Donnerstag, 26. September 2024

Lodge, David "Ein ganzer Mann"

Lodge, David "Ein ganzer Mann" (Englisch: A Man of Parts) - 2011

Der Autor beginnt dieses Buch mit den Worten: "Fast alles, was in dieser Geschichte geschieht, basiert auf Tatsachen. Mit einer bedeutenden Ausnahme waren alle namentlich genannten Personen reale Personen. Zitate aus ihren Büchern, Theaterstücken, Artikeln, Briefen, Tagebüchern usw. sind ihre eigenen Worte. Aber ich habe mir die Freiheit eines Romanautors genommen, um darzustellen, was sie dachten, fühlten und zueinander sagten; und ich habe mir einige Ereignisse und persönliche Details ausgedacht, die die Geschichte nicht aufgezeichnet hat. Dieses Buch ist also ein Roman und wie ein Roman aufgebaut."

Ich wurde auf diese Geschichte aufmerksam, weil ich einige Bücher gelesen hatte, die auf den Romanen von H.G. Wells basierten:

Palma, Félix J. "Die Landkarte der Zeit" (Spanisch: El mapa del tiempo) (The Map of Time) - 2008
- "Die Landkarte des Himmels" (Spanisch: El mapa del cielo) (The Map of the Sky)  - 2012  
- "Die Landkarte des Chaos" (Spanisch: El mapa del caos) (The Map of Chaos) - 2014
Danach habe ich auch "Die Zeitmaschine" (The Time Machine), ich hatte die alte Filmversion angesehen, die mir sehr gut gefällt.

Hier geht es also um das Leben von H.G. Wells. Ich muss zugeben, dass ich vorher keine Ahnung von dem Mann hatte, sonst hätte ich dieses Buch vielleicht nicht in Angriff genommen. Nicht, weil es mehr als 500 Seiten hat oder weil es schlecht geschrieben ist. Ich habe den berühmten Autor einfach nicht gemocht. Ich meine, er hatte einen brillanten Verstand und sah viele Entwicklungen voraus, an die bis dahin niemand gedacht hatte. Er war ein Ehebrecher, ein sexuell besessener Wahnsinniger, der "freie Liebe" nur propagierte, damit er mehrere Geliebte haben konnte und dann noch stolz darauf war, dass seine Frau damit einverstanden war. Er zeugte ziemlich viele Kinder mit mehreren Frauen. Für ihn mag das nett gewesen sein, aber ich hätte keine dieser Frauen sein wollen, die ihre unehelichen Kinder großziehen mussten (selbst mit seiner finanziellen Hilfe) in einer Zeit, in der das mit keinem sozialen Status vereinbar war. Für Mr. Wells war es jedoch in Ordnung und gut. Nun, er war ein Mann. Selbst in unserer modernen Zeit glaube ich, dass niemand mit seinem Verhalten gegenüber Frauen einverstanden wäre.

Alles in allem eine interessante Lektüre, aber irgendwie wünschte ich, ich hätte nicht so viel über diesen Burschen erfahren.

Buchbeschreibung:

"'Unsere Wahrnehmung der Welt sähe wesentlich anders aus, wenn H.G. Wells nicht gewesen wäre.' George Orwell

David Lodge schreibt den Lebensroman des Großschriftstellers und Erfinders der Zeitmaschine H. G. Wells, der alt, kränkelnd und zurückgezogen auf sein Leben zurückschaut: War dieses Leben ein Erfolg?

Er erinnert sich an seine hoffnungslose Kindheit, seinen sagenhaften Aufstieg zu Erfolg und Ruhm als Schriftsteller von prophetischer Einbildungskraft, an seine Begegnungen mit den bedeutenden Literaten, Intellektuellen und Politikern seiner Zeit, an seinen Sprung in die Politik und an seinen Glauben an die freie Liebe und die Energie, danach zu leben. Lodge enthüllt ein erstaunliches Leben, so genial wie widersprüchlich: Wells war Sozialist, der seinen Reichtum offen genoss; er war ein anerkannter Romancier und wandte sich doch vom Roman ab; ein feministischer Macho, gleichzeitig hochsensibel und unheilbar romantisch, gelegentlich vereinnahmend, aber immer mitfühlend und unwiderstehlich.
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