Donnerstag, 13. Februar 2025

Harris, Joanne "Katze, Hut und Regenschirm"

Harris, Joanne "Katze, Hut und Regenschirm" (Englisch: A Cat, a Hat and a Piece of String) - 2012

Ich bin kein Fan von Kurzgeschichten. Und dieses Buch hat meine Meinung nicht geändert. In der Einleitung wird uns gesagt, dass einige der Geschichten miteinander verknüpft sind. Und das ist auch so, aber nur in sehr wenigen und die Verknüpfung ist ziemlich gering (außer bei den Geschichten von Faith and Hope).

Die einzigen Geschichten, die mir gefielen, waren die von den alten Damen, die sich gegen die "Pflegekräfte" im Pflegeheim auflehnten, die sich nur um sich selbst kümmerten (Faith und Hope fliegen in den Süden, Faith und Hope rechnen ab), und die Geschichten über Afrika waren auch nicht schlecht (River Song, Road Song). Ich hätte nichts gegen ein ganzes Buch über diese Charaktere gehabt, aber wie dieses fehlte ihm etwas.

Dies war das erste Buch seit langer Zeit, das ich weglegen wollte. Ich habe einfach immer gehofft, die Geschichten würden besser werden. Das wurden sie nicht.

Buchbeschreibung:

"Würziger Pinienduft, das Rauschen des Meeres und der Zuckerguss eines Törtchens, der süß auf der Zunge zergeht. Joanne Harris‘ Geschichten entführen die Leser in eine Welt genussvoller Sinneseindrücke – wer könnte dies besser, als die Autorin des Weltbestsellers Chocolat [Schokolade: Eine himmlische Verfürung]? Die rüstigen Freundinnen Faith und Hope sind empört und traurig, als sie vom Sommerausflug ihres Seniorenheims ausgeschlossen werden. Doch zum Glück ist der erfinderische Chris für ihre Betreuung eingeteilt worden. Er nimmt sie mit auf eine Phantasiereise an die französische Atlantikküste, die so viel amüsanter ist als der Ausflug im 'Inkontinenz-Express'. Joanne Harris zeigt uns die Magie des Alltags und erinnert uns daran, wie viel schöner die Welt mit ein bisschen Phantasie ist."

Harris, Joanne "Wie Wilder Wein"

Harris, Joanne "Wie Wilder Wein" (Englisch: Blackberry Wine) - 2000

Ich habe mehrere Bücher von Joanne Harris gelesen. Mein erstes war "Schokolade: Eine himmlische Verfürung" (Chocolat), von dem ich ein wenig enttäuscht war, aber wahrscheinlich aufgrund des damaligen Theaters darum hatte ich einfach mehr erwartet. Ihre Bücher sind nett, das ist wahrscheinlich das Beste, was ich über sie sagen kann. Sie erzählen ein wenig über das französische Leben, normalerweise mit einem Ausländer dazwischen, enthalten Rezepte, sind ein wenig in Richtung Chick Lit, aber nicht ganz, denn sie handeln selten von Liebe.

Bisher habe ich auch "Fünf Viertel einer Orange" (Five Quarters of the Orange) und "Die blaue Muschel" (Coastliners) gelesen, und letzteres war mein Favorit.

Bis ich dieses hier gelesen habe. "Blackberry Wine" ist eine interessante Geschichte über alten Wein, einen alten Bauernhof, eigentlich alles alt. Es hat mich ein wenig an Isabel Allende und ihre magisch-realistischen Geschichten erinnert.

Leichte, aber gute Lektüre.

Buchbeschreibung:

"Die Erinnerung an den schrulligen Jackapple Joe und die köstlichen Weine, die er in seiner Kindheit bei ihm zu kosten bekam, veranlassen den Bestsellerautor Jay Macintosh, sein Leben auf den Kopf zu stellen. Dabei gerät er nicht nur mitten in die Intrigen eines kleinen Dorfes im Bordeaux, sondern verliebt sich in die Winzerin Marise, deren edle Trauben allerdings nicht darüber hinwegzutäuschen vermögen, dass sie für sein Werben nur wenig übrig hat ..."

Mittwoch, 12. Februar 2025

Tyler, Anne "Der leuchtend blaue Faden"

Tyler, Anne "Der leuchtend blaue Faden" (Englisch: A Spool of Blue Thread) - 2015

Das erste Buch von Anne Tyler - "Die Reisen des Mr. Leary" (The Accidental Tourist) - hat bei mir keinen großen Eindruck hinterlassen, das zweite - "Engel gesucht" (A Patchwork Planet) war auch nicht viel besser, aber das nächste - "Tag der Ankunft" (Digging to America) - war wunderbar. Es hat mir sehr gut gefallen. Als mir eine Freundin ihr neuestes Buch, "Der leuchtend blaue Faden" (A Spool of Blue Thread), empfahl, habe ich es ausprobiert.

Es ist ein wirklich gutes Buch, eine Geschichte über vier Generationen einer Familie. Eine Familie, die aus all den üblichen Mitgliedern besteht, den gewöhnlichen und den nicht so gewöhnlichen. Anne Tyler erzählt von ihnen, als ob man dabei wäre, als ob man Teil des Clans wäre. Es klingt alles so vertraut. Und schön, auch wenn nicht alles schön ist, was passiert, so ist das Leben nun einmal.

Ich kann dieses Buch empfehlen, wenn man Familiengeschichten mag, besonders aus dem 20. Jahrhundert.

Buchbeschreibung:

"Sie glaubten, die perfekte Familie zu sein – doch gibt es die perfekte Familie? Abby und Red werden immer älter, ihre vier Kinder scheinen immer eigenständigere Leben zu führen, und wer soll sich um das nunmehr viel zu große Haus kümmern? Noch ist es der Mittelpunkt, hier treffen die einzelnen Familienmitglieder aufeinander, hier versuchen sie alle, ihre individuellen Vorstellungen durchzubringen. Anne Tyler schaut tief in die Seele ihrer Figuren, entlarvt deren Sehnsüchte und seziert die familiären Beziehungen, wie nur sie es kann. Brillant beobachtet, mit feinem Witz und herzzerreißend – und so nahe am Leben, dass sich jeder im geschilderten Familienleben wiedererkennen kann."

Anne Tyler stand 2015 auf der Shortlist für den Booker Prize fürr "A Spool of Blue Thread".

Tyler, Anne "Engel gesucht"

Tyler, Anne "Engel gesucht" (Englisch: A Patchwork Planet) - 1998

Die Geschichte eines Mannes, der gesellschaftlich als "Loser" gilt, sein Versagen, die Enttäuschung seiner Familie. Wie "Die Reisen des Mr. Leary" (The Accidental Tourist), das ich vor Ewigkeiten gelesen habe, hat mich das Buch aber nicht besonders beeindruckt. Nett erzählt, aber mit den Charakteren konnte ich mich nicht anfreunden.

Buchbeschreibung:

"Barnaby Gaitlin ist ein 'Loser': die Frau ist samt Tochter auf und davon,und mit dem College hat es auch nicht geklappt. Er arbeitet bei der Bizeps-Vermietung AG, einer Firma, die älteren Menschen einen 'starken Arm' vermittelt. Als Teenager stieg er zusammen mit seinen Kumpels in die Häuser reicher Nachbarn ein; während die anderen auf Geld oder Alkohol aus waren, saß Barnaby im Wohnzimmer und blätterte fasziniert in fremden Fotoalben oder stahl Liebesbriefe. Seitdem ist er unten durch bei seiner Familie. Kurzum: Barnaby braucht dringend einen Engel. Da macht er eines Tages die Bekanntschaft von Sophia, einer grundsoliden Bankangestellten Mitte Dreißig mit streng frisiertem Dutt, die seine Dienste für ihre alte Grace bestellt. Sophia ist von seiner halbkriminellen Vergangenheit beeindruckt, er von ihrer Zuverlässigkeit. Da verschwindet Tante Grace' gesamtes Vermögen aus dem Mehlkasten in der Küche. Barnaby glaubt sich sofort verdächtigt, doch die alten Menschen halten zu ihm, und Sophia deponiert die vermißte Summe im Mehlkasten, bis Tante Grace die Barschaft in der Bademanteltasche wiederfindet. Jetzt muß Barnaby das Geld 'zurückstehlen' ..."

Absolut nicht wie "Tag der Ankunft" (Digging to America), das mir sehr gut gefallen hat.

Dienstag, 11. Februar 2025

Morrison, Toni "Gnade"

Morrison, Toni "Gnade" (Englisch: A Mercy) - 2008

In meinem (englischen) Beitrag über Antirassismus (Anti-Racism) habe ich viele, viele Bücher aufgelistet, die uns viel über das Leben von Schwarzen in Vergangenheit und Gegenwart erzählen. Dies ist ein weiteres Buch aus der Vergangenheit, das ich dieser Liste hinzugefügt habe.

Heutzutage sollte niemand mehr darunter leiden müssen, "anders" zu sein (egal, was das bedeutet), und dennoch tun es so viele immer noch. Wenn ich all die Vorwürfe gegen den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama sehe, zeigt das, auch wenn man sich hochgearbeitet hat und eine hervorragende, qualifizierte Person ist, dass es einem nichts nützt, wenn einem anderen die Hautfarbe nicht gefällt. Man bekommt trotzdem keinen Respekt.

In dieser Geschichte erzählt uns Toni Morrison alles über ein kleines Sklavenmädchen namens Florens. Sie hat in gewisser Weise Glück, in diese Familie aufgenommen zu werden. Ihr "Herr" misshandelt sie nicht. Das heißt aber nicht, dass man sie beneiden sollte. Wenn man sich nicht entscheiden kann, wo man leben möchte, ob man bei seiner Familie bleiben möchte (und welcher Achtjährige würde das nicht?) oder welche Art von Arbeit man machen möchte, ist man nicht zu beneiden.

Abgesehen davon habe ich gleichzeit noch ein anderes Buch gelesen ("Das Kapital" von Karl Marx) und, soweit wir das erfahren, waren die armen Menschen in Europa auch nicht in einer viel besseren Lage. Das ist jedoch keine Entschuldigung.

Kommen wir zurück zu dieser Geschichte. Es ist nicht nur die Geschichte von Florens, sondern die aller weiblichen Mitglieder dieser Familie, der Indianerin Lina, der Schiffbrüchigen Sorrow und Rebecca, der Frau des Besitzers, die aus England herübergeschickt wurde und ihren Mann vor ihrer Hochzeit nicht kannte. Sie alle haben ein unterschiedliches Schicksal, aber sie stecken alle gemeinsam in dieser Situation.

Toni Morrison versteht es gut, die Gefühle ihrer Figuren zu beschreiben, man kann ihren Geschichten folgen, als wäre man ein Familienmitglied, als wäre man eine der Personen in ihrem Buch.

Ihre Bücher sollten Pflichtlektüre in allen Schulen werden. Vielleicht, nur vielleicht, würden wir dann alle Rassismus ein bisschen besser verstehen. Ihr Nobelpreis ist wohlverdient.

Florens‘ Mutter beschreibt ihre Ankunft in Barbados nach ihrer Gefangennahme in Afrika und einer langen Seereise:

"Dort lernte ich, dass ich weder eine Person meines Landes noch meiner Familie war. Ich war eine Negrita. Alles. Sprache, Kleidung, Götter, Tanz, Gewohnheiten, Schmuck, Gesang – all das vereint in der Farbe meiner Haut." (übersetzt von mir)

Ich denke, das sagt alles. Was definiert uns? Sicherlich nicht die Farbe unserer Haut. Man könnte genauso gut sagen, dass jemand mit dunklem (oder hellem) Haar weniger wert ist als jemand mit hellem (oder dunklem). Was ist der Unterschied? Der Unterschied ist nur das, was einige von uns daraus machen.

Buchbeschreibung:

"Milton, Delaware, 1682: Gegen seine Überzeugung nimmt der Pflanzer Vaark aus Mitleid ein junges Sklavenmädchen in Zahlung. Doch bald stirbt er, und das Mädchen bleibt mit drei anderen Frauen, die das Schicksal dort zusammengeweht hat, allein auf seiner Farm zurück. Zusammen kämpfen sie gegen die Wildnis – die der harschen Natur um sie herum und die in ihnen selbst ...

Eine ergreifende Geschichte über Freiheit, Unabhängigkeit und die geschichtlichen Ursprünge des Rassismus."

Toni Morrison erhielt den Nobelpreis für Literatur 1993 "für ihre literarische Darstellung einer wichtigen Seite der US-amerikanischen Gesellschaft durch visionäre Kraft und poetische Prägnanz".

Ich wirke an dieser Seite mit: Read the Nobels, und Ihr könnt alle meine Blog-Einträge über Nobelpreisträger und ihre Bücher hier finden.

Morrison, Toni "Paradies"

Morrison, Toni "Paradies" (Englisch: Paradise) - 1998

Ich liebe Toni Morrison, wirklich. Aber ich hatte Schwierigkeiten, dieses Buch durchzulesen, und ich habe es immer noch nicht ganz verstanden.

Es gibt einfach zu viele unbeantwortete Fragen in diesem Szenario. Zum Beispiel: Wer ist das weiße Mädchen mit dem die Geschichte anfängt? Das habe ich immer noch nicht herausgefunden.

Ich liebte die Geschichte selbst, die Beschreibung des Kleinstadtlebens. Ich kenne es zu gut, da ich vor etwa einem halben Jahrhundert in einem kleinen Dorf aufgewachsen bin. Sie hat das richtig getroffen.

Am Anfang habe ich nicht verstanden, wer zu wem gehört. Also habe ich einen alten Trick von mir angewandt und eine Liste aller Personen gemacht, eine kleine Notiz zu ihrer Geschichte und wie sie zueinander in Beziehung standen. Es wurde etwas einfacher, aber ich habe immer noch nicht herausgefunden, wer das weiße Mädchen war ...

Allerdings ist dies ein völlig typisches Toni Morrison-Buch, die Beschreibung der Personen, die Handlung, der Alltag, die Beziehung, der Unterschied zwischen den Rassen, den Geschlechtern, den Reichen und den Armen. Toni Morrison ist DIE Autorin, wenn es um Rassismus in den Vereinigten Staaten geht, ich glaube, niemand kann dieses Gefühl besser darstellen als sie. Also, jedes ihrer Bücher ist lesenswert. Sogar mehr als einmal. Aber es ist sicherlich kein Roman, den man "zwischendurch", "unterwegs" oder "am Strand" lesen kann. Es verdient etwas mehr Aufmerksamkeit.

Buchbeschreibung:

"Toni Morrisons großes Epos über eine von Rassismus und Bigotterie bedrohte Gruppe von Frauen und die Folgen der Versklavung. 

Oklahoma, Mitte der siebziger Jahre: In einem verlassenen Kloster suchen Frauen, Schwarze und weiße, Zuflucht. Sie sind Ausgestoßene aus der amerikanischen Gesellschaft, die sich im Umbruch befindet, voller Gegensätze wie Rassismus und Bürgerrechtsbewegung, Misogynie und Feminismus, Individualismus und der Sehnsucht nach Zugehörigkeit. Das friedliche Leben im Kloster findet bald ein brutales Ende: Die Einwohner der benachbarten Stadt Ruby, Nachfahren ehemals versklavter Menschen, selbstgerecht und zutiefst patriarchal organisiert, nehmen Anstoß an der Freiheit und vermeintlichen Freizügigkeit der Frauen. 

Nach Beloved und Jazz bildet Paradies den krönenden Abschluss von Toni Morrisons grandioser Trilogie über die Nachwirkungen der Versklavung in den USA. Ein so poetisches wie engagiertes literarisches Meisterwerk."

Toni Morrison erhielt den Nobelpreis für Literatur 1993 "für ihre literarische Darstellung einer wichtigen Seite der US-amerikanischen Gesellschaft durch visionäre Kraft und poetische Prägnanz".

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Montag, 10. Februar 2025

Abel, Susanne "Stay Away from Gretchen"

Abel, Susanne "Stay Away from Gretchen. Eine unmögliche Liebe" [Stay Away from Gretchen] - 2021

Dieses Buch wurde mir von einer guten Freundin in die Hand gedrückt, weil sie meinte, es könnte mir gefallen. Und das tat es auch.

Die Geschichte handelt nicht nur von einer dementen Frau, sondern vor allem um ihre Jugend zur Zeit des 2. Weltkrieges. Und um Flüchtlinge, die sich, aus dem Osten kommend, irgendwo in Westdeutschland niederlassen mussten. Außerdem es geht um die schwarzen US-Soldaten, die immer ausgegrenzt wurden (und auch heute noch werden). Und um die Babys, die sie in Deutschland hinterließen.

Dieses ist alles hervorragend beschrieben und man kann die Probleme der Familie nachvollziehen, auch die der anderen Protagonisten. Was mir nicht gefallen hat, war die Erzählung über ihren Sohn, das war einfach ein Lackaffe, mit dem ich nichts anfangen konnte. Die Teile mit ihm hatten etwas Groschenromanähnliches. Sollte es wohl spannender machen, aber ich fand es so schon spannend genug.

Ein paar gute Zitate:

"Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten." August Bebel
Stimmt genau. Dazu fällt mir ein anderes Zitat ein:
"Wer die Vergangenheit vergisst, ist verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana
Warum vergessen so viele die Vergangenheit? Oder wollen sie nicht wahrhaben. Wir sehen doch im Moment genau, wohin das führt.

"Ich glaube an den gesunden Menschenverstand wie an ein Wunder; doch der gesunde Menschenverstand verbietet mir, an Wunder zu glauben." Erich Kästner
Ja, das is so eine Sache. Und auch Erich Kästner erkannte die Zeichen der Zeit gut, aber niemand wollte auf ihn hören.

"Zu guter Letzt danke ich Angela Merkel, die ich nie gewählt habe, für die menschlichen Entscheidungen, die sie im Sommer 2015 getroffen hat."

Stimmt, auch ich habe sie nie gewählt. Sie war für mich einfach in der falschen Partei. Aber die Entscheidungen zu den Flüchtlingen oder auch zur Atomkraft waren schon bemerkenswert und man konnte eigentlich gar keine andere Treffen. Nur sollte man sich in ihrer eigenen Partei mal darauf besinnen, was von ihr (und damit von der eigenen Partei) beschlossen wurde und es nicht den Grünen vorwerfen.

Buchbeschreibung:

"Eine große Liebe in dunklen Zeiten. Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Was anfangs ärgerlich für sein scheinbar so perfektes Leben ist, wird unerwartet zu einem Geschenk. Nach und nach erzählt Greta aus ihrem Leben – von ihrer Kindheit in Ostpreußen, der Flucht vor den russischen Soldaten im eisigen Winter, der Sehnsucht nach dem verschollenen Vater und ihren Erfolgen auf dem Schwarzmarkt in Heidelberg. Als Tom jedoch auf das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut stößt, verstummt Greta. Zum ersten Mal beginnt Tom, sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter zu befassen. Nicht nur, um endlich ihre Traurigkeit zu verstehen. Es geht auch um sein eigenes Glück."