Dieser Roman wurde mehrmals in "The Lacuna" (leider keine deutsche Übersetzung) von Barbara Kingsolver erwähnt, das mir sehr gut gefallen hat. Also musste ich dieses Buch einfach auch lesen.
Ich hatte nicht erwartet, dass es wie Barbara Kingsolvers Werk sein würde, aber ich dachte, dies könnte ein weiterer großartiger amerikanischer Autor sein. Thomas Wolfe hat nur diesen einen Roman geschrieben und ich bezweifle, dass ich einen weiteren angefasst hätte, wenn er es getan hätte.
Die Idee des Buches war großartig, der Schreibstil war auch nicht schlecht, aber ich denke, der Roman hätte viel gewonnen, wenn er auf 300 statt 500 Seiten geschrieben worden wäre, viele unnötige Beschreibungen und Gedanken, die weder zur Geschichte beitragen noch für sie notwendig sind, noch war es so schön geschrieben, dass man es nur liest, weil es fast Poesie ist. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich normalerweise lange Geschichten liebe und Bücher mit mehr als 500 Seiten denen mit nur etwa 200 Seiten vorziehe?
Nicht schlecht, aber definitiv nicht einer meiner Favoriten, der Titel war viel vielversprechender.
Buchbeschreibung:"'Schau heimwärts, Engel' ist eines der legendären Romanepen des 20. Jahrhunderts. Betörend durch die Unmittelbarkeit des Erzählten wie durch eine Sprachkunst, in der schonungsloser Realismus und lyrische Anmut Hand in Hand gehen, gilt es als stilbildend für die moderne amerikanische Erzähltradition bis hin zu Jonathan Franzen. Mit der kommentierten Neuübersetzung kann man Wolfes Meisterwerk nun in seiner ganzen jugendlichen Frische und Kraft wiederentdecken.
'Home, sweet home' … Doch die Verhältnisse, in die der Romanheld Eugene Gant hineingeboren wird, sind alles andere als heimelig. Ein jähzorniger Alkoholiker der Vater, eine berechnende Krämerseele die Mutter, wird sein Elternhaus im Nu zur Keimzelle zwischenmenschlicher Dramen. Bei aller Erbitterung und Zwietracht der Gants erweist sich ihr Clan aber auch als Hort eines unbändigen Lebenswillens. 'Schau heimwärts, Engel', erschienen 1929, zeigt vielfältigste Facetten häuslichen Glücks und Unglücks und liest sich über weite Strecken als Abrechnung mit dem Heiligtum des 'American way of life': der Familie. Aufs Exemplarische abzielend, erwächst aus der drei Generationen überspannenden Chronik ein faszinierendes Zeit- und Sittenbild der Vereinigten Staaten, eine Erkundung der Mythen und Mentalitäten des Landes und nicht zuletzt ein Hymnus auf dessen nie versiegende Vitalität."