Dieses Buch wurde mir von einer guten Freundin in die Hand gedrückt, weil sie meinte, es könnte mir gefallen. Und das tat es auch.
Die Geschichte handelt nicht nur von einer dementen Frau, sondern vor allem um ihre Jugend zur Zeit des 2. Weltkrieges. Und um Flüchtlinge, die sich, aus dem Osten kommend, irgendwo in Westdeutschland niederlassen mussten. Außerdem es geht um die schwarzen US-Soldaten, die immer ausgegrenzt wurden (und auch heute noch werden). Und um die Babys, die sie in Deutschland hinterließen.
Dieses ist alles hervorragend beschrieben und man kann die Probleme der Familie nachvollziehen, auch die der anderen Protagonisten. Was mir nicht gefallen hat, war die Erzählung über ihren Sohn, das war einfach ein Lackaffe, mit dem ich nichts anfangen konnte. Die Teile mit ihm hatten etwas Groschenromanähnliches. Sollte es wohl spannender machen, aber ich fand es so schon spannend genug.
Ein paar gute Zitate:
"Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten." August Bebel
Stimmt genau. Dazu fällt mir ein anderes Zitat ein:
"Wer die Vergangenheit vergisst, ist verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana
Warum vergessen so viele die Vergangenheit? Oder wollen sie nicht wahrhaben. Wir sehen doch im Moment genau, wohin das führt.
"Ich glaube an den gesunden Menschenverstand wie an ein Wunder; doch der gesunde Menschenverstand verbietet mir, an Wunder zu glauben." Erich Kästner
Ja, das is so eine Sache. Und auch Erich Kästner erkannte die Zeichen der Zeit gut, aber niemand wollte auf ihn hören.
"Zu guter Letzt danke ich Angela Merkel, die ich nie gewählt habe, für die menschlichen Entscheidungen, die sie im Sommer 2015 getroffen hat."
Stimmt, auch ich habe sie nie gewählt. Sie war für mich einfach in der falschen Partei. Aber die Entscheidungen zu den Flüchtlingen oder auch zur Atomkraft waren schon bemerkenswert und man konnte eigentlich gar keine andere Treffen. Nur sollte man sich in ihrer eigenen Partei mal darauf besinnen, was von ihr (und damit von der eigenen Partei) beschlossen wurde und es nicht den Grünen vorwerfen.
Buchbeschreibung:
"Eine große Liebe in dunklen Zeiten. Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Was anfangs ärgerlich für sein scheinbar so perfektes Leben ist, wird unerwartet zu einem Geschenk. Nach und nach erzählt Greta aus ihrem Leben – von ihrer Kindheit in Ostpreußen, der Flucht vor den russischen Soldaten im eisigen Winter, der Sehnsucht nach dem verschollenen Vater und ihren Erfolgen auf dem Schwarzmarkt in Heidelberg. Als Tom jedoch auf das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut stößt, verstummt Greta. Zum ersten Mal beginnt Tom, sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter zu befassen. Nicht nur, um endlich ihre Traurigkeit zu verstehen. Es geht auch um sein eigenes Glück."
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