Samstag, 24. Juli 2021

Pradas i Andreu, Núria "Die Kleidermacherin"


Pradas i Andreu, Núria "Die Kleidermacherin" (Katalanisch: Somnis a mida)  [Tailor Made Dreams] - 2016

Ich wurde auf dieses Buch aufmerksam, weil es in Barcelona spielt. Ich bin kein großer Modefan, hätte mir dieses Buch bestimmt nicht vorgenommen, wenn es nicht den Zusatz "Barcelona zwischen Krieg und Frieden" gehabt hätte.

Und das war es dann auch. Es kommt vor, dass von der Mode, die das Unternehmen Santa Eulalia herstellt, gesprochen wird, dass von der Herstellung und vom Verkauf die Rede ist. Aber das ist dann auch schon alles zum Thema. Der Rest ist eine gut gemachte Berichterstattung über Barcelona in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Oft hört man vom spanischen Bürgerkrieg, selten von Seiten der Katalanen.

Ein interessantes Buch.

Klappentext:

"Barcelona, 1917. Die hübsche Laia tritt eine Anstellung als Verkäuferin im Textilgeschäft Santa Eulalia an, in dem ihre Mutter als Näherin arbeitet. Laia ist von den luxuriösen Stoffen und schönen Kleidern fasziniert - und von der eleganten Roser. Diese will aus dem traditionsreichen Unternehmen ihrer Familie das erste moderne Modehaus Spaniens machen. Allen sozialen Gegensätzen zum Trotz freundet Laia sich mit der privilegierten Roser an. Doch dann tritt der charismatische Ferrán in ihr Leben - eine Begegnung, die das Leben beider Frauen für immer verändert …"

Núria Pradas i Andreu hat für ihren Roman "Sota el mateix cel" 2012 den katalanischen Literaturpreis  Premi Carlemany de novel·la erhalten. Leider liegt noch keine Übersetzung vor.

Mittwoch, 21. Juli 2021

Heidenreich, Elke "Also… - Kolumnen aus Brigitte 4"

Heidenreich, Elke "Also… - Kolumnen aus Brigitte 4"[So … Columns from the magazine Brigitte 4] - 1988

Jahrelang, jahrzehntelang, habe ich die Kolumnen von Elke Heidenreich in der Zeitschrift Brigitte gelesen. Die bekannte Journalistin nimmt dort kein Blatt vor den Mund.

Jetzt habe ich durch dieses Buch viele ihrer alten Artikel wieder lesen können und festgestellt, dass ihre Äußerungen immer noch so aktuell sind wie damals. Ja, mehr noch, ich werde ihr immer ähnlicher. Das hat mich besonders gefreut.

Eines meiner Lieblingsthemen, die sie immer wieder aufgreift, ist ihre Liebe zu Büchern. So sagt sie in "Bücher lesen", dass viele Menschen immer sagen "Ich würde sooo gern mal wieder lesen, aber ich komm einfach nicht dazu." Als wäre das Lesen eine Pflicht. Als wäre es eine lästige Übung und nicht ein wunderbares Glück ….

Da kann ich auch immer nur den Kopf schütteln.

Auf jeden Fall finde ich es sagenhaft, wie eine Kolumne, die ja die Gegenwart aufzeichnet, auch nach dreißig Jahren noch so aktuell sein kann wie eh und je. Danke, Elke.

Klappentext:

"Seit fünfzehn Jahren veröffentlicht Elke Heidenreich ihre Kolumnen in der größten deutschen Frauenzeitschrift «Brigitte». Der vorliegende Band enthält die Kolumnen der Jahre 1996 bis 1998. Mit klugem Witz und scharfsinniger Ironie bürstet Elke Heidenreich hier scheinbar banale Alltagsthemen gegen den Strich und erzählt uns in hinreißend lockerem Ton von der absurden Seite des allzu Vertrauten."

Montag, 12. Juli 2021

Steghöfer, Marie-Helene "Ein Jahr in Schweden"

Steghöfer, Marie-Helene "Ein Jahr in Schweden" [A Year in Sweden] - 2017

Kurz nachdem mein Sohn sich in Malmö zu seinem Masterkurs beworben hat (er bekam dann Göteborg), fand ich dieses Buch mit einem Bericht über eine deutsche Familie in Schweden. Es hörte sich interessant an, so dass ich es gleich lesen musste.

Und so war es dann auch. Ich selbst habe dreimal ein "neues" Leben in einem neuen Land angefangen, eines, als ich gerade im achten Monat schwanger war. Und die Autorin zog mit einem gerade geborenen Kleinkind um. So hatte ich also einiges mit ihr gemeinsam und konnte vieles nachfühlen, auch wenn meine Länder nicht in Skandinavien waren.

Ich war von dem Buch recht angetan. Ich fand nicht, dass die Autorin zu viel "gemeckert" hat. Ich habe Schweden besucht, dort aber nicht gelebt. Aber ich habe schon in anderen Ländern gelebt und wäre froh gewesen, solche Hinweise, wie Marie-Helene Steghöfer sie gibt, vorher bekommen zu haben. Leider gab es diese Art Bücher bei meiner Auswanderung in die betreffenden Länder noch nicht ... D.h. selbst heute gibt es kein Buch zu keinem der Länder, in denen ich gelebt habe, nur ein "Ein Jahr in Amsterdam", und das lag von meinem Wohnort in den Niederlanden doch recht weit entfernt.

Ich fand es teilweise auch sehr lustig. Und dass man als Mutter mit einem kleinen Kind in einem neuen Land nicht unbedingt die große Welt kennenlernt, habe ich ja auch selbst sehr gut nachvollziehen können.

Auf jeden Fall war das Buch lustig und unterhaltsam aber gleichzeitig auch sehr informativ, selbst wenn man nicht gedenkt, nach Schweden zu ziehen. Ich werde sicher noch mehr Bücher aus der Reihe "Ein Jahr in ..." lesen.

Also, wie gesagt, für Auswanderer ist dieses Buch sicher zu empfehlen. Aber auch für alle, die gerne über fremde Länder lesen.

Klappentext:

"Der Mai hat ein Identitätsproblem. Will er lieber ein Frühlingsmonat sein, oder fühlt er sich doch dem Winter zugehörig? Er kan sich einfach nicht entscheiden. Und so habe ich nun schon dreimal unsere Winterjacken in den Keller gebracht, nur um sie wenig später wieder an die Garderobenhaken zu hängen.

Dutzende graue Volvos und rote Saabs, mehrere blaue Västtrafik-Busse, ein paar Kleintransporter, ein rostiger Gabelstapler und ein LKW mit dem Logo eines Obstgroßhändlers auf der Plane. So ist also der erste Tag des Jahres für die Göteborger: Erledigungen, übervolle Einkaufswagen und zu kleine Parklücken. Lediglich die Mitarbeiter der Straßenreinigung scheinen heute maßloser Untätigkeit zu frönen, statt zur Arbeit zu erscheinen.

Mit Sack und Pack und Baby und Mann hat sich Marie-Helene Steghöfer ins Abenteuer Schweden gestürzt. Zwischen Walpurgisnacht und Mittsommer lernt sie die schwedische Backkunst, lässige Autofahrer und einen extrem entspannten Elektriker kennen. Und sie versteht: In Schweden muss man einfach glücklich werden.
"

Apropos, es gibt mittlerweile wohl auch ein Buch "Ein Jahr in Stockholm", also die Hoffnung nicht aufgeben. 😉

Mittwoch, 7. Juli 2021

Precht, Richard David "Anna, die Schule und der liebe Gott"

Precht, Richard David "Anna, die Schule und der liebe Gott. Der Verrat des Bildungssystems an unsere Kinder" [Anna, the School and the Good God] - 2013

Irgendwie wünsche ich mir, ich hätte diese Buch zu der Zeit gelesen, als meine Kinder noch zur Schule gingen. Andererseits bin ich ganz froh, dass ich es nicht getan habe. Ich hätte mir womöglich noch mehr Sorgen gemacht wie sowieso schon.

Der Autor fordert eine Bildungsrevolution, das ganze System sollte auf den Kopf gestellt werden. Ich kann ihm da schon zustimmen. Meine Kinder hatten genug Lehrer, die diesen Beruf nur ergriffen haben, weil ihnen nichts anderes einfiel. Und weil man dann immer in den Ferien frei hat usw. Die Ideen Richard David Prechts sind wirklich gut durchdacht und sollten an höchster Stelle aufgegriffen werden.

Hätte man sich 2013 nach Erscheinen dieses Buches ein paar mehr Gedanken gemacht, wäre vielleicht auch die ganze Covid-Situation anders verlaufen, zumindest für unsere Schüler.

Klappentext:

"Der Verrat des Bildungssystems an unseren Kindern.

Unsere Kinder, die heute eingeschult werden, gehen im Jahr 2070 in Rente. Doch wir überfrachten sie mit Wissensstoff, den sie für ihr Leben kaum brauchen werden. Statt ihnen dabei zu helfen, Neugier, Kreativität, Originalität, Orientierung und Teamgeist für eine immer komplexere Welt zu erwerben, dressieren wir sie zu langweiligen Anpassern. Demgegenüber stehen die Erkenntnisse der modernen Entwicklungspsychologie, der Lerntheorie und der Hirnforschung, die an unseren Schulen bis heute kaum berücksichtigt werden. Denn nur was mit Neugier gelernt wird, wird unseren Kindern wichtig und bedeutsam. Und nur was ihnen bedeutsam ist, weckt ihre Kreativität und spornt die Leistungsbereitschaft an. Der Philosoph und Bestsellerautor Richard David Precht fordert: Unsere Schulen müssen völlig anders werden als bisher. Wir brauchen andere Lehrer, andere Methoden und ein anderes Zusammenleben in der Schule. Mit einem Wort: Wir brauchen keine weitere Bildungsreform, wir brauchen eine Bildungsrevolution!
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