Bergmann, Michel "Herr Klee und Herr Feld" [Mr. Klee and Mr. Feld] - 2013
Zwei jüdische Brüder stellen eine palästinensische Haushälterin ein, das muss ja zu Reibereien führen. Tut es aber nicht, die drei kommen gut miteinander klar, aber das Drumherum ist leider nicht ganz so, besonders die Vergangenheit der beiden.
Der Autor spricht viele interessante Themen an. Davon will ich nur ein paar ansprechen.
"Der Tod kommt, wenn die Seele ihn ruft."
Das mag stimmen oder nicht. Er kommt, wann er will, nicht wenn wir es wollen.
"Stalin war hochgradig paranoid, wie alle Diktatoren, und hat nur seinem Misstrauen vertraut."
Leider gibt es solche auch noch heute, man braucht gar nicht weit zu schauen.
"Aber nicht alles, was man lernt, stimmt. Lernen ist immer ideologisch verfärbt."
Da muss man leider sehr aufpassen.
"Die Masse hat keine gemeinsame Psyche, sie hat eine Psychose."
Und die Psychose wird immer weiter verbreitet, leider besonders über das Internet, das uns so viele Möglichkeiten gibt, mal über den Tellerrand zu schauen.
"Altwerden ist scheiße! Immer tut dir was weh. Der Rücken, die Gelenke. Ich könnte den ganzen Tag stöhnen."
Stimmt, könnte man, aber dadurch wird es auch nicht besser.
"Milliarden von Menschen werden ungebildet gehalten, um sie manipulieren zu können. Immer haben Diktatoren und Religionsführer Krieg gegen den Geist geführt, gegen Dichter, Philosophen, angebliche Ketzer, gegen das Fremde, gegen die Metropolen, gegen Radiosender, gegen Verlage, Bücher und Zeitungen. Die Moderne ist der Feind."
Ein wahreres Wort kann kaum gesprochen werden. Gebildete Menschen überlegen, was mit ihrem Land geschehen soll, möchten, dass ihre Kinder erzogen werden, wollen anderen Menschen helfen.
Dies war ein Buch, dass wir in unserem örtlichen Lesekreis gelesen haben. Insgesamt hat es uns allen gut gefallen. Es war eine gute Mischung aus Information, Unterhaltung und Humor
Buchbeschreibung:
"Frankfurt am Main, heute. Die Brüder Moritz (77) und Alfred Kleefeld (75) wohnen zusammen in einer Gründerzeitvilla. Alfred ist Schauspieler und nennt sich 'Freddy Clay'. Karriere hat er nie gemacht. Moritz dagegen ist emeritierter Professor für Psychologie. Alfred ist ein Snob und ein Hypochonder, Moritz nur ein Hypochonder. Beide versuchen, sich mit eingebildeten Leiden zu überbieten. Als die langjährige Hausdame Frau Stöcklein schließlich entnervt kündigt, schreiben die Brüder die Stelle aus. Vierzehn Bewerberinnen später scheint mit Zamira endlich die Richtige gefunden. Doch schon bald kommt es zu ersten Reibereien, denn die neue Haushälterin ist nicht nur jung und bildhübsch, sondern auch Palästinenserin. Und während Moritz und Alfred stellvertretend für die israelische Regierung jede Menge verbaler Prügel einstecken müssen, wird Zamira klar, dass es in diesem Haushalt um weit mehr als ums Kochen, Putzen und Waschen geht, nämlich um die Liebe, das Leben und den Tod."
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