Donnerstag, 4. Dezember 2025

Elwell Hunt, Angela "Der Traum der drei Bäume"

Elwell Hunt, Angela "Der Traum der drei Bäume. Nach einer alten Erzählung" (Englisch: The Tale of Three Trees) - 1989

Ich habe dieses Kinderbuch vor langer Zeit gekauft. Es war bei einer Elternveranstaltung, und damals war es nicht einfach, englischsprachige Bücher zu kaufen, geschweige denn Kinderbücher. Also ergriff ich die Gelegenheit, ohne überhaupt zu wissen, worum es ging. Ich wusste nur, dass eine der anderen Mütter es empfohlen hatte.

Ich bin froh, dass ich auf sie gehört habe. Dies ist eines der besten Kinderbücher über Religion, die ich je gelesen habe. Die Geschichte von drei Bäumen, die etwas Großes werden wollen: Sie wollen Schätze bergen, die sieben Weltmeere besegeln oder die größten Bäume aller Zeiten werden. Keiner ihrer Träume wird so wahr, wie sie es sich vorstellen, aber sie entdecken, dass sie für etwas viel Größeres bestimmt sind.

Ich habe dieses Buch nicht nur meinen eigenen Kindern vorgelesen, sondern es auch jedes Jahr zu Weihnachten und Ostern in meiner Religionsgruppe in der Kirche verwendet. Es bringt Kindern etwas über Religion bei, zeigt ihnen aber auch, dass unsere Träume manchmal wahr werden, nur auf andere Weise. Wenn ihr euch für das Christentum interessiert und ein gutes Kinderbuch sucht, ist dieses das Richtige für euch.

Buchbechreibung:

"Es waren einmal drei Bäume. Sie wuchsen oben auf einem Hügel. Jeder von ihnen hatte einen ganz besonderen Wunsch, was einmal aus ihm werden sollte, wenn er groß war. Der erste Baum wollte gern zu einer wunderschönen Schatztruhe werden. Der zweite Baum träumte davon, später als stolzes Schiff über die Ozeane zu fahren, und der dritte Baum hatte einen noch ausgefalleneren Wunsch. Viele Jahre vergingen. Die Bäume wuchsen heran und wurden schließlich gefällt. Aber keiner ihrer Träume schien in Erfüllung zu gehen - bis etwas sehr Überraschendes geschah ... Liebevoll hat Angela E. Hunt diese alte Legende nacherzählt, in der es um viel mehr als nur erfüllte Wünsche geht."

Mittwoch, 3. Dezember 2025

Kivi, Alexis "Die sieben Brüder"

Kivi, Alexis "Die sieben Brüder" (Finnisch: Seitsemän veljestä) - Seven Brothers - 1870

Angeblich ist dies das bekannteste und beste klassische finnische Buch. Na ja, ich habe leider noch nicht viel finnische Literatur gelesen, aber dies war auf gar keinen Fall das beste. Wie man schon dem Titel entnehmen und in der Beschreibung lesen kann, geht es um sieben Brüder. Man erwartet, oder ich erwartete die Geschichte einer "normalen" finnischen Familie aus der Zeit. Ich hätte gerne daraus gelernt, wie das Leben einer Durchschnittsfamilie so ablief.

Statt dessen hören wir nur von Raufereien und Saufgelagen. Die Sprache wird als "rustikal" beschrieben, aber "grob" oder "derb" ist selbst bei wohlwollendster Auslegung noch zu schmeichelhaft. Das Verhalten der Brüder untereinander glich eher dem von Kindergarten- oder jungen Schulkindern, sie hatten ein Benehmen am Leibe, das man in den Zwanzigern eigentlich abgelegt haben sollte.

Manche Leser mögen das lustig finden, mir hat es nicht gefallen. Schade.

Dies war unsere Lektüre in unserem internationalen Online-Lesekreis im November 2025.

Buchbeschreibung:

"Schauplatz des Schelmen- und Entwicklungsromans ist der ländliche SüdenFinnlands in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auf humorvoll-realistische Weise wird das urtümliche Leben der sieben Brüder des Jukola-Hofs geschildert; der älteste ist zu Beginn 25-jährig, der jüngste knapp 18 Jahre alt. Nach dem Tod ihres Vaters entfliehen die Brüder den Zwängen der Gesellschaft in die Wildnis und erleben dort zahlreiche Abenteuer. Ungebändigt und frei durchlaufen sie im harten Daseinskampf in den Wäldern eine Persönlichkeitsentwicklung, in derem Zuge sie ihre Rohheit, derben Saufgelage und Schlägereien überwinden und durch eigene Erfahrungen zu innerer Reife gelangen. In der Einöde philosophieren die Brüder über Religion sowie Moral und erzählen einander Sagen, versuchen sich nach zähem Ringen erfolgreich im Schreiben und Lesen. Nach zehn Jahren anarchischen Freiheitsgenusses kehren sie wieder zu ihrem heimatlichen Hof zurück, den sie verpachtet hatten. Die Dorfgemeinschaft nimmt die Heimgekehrten wohlwollend auf und unterstützt sie in ihrer Eingliederung in das Gemeindeleben. Die Brüder wenden sich einem sittsamen Leben zu und gründen Familien; die beiden intelligentesten werden mit Ehrenämtern betraut. Kivi zeigt sich in seinem Roman, in dem er liebevoll die Charaktertypen seines Volks mit all ihren Vorzügen und Schwächen schildert, als Philanthrop. Milde und Verständnis bewirken mehr als Strafe und Reglementierung, Entwicklung ist nur aus sich selbst heraus möglich, nicht durch Druck von aussen - so lautet seine Devise. Der Roman ist ein Volksbuch, da er in realistisch-urtümlicher und humorvoller Weise die typischen Züge des finnischen Menschen, sein Verhältnis zur Gesellschaft und zur Natur in oftmals derber Anschaulichkeit darstellt."

Dienstag, 2. Dezember 2025

Vilar, Esther "Der dressierte Mann"

  
Vilar, Esther "Der dressierte Mann" - The Manipulated Man - 1971

Dieses Buch ist entweder ein Witz, oder, nein, wenn ich noch nie von Esther Vilar gehört hätte, hätte ich es für die urkomischste Satire aller Zeiten gehalten. Ich bin jedoch in Deutschland aufgewachsen, und damals war das Fernsehen voll mit emanzipierten Frauen, die sich mit Esther Vilar stritten, die ihren Standpunkt vertrat. Sie meint es ernst. Oder meinte es ernst. Wer weiß, was sie heute denkt.

In ihren Augen sind alle Frauen dumm und spielen die kleine Ehefrau, damit Männer sie unterstützen. Keine von ihnen heiratet aus Liebe, nein, sie heiraten, um einen Sklaven zu haben, der ihr alles gibt, damit sie ein leichtes Leben hat.

Ich finde, dieses Buch ist wunderbar für ein persönliches Gespräch, aber man kann es definitiv nicht ernst nehmen. Zumindest nicht heute, mehr als vierzig Jahre nach seiner Erstveröffentlichung.

Buchbeschreibung:

"In ihrer unkonventionellen Streitschrift dreht Esther Vilar die stereotypen Rollenmuster um und wurde damit zur Bestsellerautorin: Bei ihr ist die Frau der Herr im Haus. Sie dressiert den Mann, lässt ihn für sich arbeiten, für sich denken, für sich Verantwortung tragen. Der Mann ist stark, intelligent, phantasievoll, die Frau ist schwach, dumm und phantasielos. Warum wird trotzdem der Mann von der Frau ausgebeutet und nicht umgekehrt? Esther Vilar enttarnt ihre feministischen Geschlechtsgenossinnen als abgebrühte Ausbeuterinnen, die sich vor allem ihr äußeres Erscheinungsbild zu Nutze machen.

Esther Vilar ist mit
Der dressierte Mann das beste Beispiel dafür, dass auch provozierende Bücher zu Klassikern werden können."

Und nein, dieses Buch ist in keiner Weise vergleichbar mit Allison Pearsons "Working Mum" (I Don't Know How She Does It)  oder Iris Krasnows "The Surrendering to Motherhood: Losing Your Mind, Finding Your Soul" (nicht auf deutsch erschienen, ist auch absolut kein Verlust).

Montag, 1. Dezember 2025

Shreve, Anita "Das Gewicht des Wassers"

Shreve, Anita "Das Gewicht des Wassers" (Englisch: The Weight of Water) - 1997

Ich habe diesen Roman vor Ewigkeiten gelesen und musste wirklich darüber nachdenken, worum es eigentlich geht. Die Beschreibung auf der Rückseite "Fesselnd und wunderschön geschrieben usw. usw." half mir nicht wirklich weiter. Aber ein Blick ins Buch half mir ein wenig.

Wenn ich mich an einen Roman nicht erinnere, bedeutet das meistens, dass er keinen großen Eindruck auf mich gemacht hat.

Ich erinnere mich an zwei verschiedene Geschichten, eine aus dem 19. Jahrhundert, die andere aus der heutigen Zeit. Ein Mord, der sich im ersten Zeitrahmen ereignete, und ein Journalist, der alles ein Jahrhundert später aufdeckte. Normalerweise nicht so mein Geschmack, und da es keinen großen Eindruck auf mich machte, war diese hier keine Ausnahme.

Buchbeschreibung:

"Der Segeltörn der Fotoreporterin Jean mit ihrer Familie, ihrem Schwager und dessen Freundin sollte eigentlich der Recherche eines über 100 Jahre zurückliegenden Mordes an zwei jungen Norwegerinnen dienen. Doch schon bald entsteht an Bord des Bootes eine Atmosphäre von erotischer Spannung und Eifersucht, die unweigerlich in einer dramatischen Katastrophe endet …"