Montag, 14. November 2022

Gurnah, Abdulrazak "Schwarz auf Weiß"

Gurnah, Abdulrazak "Schwarz auf Weiß" (Englisch: Pilgrims Way) - 1988

Daud ist ein Muslim aus Tansania, der in den 70er Jahren nach England ging. Er arbeitet als Helfer in einem Krankenhaus, macht das, was tausende Immigranten tun, räumt hinter den Weißen auf, putzt hinter ihnen her. Er trifft auf Vorurteile und Rassismus, das gelobte Land ist nicht so, wie er es sich vorgestellt hat, aber eine Rückkehr in sein Heimatland ist unmöglich.

In dieser Situation teilt er seine Gedanken, seine Ängste, seine Hoffnungen mit uns. Und das anderer Einwanderer, aber auch der "Gastgeber", die nicht immer so gastfreundlich sind, also nennen wir sie besser die Eingeborenen.

Der Autor beschreibt ein England kurz nach der Kolonialzeit, als man sich noch daran gewöhnen musste, nicht mehr die "Herrenrasse" zu sein. Ich spreche nicht nur von den britischen Inseln, es gibt Menschen auf der ganzen Welt, die das immer noch nicht verstehen.

Aber noch mehr beschreibt er die Probleme eines Immigranten. Wer es wirklich wissen will, sollte dieses Buch lesen.

Oh, eine Sache, über die er viel spricht, ist Cricket. Ich verstehe es immer noch nicht besser.

Buchbeschreibung:

"Gestrandet im England der siebziger Jahre, heimgesucht von Erinnerungen an Sansibar und ohne Aussicht auf Heimkehr, mittellos und ausgegrenzt, sucht Daud Zuflucht im Reich der Phantasie, erfindet sich Geschichten und schreibt Gedankenbriefe an Freund und Feind. Mit Selbstironie und schwarzem Humor hält er sich seelisch über Wasser. Bis er eines Tages Catherine begegnet, der Schwesternschülerin, mit der er zum ersten Mal die Chance sieht, in der Fremde Heimat zu finden, und gleichzeitig erkennt, dass er sich den Schrecken der Vergangenheit und der Gegenwart stellen muss."

Ich habe das englische Original gelesen und hoffe, die Übersetzung ist genauso gut.

Abdulrazak Gurnah erhielt den Nobelpreis für Literatur 2021 "für sein kompromissloses und mitfühlendes Durchdringen der Auswirkungen des Kolonialismus und des Schicksals des Flüchtlings in der Kluft zwischen Kulturen und Kontinenten".

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