Samstag, 25. September 2021

Gesthuysen, Anne "Wir sind doch Schwestern"

Gesthuysen, Anne "Wir sind doch Schwestern" [But we're sisters] - 2012

Eine interessante Geschichte über drei Damen, die ein ganzes Jahrhundert mit all seinem Trubel durchlebt haben. Vieles ist da schiefgegangen, und zur 100. Geburtstagsfeier der Ältesten gibt es viel zu Erinnern.

Dass diese Geschichte auf dem Leben der Großtanten der Autorin basieren, habe ich erst zum Schluss gelesen. Das erklärte so manches. Ich bin in einem Elternhaus aufgewachsen, wo gerade der Umgang mit der Nazivergangenheit anders gelebt wurde, und ich glaube nicht, dass meine Großeltern, die auch Ende des vorletzten und Anfang des letzten Jahrhunderts geboren wurden, mit den Personen gut klargekommen wären.

Trotzdem - oder gerade deswegen - eine interessante Geschichte, in die man sich gut hineindenken konnte.

Klappentext:

"Gertrud wird 100. Das Geheimnis ihres langen Lebens: 'Starker Kaffee ohne alles und jeden Tag um elf Uhr einen Schnaps.' Mit ihren Schwestern Katty und Paula lädt sie zum großen Fest. So unterschiedlich die drei sind, haben sie doch vieles gemeinsam: Eigensinn, Humor und Temperament, das in diesen Tagen auch mal mit den alten Damen durchgeht; schließlich lauert hier auf dem Tellemannshof in jedem Winkel die Erinnerung ..."

Mittwoch, 22. September 2021

Hüsch, Hanns Dieter "Frieda auf Erden"

Hüsch, Hanns Dieter "Frieda auf Erden" [Frieda/Peace on Earth] - 1959

Interessantes Buch, vor allem wenn man Hanns Dieter Hüsch noch selbst erlebt hat. Wie schön es immer war, wenn er von seiner Frieda erzählte. Und wie sehr mir seine Widmung gefallen hat:
Für Frieda, die eigentlich Marianne heißt.

Das habe ich damals natürlich nicht gewusst. Trotzdem haben mir die Geschichten von Frieda immer gefallen. Und sie sind auch heute noch schön.

Klappentext:

"Eigentlich heißt sie Marianne. Er nannte sie aber Frieda. Frieda war ihr Künstlername, unter dem Hanns Dieter Hüsch seine Beziehungsgeschichten über und von Frieda schrieb. Dialoge zum Schmunzeln, wo der profane Putzeimer genau so eine Rolle spielt, wie der wilde Westen, die Windeln und der blinde Mann. Es pulst die Meinungsverschiedenheit, aber auch die Meinungsfreiheit und die Meinungsvielfalt. Aus der kleinsten Begebenheit wird eine amüsante Geschichte; manchmal auch melancholisch-nachdenklich. Die angespannte Beziehungskisten-Lage entspannt sich immer wieder freundlich und verständnisvoll. So gehen sie miteinander um - die Hüschens. Die poetischen Zwischentexte buchstabieren die unterschiedlichsten Variationen zum Sinn des Lebens. Die Illustrationen von Manfred Bofinger verstärken die Freude an Frieda. Viel Vergnügen!"

Dienstag, 14. September 2021

Kaminer, Wladimir "Meine Mutter, ihre Katze und der Staubsauger"

Kaminer, Wladimir "Meine Mutter, ihre Katze und der Staubsauger: Ein Unruhestand in 33 Geschichten" [My Mother, her Cat and the Vacuum Cleaner] - 2016

Ich habe ja schon einige Bücher von Wladimir Kaminer gelesen. Und sie allle genossen. Hier erzählt er von seiner Mutter. Er beschreibt, wie sie, eigentlich schon im Rentenalter, von Russland nach Deutschland kam und ihr Leben umstellen musste. Irgendwie blieb sie in Gedanken immer in der Heimat.

Die Erzählungen von ihrem Leben sind heiter bis tragikomisch, ein typsicher Kaminer.

Buchumschlag:

"Mit ihren 84 Jahren erlebt Wladimir Kaminers Mutter mehr Abenteuer als alle anderen Familienmitglieder - ob beim Englischlernen, beim Verreisen oder beim Einsatz hypermoderner Haushaltsgeräte. Dabei sammelt sie eine Menge Erfahrungen, die sie an ihren Sohn weiterreichen möchte. Schließlich ist der mittlerweile in einem Alter, in dem er gute Ratschläge zu schätzen weiß. Wladimir folgt den Eskapaden seiner Mutter daher mit großem Interesse, immer darauf vorbereitet, etwas zu lernen. Und sei es nur, sich nicht von einer sprechenden Uhr terrorisieren zu lassen ..."

Samstag, 11. September 2021

Finkbeiner, Bernhard, Brekle, Hans-Jörg

Finkbeiner, Bernhard, Brekle, Hans-Jörg "Frag Mutti" [Ask Mum] - 2006

"DAS Handbuch nicht nur für Junggesellen"

"Frag Mutti" ist ein Buch für Studenten, die zum ersten Mal alleine wohnen und vorher noch nie einen Finger im Haushalt gerührt haben. Aber nicht nur. Es stehen auch für "altgediente" Hausfrauen und -männer einige interessante Tipps in diesem Buch. Außerdem ist es so witzig, dass man es auch genussvoll lesen würde, wenn man nicht einen einzigen nutzvollen Hinweis finden würde. Absolut lesenswert!

Und wenn ich mir so anhöre, was meine Söhne von ihren WG-Mitbewohnern so erzählen, würde ich vorschlagen, es jedem Schüler noch vor dem Schulende in die Hände zu drücken und es ihnen wärmstens ans Herz zu legen.

Buchumschlag:

"Du willst zu deinem neuen Date nicht schon wieder rosa Unterhosen tragen?

Du willst endlich auch mal genießbare Nudeln essen? Du willst dein Bett nicht länger mit Staubmilben und Spinnweben teilen? ...und hast keine Ahnung, wie das gehen soll?

Zwei Junggesellen helfen mit wertvollen Tipps und Tricks, die erste Zeit im Kampf mit den altäglichen Tätigkeiten zu meistern - garantiert erprobt!
"

Mittwoch, 8. September 2021

Noack, Barbara "Auf einmal sind sie keine Kinder mehr"

Noack, Barbara "Auf einmal sind sie keine Kinder mehr oder die Zeit am See" [All of a sudden, they're not children anymore] - 1978

Ich habe Barbara Noack schon seit vielen vielen Jahren gemocht. "Flöhe hüten ist leichter" sind einfach sooo nette Geschichten. "Der Bastian" war eine meiner Lieblingsserien. Aber dass sie auch "Die Zürcher Verlobung" geschrieben hat, war mir neu. Auch eine nette Geschichte.

Hier erzählt sie mehr aus ihrem eigenen Leben, obwohl es keine Biographie ist.

Eine interessante Geschichte über eine geschiedene Mutter mit Sohn, natürlich auf Barbara Noacks humorvolle Art. Wenn es auch ernsthafte Themen gibt, so kann man immer wieder lachen. Eine tolle Autorin.

Buchumschlag:

"Barbara Noacks neues Buch erzählt die Geschichte einer Jungen-Freundschaft. Ausgangssituation der autobiographischen Züge tragenden Novelle ist die Scheidung einer berufstätigen Mutter, die mit Sohn und Hund von Berlin in die Nähe von München zieht. Die Landschaft, der See, an dem die Zugereisten ein neues Zuhause finden, die Menschen, mit denen sie zusammentreffen, bestimmten entscheidend die Entwicklung des Knaben Philip, der sich nach riskanten Mutproben, die ihm abverlangt werden, mit dem Nachbarssohn Joschi anfreundet. Als zufällige Beobachterin von ihrem Arbeitsplatz aus wird die Mutter Zeugin der phantasievoll und in großer Freiheit ausgelebten Jugend ihres Sohnes, von den Tagen der Kindheit über die Zeit der Pubertät bis zu den ersten Erfahrungen mit dem Erwachsenwerden.

Der Umzug von Berlin nach München fällt dem neunjährigen Philip nicht leicht. Nur langsam gewöhnt er sich an die unbekannte Umgebung und an die Nachbarskinder, die zunächst wenig Interesse an dem schüchternen Jungen haben. Doch furchtlos stellt er sich den ihm abverlangten Mutproben und erkämpft sich somit die Anerkennung der anderen - und gewinnt einen ganz besonderen Freund. Denn mit dem gleichaltrigen Joschi erlebt er von nun an Tage voller Fantasie, Abenteuer und Nervenkitzel …

Als ebenso humorvolle wie herzliche Beobachterin begleitet Barbara Noack ihren Sohn Philip und seinen besten Freund Joschi während der Jahre ihrer Freundschaft - und hält ihre Höhen und Tiefen in dieser autobiographischen Novelle fest, die Erinnerungen an die eigene Kindheit weckt.
"

Dienstag, 7. September 2021

Nast, Michael "#EGOLAND" - 2018

Nast, Michael "#EGOLAND" [#Egoland] - 2018

Schon zu Beginn des Buches erfahren wir, dass der Protagonist Selbstmord begeht, denn der Autor wird von dessen Eltern gebeten, aus seinem Material ein Buch zu schreiben. Was er dann auch tut. Das Ergebnis ist "#Egoland".

Ich muss gestehen, ich habe keinen Zugang zu den Charakteren gefunden, weder zu Julia oder Christoph oder Leonie, und schon gar nicht zu Andreas, der mit den Menschen umspringt, als wären sie Spielfiguren.

Ich habe das Sachbuch "Generation Beziehungsunfähig" vom gleichen Autoren nicht gelesen, da es aber sehr erfolgreich war, sollte der Autor vielleicht bei Sachbüchern bleiben.

Klappentext:

"Julia und Christoph sind ein vermeintlich perfektes Traumpaar, doch die Fassade bröckelt. Die Studentin Leonie, schön und intelligent, aber voller Unsicherheiten, verzweifelt an den Männern. Und der charismatische Schriftsteller Andreas betäubt im Berliner Nachtleben seine Sehnsucht nach Liebe mit unverbindlichem, bedeutungslosem Sex. Nach und nach reift in ihm die verhängnisvolle Idee, in Julias, Leonies und Christophs Leben einzugreifen, um sie als Material für seinen neuen Roman zu benutzen. Er beginnt ein perfides Spiel voller Intrigen und Manipulationen, das schließlich in einer Katastrophe endet."

Montag, 6. September 2021

Taschler, Judith W. "Roman one U"

Taschler, Judith W. "Roman one U" [Novel without a U] - 2014

Ich wurde auf dieses Buch aufmerksam wegen der Schreibmaschine auf dem Titelbild. Ich habe festgestellt, dass das immer ein guter Anfang ist.

Ein interessanter Roman, d.h. eigentlich sind es zwei interessante Romane. Die eine Geschichte spielt zur Zeit des zweiten Weltkrieges … und danach in einem russischen Kriegsgefangenenlager, die andere im heutigen Österreich. Eine Biographin soll das Leben des Onkels einer Kunden beschreiben und hat dazu seine selbst verfassten Aufzeichnungen, die er auf einer Schreibmaschine geschrieben hat, bei der das U nicht mehr funktioniert.

Dass es sich nicht nur um irgendeinen Onkel handelt und wie die ganzen Figuren miteinander verflochten sind, weiß man erst zum Schluss, aber die Erzählweise der Autorin machen die ganze Geschichte interessant und spannend.

Sicher nicht das letzte Buch, dass ich von Judith W. Taschler lesen werde.

Buchumschlag:

"'Die Schreibmaschine funktioniert noch einwandfrei. Nur das U macht Faxen.'

So beginnt ein gebrochener Mann Mitte der Sechziger Jahre, nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft, seine Aufzeichnungen, den Roman ohne U. 1945 wurde er nach einem Dummejungenstreich in ein sibirisches Arbeitslager verschleppt. Mit der Pianistin Ludovica wagt er schließlich eine abenteuerliche Flucht.

Jahrzehnte später erhält die Biografin Katharina Bergmüller, Mutter von vier Kindern, den Auftrag, aus diesen Erinnerungen ein Buch zu verfassen. Lange Zeit kann sie die Zusammenhänge zwischen dem
Roman ohne U und der Geschichte ihrer Familie nicht erkennen. Dann stellt der Unfalltod ihres Mannes ihr Leben völlig auf den Kopf …

Nach ihrem Bestseller
Die Deutschlehrerin erzählt die preisgekörnte Autorin Judith W. Taschler von den großen Themen des Lebens in einem rätselhaften und spannenden Familienroman, in dem es um die Liebe geht, um das Leben, aber vor allem immer wieder um das Scheitern."

Freitag, 3. September 2021

Indriðason, Arnaldur "Menschensöhne"

Indriðason, Arnaldur "Menschensöhne" (Isländisch: Synir Duftsins) [Sons of Dust] (Inspector Erlendur #1) - 1997

Ich bin ja kein großer Krimi-Leser, aber eine Freundin gab mir drei Romane von Arnaldur Indriðason und weil sie in Island spielten, habe ich mir erst einmal den ersten vorgenommen.

Zu Anfang fand ich die Geschichte auch noch recht interessant, die Lösung des Falls schien mir aber doch ein wenig hanebüchen. Ich hoffe, die nächsten Krimis haben ein besseres Ende, eifersüchtige Ehefrau, verschmähte Geliebte, Geld und was es sonst noch so an Mordmotiven gibt.

Klappentext:

"Island, eine friedliche Insel im Nordatlantik? Mitnichten. Ein pensionierter Lehrer wird in der Innenstadt von Reykjavík brutal ermordet. Zur gleichen Zeit begeht einer seiner ehemaligen Schüler in der psychiatrischen Klinik Selbstmord. Dass ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen besteht, findet als Erster der jüngere Bruder des Selbstmörders heraus. Erlendur und seine Kollegen von der Kripo Reykjavík schalten sich ein ...

Kommissar Erlendur Sveinsson ermittelt in seinem ersten Fall.
"

Wir haben dies in unserem internationalen Online Lesekreis im Juli 2018 gelesen.