchner Studenten zum Widerstand gegen die Diktatur Hitlers aufriefen. Sie bezahlten dafür mit ihrem Leben: im Februar 1943 fielen sie der Gestapo in die Hände. Die Geschwister Hans und Sophie Scholl waren unter den Hingerichteten. Inge Scholl, die Schwester, erzählt mit Hilfe von geretteten Dokumenten die Vorgeschichte und den Verlauf der Bewegung. Diese Ausgabe enthält außerdem Gerichtsurteile, Pressereaktionen und Augenzeugenberichte."

Dienstag, 22. November 2022

Mercier, Pascal "Perlmanns Schweigen"

 

Mercier, Pascal "Perlmanns Schweigen" - Perlmann's Silence - 1995

Ich habe ein anderes Buch von Pascal Mercier gelesen, "Nachtzug nach Lissabon". Seitdem wollte ich wieder einen seiner Romane lesen. Er hat eine besondere Art, eine Geschichte zu erzählen, eine ruhige, fast verträumte Art. Ich denke, der Autor ist derzeit einer der besten deutschsprachigen Schriftsteller.

Nach dem Verlust seiner Frau veranstaltet Philipp Perlman eine Linguistik-Konferenz in Italien. Dort denkt er über sein Leben nach und stellt fest, dass er all seine Willenskraft verloren hat, weiterzumachen. Wir folgen ihm in seinem Bemühen, einen Grund zu finden, um aus seiner misslichen Lage herauszukommen.

Dieses Buch ist so schwer zu beschreiben, der Protagonist macht so viele Qualen durch, aber es liest sich nicht wie ein Drama. Fast wie eine philosophische Erkundung unserer Gedanken und Wünsche. Eine Analyse eines gut gelebten Lebens, das sich verlangsamt, vielleicht sogar zum Stillstand bringt.

Die Geschichte ist sehr intensiv, wir bekommen einen Einblick in den Verstand eines aufgewühlten Menschen, wie er von einer Tiefe in die nächste zu gelangen scheint, ohne jemals wirklich herauszusehen. Man möchte weiterlesen, auch wenn man nicht sehen kann, dass er nirgendwo hingehen wird.

Zugegeben, das Buch ist lang und es scheint nicht viel Handlung zu beinhalten, aber in seinen Gedanken geht so viel vor sich. Auch der Teil über Linguistik hat mir sehr gut gefallen. Der Protagonist lernt Russisch und ich fand es faszinierend, wie er das gemacht hat. Auch die Beschreibung eines akademischen Lebens ist sehr gut gelungen.

Eine fesselnde, faszinierende Lektüre, sicherlich keine leichte, aber es lohnt sich. Sicherlich ein Muss für jeden, der philosophische Literatur liebt.

In dem Buch reflektiert Perlmann auch hierüber:
Walser, Robert "Jakob von Gunten" - 1909


From the back cover:

"Ein Hotel an der ligurischen Küste im Spätherbst. Philipp Perlmann, ein angesehener Sprachwissenschaftler, erwartet eine Gruppe von berühmten Kollegen zu einem Forschungsaufenthalt. Umstellt von den hohen Erwartungen der anderen, wird Perlmann von der Einsicht überwältigt, dass ihm seine beruflichen Gewissheiten völlig abhanden gekommen sind. Diese Erfahrung macht die anderen zu bedrohlichen Gegnern. Verschanzt in einem entlegenen Zimmer des Hotels, flüchtet er sich in das Übersetzen eines russischen Textes. Durch diese Flucht nach innen gerät Perlmann mit jedem Tag mehr in eine ausweglose Situation, die ihn schließlich in einen Strudel von Lügen und an den Rand eines Mordes treibt. Ein psychologischer Roman par excellence, der den Hörer durch raffinierte Komposition und einen großen Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Zeile in Atem hält."

Montag, 21. November 2022

Schroeder, Steffen "Was alles in einem Menschen sein kann"

Schroeder, Steffen "Was alles in einem Menschen sein kann. Begegnung mit einem Mörder" [What can be in a person. Encountering a murderer] - 2017

Steffen Schroeder ist ein deutscher Schauspieler, der in einer bekannten Krimiserie (SOKO Leipzig) einen Kommissar spielt. Da wir äußerst selten deutsche Filme oder Fernsehserien ansehen, hatte ich noch nie von ihm gehört. Er hat sich irgendwann entschlossen, ehrenamtlicher Vollzugshelfer zu werden und wurde so der Hauptkontakt zu dem Häftling Micha, der wegen eines Mordes lebenslang einsitzt.

Das Buch wurde von einem Mitglied unseres Lesekreises vorgeschlagen, weil sie ein Interview mit dem Schauspieler gesehen hatte, in dem er das Buch vorstellte.

Die Thematik ist sehr schwierig. Zunächst lernen wir sowohl Steffen als auch Micha etwas näher kennen. Der Autor erzählt, dass in seiner Jugend nicht alles glattlief, dass er überlegt, ob er, genau wie Micha hätte abrutschen können, dass die Rollen vielleicht sogar hätten vertauscht sein können.

Und das ist vielleicht eines der interessantesten Ansatzpunkte in diesem Buch. Warum gerät jemand auf die schiefe Bahn, ein anderer nicht. Es ist nicht immer der Hintergrund oder die Umgebung, die Kontakte, sonst wäre das alles zu einfach.

Wir lernen Micha relativ gut kennen, so gut wie es eben geht aus dieser Perspektive. Wir erfahren auch viel vom Leben im "Knast", nichts läuft da positiv. Na ja, man kann sagen, die sitzen da auch nicht, weil sie irgendwo ein Stück Brot geklaut haben. Aber damit macht man es nicht besser. Wenn die Leute wieder rauskommen und keine Perspektive haben, geraten sie wieder auf die schiefe Bahn. Das hilft niemandem.

Ich habe in meiner Arbeit für die Zeitung einmal einen Gefängnispfarrer besucht, der jugendliche Strafgefangene betreute und der mir sagte, die werden dort nur auf ihre nächsten Taten vorbereitet und die meisten kommen wieder. Das war nicht für den Artikel gedacht und ich habe es auch weggelassen, aber ich habe mich schon oft gefragt, ob das richtig war.

Zurück zu Micha. Er kommt recht sympathisch rüber. Er hat seine Eltern und seinen Bruder verloren, seitdem er im Gefängnis sitzt. Zu der Freundin und dem gemeinsamen Sohn hat er gar keinen Kontakt mehr. Dann stirbt auch noch sein bester Kumpel im Gefängnis. Lauter Erlebnisse, die Mitleid erwecken. Aber man muss sich auch jedes Mal wieder sagen. Er hat einen Menschen umgebracht, einen unschuldigen Menschen. Dafür muss er natürlich bestraft werden, sonst würde das jeder machen. Aber ist die Art der Bestrafung passend? Bestrafen wir uns nicht auch selbst damit, wenn wir diesen Menschen keine Chance geben, sie in ein normales Leben zurückkehren zu lassen, wenn sie ihre Strafe "abgesessen" haben, damit sie nicht zurück müssen, damit sie nicht wieder einen Unschuldigen umbringen.

Der Titel sollte uns auch dazu veranlassen, zu überlegen, was wirklich in einem Menschen sein kann, egal welcher Art. Wir können nie hineinblicken, aber wir können uns immer bemühen, andere ein wenig besser zu verstehen. Vielleicht gäbe es dann weniger Michas, aber auf jeden Fall wäre die Welt ein wenig freundlicher, wenn wir mehr Verständnis anderen gegenüber aufbrächten.

Ein sehr spannendes Thema, das uns alle noch lange verfolgen wird. Und das ist auch gut so. Es ist an der Zeit, dass hier Veränderungen auftreten.

Buchbeschreibung:

"2013 stehen sich Steffen Schroeder und Micha im Gefängnis Berlin-Tegel zum ersten Mal gegenüber. Ein Gespräch über ihre schwierige Jugend bringt sie einander näher, bei allen Unterschieden: Schroeder wurde Schauspieler, Micha rutschte ins rechte Milieu ab, brachte einen Menschen um. Es beginnt eine besondere Beziehung: Schroeder, bekannt als Kommissar Kowalski in 'SOKO Leipzig', wird Vollzugshelfer des lebenslänglich Verurteilten. Er lernt den Gefängnisalltag kennen, erfährt von Rangordnungen, Drogen, Ausbruchsversuchen; über die Jahre dringt er tief in Michas Geschichte ein, erfährt immer wieder Neues, Überraschendes. Für Micha wird er wichtiger und wichtiger, er begleitet ihn bei Freigängen, ist ihm Auge und Ohr für die Welt. Bald sieht Schroeder sich selbst und sein Leben in neuem Licht: Was unterscheidet ihn eigentlich von Micha? Und welche Entscheidungen und Wendepunkte führen überhaupt dazu, dass ein Leben gelingt oder scheitert?

Steffen Schroeder schreibt mit viel Gespür für das Menschliche über eine außergewöhnliche Begegnung und stellt dabei existenzielle Fragen nach Schuld, Schicksal und der Verantwortung dem eigenen Leben gegenüber. Der Fernsehkommissar und der Mörder - ein starkes, glänzend erzähltes Buch.
"

Samstag, 19. November 2022

Mann, Thomas "Der Tod in Venedig"

 

Mann, Thomas "Der Tod in Venedig" - Death in Venice - 1912

Ich habe zwei Hauptwerke von Thomas Mann gelesen, "Buddenbrooks" und "Der Zauberberg", und sie waren einfach fantastisch. Dies ist eine kleinere Geschichte, eine Novelle. Man kann es nicht mit den großen Romanen vergleichen, aber Thomas Mann findet man durchaus in der Geschichte wieder.

Dieses Buch handelt von einem Traum und der Hoffnung auf seine Erfüllung.
Es ist eine Geschichte der Niederlage, aber auch der Liebe. Es ist so aktuell wie vor hundert Jahren, als es geschrieben wurde. Vielleicht eines der aktuellsten Bücher zum Thema Homosexualität.

Thomas Mann schafft es, einem kleinen Jungen die Besessenheit eines älteren Mannes zu beschreiben, ohne dass einer von ihnen je miteinander spricht. Aber der Autor findet die richtigen Worte. Eine ausgezeichnete (aber nicht einfache) Lektüre.

Buchbeschreibung:

"Thomas Mann selbst bezeichnete den 'Tod in Venedig' als eine 'Novelle gewagten, wenn nicht unmöglichen Gegenstandes' und bezieht sich dabei auf den plötzlichen 'Einbruch der Leidenschaft' in das Leben eins homoerotisch veranlagten Menschen. Der nicht mehr junge Schriftsteller Gustav Aschenbach - mit den Gesichtszügen Gustav Mahlers - entdeckt für sich am Lido des schwülwarmen Venedig die Gestalt des schönen Knaben Tadzio, strebt in seinen Gedanken zu ihm und steigert sich in eine unerfüllbare Liebe, deren Opfer er schließlich wird."

Thomas Mann erhielt den Nobelpreis für Literatur 1929 "vornehmlich für seinen großen Roman 'Buddenbrooks', der im Laufe der Jahre eine immer mehr sich festigende Anerkennung als ein klassisches Werk der zeitgenössischen Literatur gewonnen hat".

Ich wirke an dieser Seite mit: Read the Nobels und Ihr könnt alle meine Blog-Einträge über Nobelpreisträger und ihre Bücher hier finden.

Scherzant, Sina; Notter, Marius "Noch 3 Treuepunkte bis zum Pfannen-Set"

Scherzant, Sina; Notter, Marius "Noch 3 Treuepunkte bis zum Pfannen-Set" [3 loyalty points left until the pan set] - 2021

Ich fand dieses Buch letztes Jahr in unserer Buchhandlung. Der Titel hörte sich witzig und das Buch erfüllte gleich mehrere Kategorien für eine meiner Leselisten, zwei Autoren, eine Nummer im Titel, in dem Jahr veröffentlicht.

Leider war an dem ganzen Buch nur der Titel witzig, die Geschichte selbst strotzte nur so vor Plattitüden. Ich meine, welcher Deutsche über 5 lacht heute noch über "noch jemand ohne Fahrschein"?

Es geht um eine Frau, die Bürgermeisterin ihrer Kleinstadt werden will. Aber sowohl sie als auch ihr Mann sind vollkommene Spießer, die noch im vorigen Jahrhundert leben (zugegeben, er noch mehr als sie!). Wenn Muttern ein Rezept möchte, muss Tochter das online suchen und wenn jemand dann das Rezept gut findet, schreibt Muttern es mit der Hand ab. Das macht vielleicht meine fast 90jährige Schwiegermutter (obwohl, die bittet dann ihre Kinder oder Enkel, ihr das doch nochmal auszudrucken, da ist sie schon schlauer), aber eine zukünftige Bürgermeistern?!?

Vattern sitzt doch tatsächlich da und schreibt auf, wie lange er mit einer Kartusche für den Wassersprudler auskommt. "Das letzte Mal haben wir damit zwei Flaschen mehr besprudelt!" Ach herrje, die Zeit möchte ich haben.

Und dann der Urlaub, wehe der ist nicht am gleichen Ort wie immer, da muss man sich ja neue Restaurants suchen!

Also, absolut nicht mein Fall, es gehört eine Warnung auf den Umschlag: Nur für Spießer. Auf der Rückseite stehen ein paar Kritiken, eine davon sagt "ich muss mit der Erkenntnis klarkommen, dass ich hin und wieder eine Anette bin". Na, ich hoffe mal, dass das auf mich nicht zutrifft.

Buchbeschreibung:

"Die Macher:innen vom Instagram-Account alman_memes2.0, deren Geschichten rund um Anette, Achim und Co von mehr als 570.000 Menschen gefeiert werden, erzählen vom ganz normalen Kleinstadtwahnsinn: In der Rosengarten-Siedlung im beschaulichen Städtchen Hildenberg hätten für Familie Ahlmann so schöne, ruhige Zeiten anbrechen können: Die Kinder aus dem Haus, der gewaschene Zafira im Carport stets bereit für einen kleinen Tupperdosenausflug ins Grüne, Bundesligakonferenz am Samstag - ein Leben in geordneten, klarsichthüllengeschützten Bahnen. Aber Anette will mehr, sie will das Bürgermeisteramt, und plötzlich haben die Ahlmanns statt Ruhe und Bienenstich am Sonntag Wahlkampfhelfer auf der Couchgarnitur und die geballte Aufmerksamkeit der Hildenberger auf sich gerichtet.

Trotz einer Reihe Hürden im privaten Umfeld und Tuscheleien der Kleinstadtgemeinschaft, stürzt sich Anette voller Elan in den Wahlkampf. Unterstützung erfährt sie dabei von ihrer besten Freundin Biggi und zeigt allen, wer eigentlich in Hildenberg die 7/8-Hosen anhat. Doch als sich plötzlich der schnittige Sebastian Wotzke mit selbstgebackenem Apfelkuchen in den Wahlkampf einmischt, kommt es zum Polit-Krimi-Showdown und Anette ist kurz davor alles hinzuschmeißen. Da schnappt sie im Haarstudio Komm Hair pikante Informationen über ihren Konkurrenten auf, die alles verändern.
"

Freitag, 18. November 2022

Engberding, Hans; Thöns, Bodo "Transsib-Lesebuch"

Engberding, Hans; Thöns, Bodo (Hrsg) "Transsib-Lesebuch: Reiseerlebnisse auf der längsten Bahnstrecke der Welt" [Transsib Reader: Travel Experiences On The Longest Railway Line In The World] - 2002

Ich fand diese Sammlung in einer antiquarischer Buchhandlung. Es enthält Artikel, Buchauszüge, Kurzgeschichten von renommierten Schriftstellern, die alle irgendwann einmal mit der Transsibirischen Eisenbahn gefahren sind und ihre Erlebnisse schriftlich festgehalten haben. Die erste Beschreibung ist von 1901, die letzte von 2001, also ein Bericht, der über hundert Jahre geht, in denen sich viel getan hat.

Die Autoren haben alle einen interessanten Gesichtspunkt, jeder erlebt die Reise anders, auch wenn sie etwa zur gleichen Zeit fahren. Während manche irgendwelche Unannehmlichkeiten hinnehmen, als sie es das Selbstverständlichste auf der Welt, und sich freuen, diesen Einblick in eine ihnen fremde Kultur tun zu dürfen, regen andere sich über Kleinigkeiten auf, die ihnen wahrscheinlich auch auf anderen Strecken passiert wären. Und dann gibt es noch die Hundertprozentigen, die so hinter dem Kommunismus stehen, dass alles verherrlicht wird.

Auf jeden Fall ist es faszinierend zu sehen, wie die Bahn gebaut wurde, wie sie sich über die Zeiten hinweg geändert hat, vor allem, wenn sich die politischen Gegebenheiten änderten.

John Foster Fraser, Sir, UK, 1868-1936
Das wahre Sibirien (1901)
(E: The Real Siberia)

Eugen Zabel, D, 1851-1925
Auf der sibirischen Bahn nach China (1903)

Karl Tanera, D, 1849-1904
Zur Kriegszeit auf der sibirischen Bahn und durch Rußland (1904)

O.T. Tuck, UK, 1876-?
Tagebuch (1909)

Marcus Lorenzo Taft, US,
Fremdes Sibirien (1909)

Fridtjof Nansen, N, 1861-1930 - Friedensnobelpreis 1922
Sibirien ein Zukunftsland (1913)
(N: Gjennem Sibirien)

Otto Goebel, D, 1872-1955
Über Sibirien nach Ostasien (1914)

Sven Hedin, S, 1865-1952
Von Peking nach Moskau (1923)

Richard Tröger, D, 1879-1965
Tagebuch über eine Rußland-Japan-Reise (1929)

Kurt Faber, D, 1883-1929
Weltwanderers letzte Fahrten und Abenteuer (1930)

Peter Fleming, UK, 1907-74 (Bruder von Ian Fleming)
Mit mir allein. Eine Reise nach China (1933)
(E: One's Company: A Journey to China in 1933)

Erik Bergengren, S, 1900-1977
Gelbe Gesichter. Sibirische Nächte und japanische Tage (1936)

Mildred Widmer Marshall, US
Zwei Schullehrerinnen aus Oregon reisen um die Welt (1937)

Sławomir Rawicz, PL/BY, 1915-2004
Flucht durch Steppe und Wüste (1939)

Sigrid Undset, DK, 1882-1949 - Nobelpreis für Literatur 1928
Wieder in die Zukunft (1940)
(N: Tilbake til fremtiden)

Ryszard Kapuscinski, PL/BY, 1932-2007
Imperium. Sowjetische Streifzüge (1958)

Siegfried Meissgeier, D, 1924-1988 und Günter Linde, D, 1925-1992
Sibirien ohne Geheimnisse (1959)

Paul Theroux, USA, 1922-
Abenteuer Eisenbahn. Auf Schienen um die halbe Welt (1965)
(E: The Great Railway Bazaar)

Hugo Portisch, SLK, 1927-2021
So sah ich Sibirien (1966)

Vittorio Lojacono, I
Die Straße der Gefahr (1969)

Eric Newby, UK, 1919-2006
Auf der großen roten Bahn (1977)
(E: The Big Red Train Ride)

Hans-Otto Meissner, D/F, 1909-1992
Sibirien-Expreß (1979)

Wolfgang Seidl, D, 1933-
Ins rote Reich des gelben Drachens (1984)

Hardy Krüger, D, 1928-2022
Sibirienfahrt (1984)

Johanna Hornef-Blau
Unterwegs mit der Transsibirischen Eisenbahn (1994)

Colin Thubron, UK, 1939-
Sibirien. Schlafende Erde - Erwachendes Land (1998)
(E: In Siberia)

Kurt Drawert, D, 1956-
Nach Osten ans Ende der Welt (1999)

Mark Bauch, D 1971-
Transsibirisch Reisen (2001)
Das wahre Sibirien (1901)

Bilder von Claudia Mathea (D, 1969-) ergänzen die Geschichten.

(Ich habe den Originaltitel in Klammern gesetzt, wenn ich ihn gefunden habe.)

Buchbeschreibung:

"Die Transsibirische Eisenbahn fasziniert seit nunmehr einem Jahrhundert Reisende aus aller Welt. In diesem schön ausgestatteten Lesebuch sind prominente und weniger prominente Transsib-Reisende aus allen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts versammelt, die von ihrer Fahrt auf der wohl berühmtesten Eisenbahnstrecke der Welt berichten.

Lebhafte Schilderungen der alltäglichen Organisation des Lebens in der Transsibirischen Eisenbahn, der Begebenheiten im Zug und der Erlebnisse mit Mitreisenden stehen neben zeitgeschichtlichen Betrachtungen aus der wechselhaften Geschichte Rußlands, der Mongolei und Chinas. So entsteht ein vielfältiges Bild der durchreisten Länder.

Sven Hedin, Fridtjof Nansen, Hardy Krüger, Paul Theroux, Sigrid Undset, Peter Fleming und vielen anderen entführen die Leser auf eine abenteuerliche Reise durch die sibirische Weite. Das Transsib-Lesebuch ist die ideale Ergänzung zum Transsib-Handbuch.
"