Dienstag, 3. September 2024

Lahiri, Jhumpa "Melancholie der Ankunft"

Lahiri, Jhumpa "Melancholie der Ankunft" (Englisch: Interpreter of Maladies) - 1999

Wie die meisten meiner Freunde wissen, bin ich kein großer Fan von Kurzgeschichten. Ich habe jedoch kürzlich "Der Namensvetter" (The Namesake) von derselben Autorin gelesen und war wirklich begeistert. Und mehrere meiner Freunde hatten mir "Melancholie der Ankunft" empfohlen, eine hatte mir sogar ein Exemplar hinterlassen, als sie umzog, ich musste es einfach lesen.

Ich war angenehm überrascht. Was für eine schöne Sammlung von Kurzgeschichten, einige davon sind sogar miteinander verknüpft, sodass es nicht so scheint, als wären es hundert kleine Geschichten, die man sofort vergisst. Im Gegenteil, Jhumpa Lahiri hat einige wundervolle Charaktere geschaffen, die man nicht so schnell vergisst. Sie bezieht alle möglichen Probleme mit ein, mit denen jeder konfrontiert werden kann, der in einer anderen Kultur lebt als der, in der er oder seine Eltern aufgewachsen sind. Sie beschreibt einige nette Menschen (und einige nicht so nette), die alle mit einem Leben in zwei verschiedenen Teilen dieser Welt konfrontiert sind. Da die Autorin selbst Inderin ist und in den Vereinigten Staaten aufgewachsen ist, ist dies der Hintergrund für fast alle ihre Geschichten. Da ich selbst fast die Hälfte meines Lebens im Ausland gelebt habe (allerdings nicht in einer so anderen Kultur wie die Charaktere im Buch), kann ich mich mit einigen von ihnen durchaus identifizieren.

Jhumpa Lahiri hat einen guten, eleganten Stil, ihre Geschichten fließen einfach, ich werde sicherlich noch mehr von ihren Werken lesen.

Jhumpa Lahiri erhielt im Jahr 2000 den Pulitzerpreis for "Melancholie der Ankunft".

Buchbeschreibung:

"Als Jhumpa Lahiri für ihr Debüt mit dem Pulitzerpreis 2000 ausgezeichnet wurde, ging ein Raunen durch die literarische Welt. Seit 1945 wurde kein so junger Autor mehr ausgezeichnet wie die in New York lebende Tochter bengalischer Eltern. Doch die Begeisterung von Lesern und Kritikern gab den Juroren Recht. Niemand kann sich der Suggestion und Schönheit von Lahiris Geschichten entziehen. Ihre leisen Helden leben allesamt zwischen den Welten. Da ist die Inderin Mrs. Sen, die ihre Sehnsucht nach der verlorenen Heimat mit der Freundschaft zu einem amerikanischen Jungen kompensiert. Da sind Shoba und Shukumar, die durch eine Fehlgeburt ihr lang ersehntes Baby verloren haben. Brillante Geschichten über Menschen im Spannungsfeld der sinnlichen Magie Indiens und der Verrücktheiten des amerikanischen Alltags (buch.de)."

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