Dienstag, 25. Februar 2025

Sobel, Dava "Galileos Tochter"

Sobel, Dava "Galileos Tochter" (Englisch: Galileo's Daughter: A Drama of Science, Faith and Love) - 2000

Ein sehr interessantes Buch. Allerdings fanden wir den Titel nicht ganz richtig, da es in diesem Buch mehr um Galileo selbst als um seine Tochter geht.

Das Leben von Galileo wird jedoch sehr gut dargestellt. Er war ein brillanter Kopf – und seine Tochter auch. Das Buch beschreibt die Zeit und die Schwierigkeiten, mit denen Wissenschaftler zu kämpfen hatten, sowie die unterschiedlichen Umstände, unter denen die Menschen damals lebten. Die Auswahlmöglichkeiten für Frauen waren nicht groß, na ja, fast nicht vorhanden. Sie konnten entweder heiraten oder in ein Kloster gehen. Sie hatten mit vielen Krankheiten zu kämpfen, darunter auch mit der Pest. Die Bewohner des Franziskanerklosters hatten ein hartes Leben zu ertragen, sie verhungerten fast vor lauter Armut. Sie zeigten enormen Mut.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, weil ich gerne über Menschen in anderen Zeiten lese. Wir waren uns einig, dass die meisten von uns dieses Buch nie in die Hand genommen hätten, wenn es den Lesekreis nicht gegeben hätte.

Mein Lieblingszitat: "In der Bibel geht es darum, wie man in den Himmel kommt – nicht darum, wie es im Himmel ist." (übersetzt von mir, Original: The Bible is about how one goes to Heaven - not how Heaven goes.)

Wir haben dieses Buch in unserem internationalen Lesekreis im September 2006 besprochen.

Buchbeschreibung:

"Anfang des 17. Jahrhunderts drohte das katholische Weltbild aus den geordneten Bahnen zu geraten. Giordano Bruno hatte die Behauptung aufgestellt, daß die Erde sich um die Sonne drehe, statt, wie bisher geglaubt, im Zentrum des Universums zu ruhen. Für diese Einsicht wurde er 1600 verbrannt. Im gleichen Jahr wurde Virginia geboren. Sie ging aus der langjährigen unehelichen Beziehung des großen Wissenschaftlers, Philosophen und Schriftstellers Galileo Galilei hervor. Wie Bruno erblickte auch Galilei durch sein Fernrohr nicht den christlichen Himmel, sondern das Firmament der Wissenschaft an der Schwelle einer neuen Epoche. Galilei war es, der das christliche Lehrgebäude seiner Zeit wie kein anderer erschütterte. Dennoch blieb er stets ein tiefgläubiger Christ. So lag es für ihn nahe, seinen illegitimen Sproß samt jüngerer Schwester mit nur dreizehn Jahren in ein Kloster zu geben. Als Nonne legte sich Virginia den Namen Maria Celeste, die Himmlische, zu. Doch Maria Celeste griff nicht nach den Sternen, obwohl sie das Talent ihres Vaters geerbt hatte. Vielmehr unterstützte sie Galilei und erkannte die Bedeutung seines Werkes. 124 Briefe aus ihrer Feder zeugen von der liebevollen Verbundenheit zwischen Vater und Tochter. Galileis Schreiben an Maria Celeste hingegen sind verschollen. Bis zu ihrem frühen Tod mit nur dreiunddreißig Jahren stand Maria Celeste dem umstrittenen Genie näher als jeder andere Mensch. Galilei, der seine Lehre unter dem Druck der Inquisition widerrufen mußte, starb 1642 und wurde neben seiner Tochter bestattet.

Das Erfolgsrezept der amerikanischen Wissenschafts- und Bestsellerautorin Dava Sobels besteht aus einer gelungenen Mischung aus den Briefen von Maria Celeste, lebendig nachgezeichnetem Zeitgeist und der verständlichen Einführung in Fachwissen.
Galileos Tochter ist eine Geschichte von der Wissenschaft, den Sternen und der Liebe, die man so schnell nicht wieder aus der Hand legen wird."

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