Mason, Daniel "Der Klavierstimmer ihrer Majestät" (Englisch: The Piano Tuner) - 2002
Noch ein Lesekreis-Buch. Eine ziemlich interessante Geschichte, geschrieben von einem jungen amerikanischen Autor, über Kolonialismus, Geschichte, Musik, Pflanzen. Wer diese Art Geschichten über diesen Teil der Welt mag oder solche, die in einem historischen Umfeld spielen, wird dieses Buch genießen.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wird ein junger Klavierstimmer nach Burma geschickt, um ein seltenes Klavier zu reparieren. Er lässt seine Frau in London zurück und beginnt seine Reise durch Europa, das Rote Meer und Indien. Unterwegs trifft er viele interessante Menschen, bis er im mysteriösen Dschungel von Burma ankommt.
Mir gefiel die Beschreibung der Menschen, der Landschaft, des Landes, der Kultur, der Politik, selbst die kleinen eingefügten Geschichten. Auch die Geschichte an sich hat mir gut gefallen, nur war ich mit dem Ende nicht zufrieden, weil für meinen Geschmack am Ende zu viele Ungereimtheiten blieben.
Wir hatten eine großartige Diskussion, weil einer unserer Mitglieder das Buch überhaupt nicht gefiel, während der Rest von uns sehr zufrieden damit war.
Uns hat es gefallen,
… weil es sich um ein Gebiet handelt, über das wenig geschrieben wird, und wir fanden seine beschreibenden Passagen sehr klar und anregend, die Sprache reißt einen einfach mit.
… weil es viel Symbolik und Gerede über den Glauben der Burmesen enthält.
… wegen der Beschreibung der Menschen, der Landschaft, des Landes, der Kultur, der Politik, auch kleiner Geschichten innerhalb des Romans.
… weil der Autor so viele andere Themen eingeführt hat, alle Details über Stimmung und Musik, wir waren immer wieder überrascht, dass es von einem Mann geschrieben wurde, der die Persönlichkeit der Hauptfigur liebte, er war sensibel und sanft.
… denn es gab wirklich gute Beschreibungen von Burma und der Reise, der kulturellen Unterschieden und des Kolonialismus.
… denn die drei verschiedenen Teile des Buches schildern drei unterschiedliche Teile seines Lebens, das gewöhnliche Leben, die Vorfreude auf etwas Neues, am Ende den Perspektivenwechsel.
Ich habe dieses Buch trotzdem gerne gelesen, weil ich mich für diesen Teil der Welt und seine Geschichte zu interessieren begann, nachdem ich "Der Glaspalast" (The Glass Palace) von Amitav Ghosh gelesen hatte.
Es gibt seit über zehn Jahren Gespräche darüber, dies zu einem Film zu machen. Sollte interessant sein, aber ich habe die Befürchtung, der Plan wurde ad acta gelegt.
Buchrücken:
"London 1887: Die britischen Kolonialherren in Afrika und Asien stehen auf der Höhe ihrer Macht. Doch von den Gewaltverbrechen in der Ferne bekommt der Klavierstimmer Edgar Drake nur wenig mit, er hat Großbritannien noch nie verlassen - bis sein beschauliches Leben plötzlich komplett auf den Kopf gestellt wird: Wieso schickt ihn das britische Kriegsministerium in den umkämpften Dschungel von Birma, um einen Flügel zu reparieren?"
Ich habe das englische Original gelesen und hoffe, die Übersetzung ist genauso gut.
Wir haben dieses Buch im Dezember 2006 in unserem internationalen Lesekreis gelesen.
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