Montag, 16. September 2024

Orth, Stephan "Couchsurfing in der Ukraine"

Orth, Stephan "Couchsurfing in der Ukraine" [Couchsurfing in Ukraine] - 2024

"Stephan Orth versteht es hervorragend, Land und Leute für den Leser lebendig werden zu lassen." Westdeutsche Allgemeine Zeitung (Dem kann ich nur zustimmen.)

Ich bin ein Stephan Orth-Fan, seitdem ich sein erstes Buch gelesen habe. Damals ist er durch den Iran gefahren und hat Land und Leute bei ihnen zu Hause kennengelernt. Zwischendrin war er dann noch in Russland, in China, in Saudi-Arabien und in England - während der Corona-Pandemie. Das war ja alles schon abenteuerlich genug. 

Aber dann - wie kommt man auf die Idee, durch ein Kriegsland zu fahren, dort bei Menschen zu übernachten, wo es jeden Tag einschlagen kann, oder bei denen es schon eingeschlagen hat? Na ja, seine ukrainische Freundin hat sicher sehr dazu beigetragen.

So oder so, ich kenne Ukrainer, habe diese aber schon lange nicht mehr gesehen. Erst die Pandemie, dann der Krieg. Einfach furchtbar. Daher finde ich es bewundernswert, dass der Autor diese Strapazen auf sich genommen und uns daher das ukrainische Volk nähergebracht hat.

Das ist überhaupt das Beste an all seinen Büchern, er kann alles so gut beschreiben, dass man den Eindruck hat, selbst dabei gewesen zu sein. Da lernen wir nicht nur Julija und ihre Familie kennen, wir treffen auch Polina und Roman, Lidija und Swetlana, Aleksandr und Natascha, und viele viele mehr. Alle zusammen zeigen, was für ein bewundernswertes Volk das ist, das da um seine Freiheit kämpft. Die Älteren sind noch in der Sowjetunion aufgewachsen, die Jüngeren kennen das nicht. Aber alle haben etwas gemeinsam, sie wollen ihr Land, sie wollen ihre Demokratie, sie wollen Frieden.

Menschen wie Stephan Orth können sicher nicht die Weltpolitik auf den Kopf stellen, leider. Aber sie tun doch einiges, sie wecken die Leute auf, die meinen, es sei ja alles gar nicht so schlimm, sie rütteln an den Gedanken derer, die die Russen als die Opfer ansehen. Auch wenn diese solche Bücher nicht lesen, sie hören davon, und jeder Tropfen höhlt den Stein.

Deshalb, danke an Stephan Orth und alle, die es ihm ermöglicht haben, dieses Buch zu schreiben. Hoffentlich bereist er noch mehr Länder, die ich nie werde kennenlernen können.

Buchbeschreibung:

"Stephan Orth hat den Krieg Russlands gegen die Ukraine von Anbeginn intensiv miterlebt. Durch seine ukrainische Freundin Julija verbindet ihn ein besonderes Band mit dem Land. Wie sieht der Alltag der Menschen aus, die geblieben sind, was ässt die durchhalten? Und was hat das alles mit uns zu tun? Mit diesen Fragen reist er Tausende Kilometer zwischen Kyjiw und Kramatorks, zwischen Charkiw und den Karpaten. Er wohnt bei den Einheimischen. Und liefert uns einen packenden Bericht über das Leben im Ausnahmezustand, die Macht starker Geschichten und eine große Liebe.

Persönliche Einblicke und Begegnungen auf Augenhöhe

Sein bewegender Bericht verleiht den Ukrainerinnen und Ukrainern eine Stimme und ermöglicht uns eine Perspektive, die weit über den Krieg hinausreicht."

Meine englischen Berichte über Stephan Orths Bücher findet ihr hier. Ich finde, die anderen Bücher sollten auch übersetzt werden.

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