Montag, 29. Dezember 2025

Bennett, Brit "Die verschwindende Hälfte" - 2020

Bennett, Brit "Die verschwindende Hälfte" (Englisch: The Vanishing Half) - 2020 

"Man kann aus einer Stadt fliehen, aber nicht vor dem, was man ist …"

Ich war anfangs etwas skeptisch, was dieses Buch anging. Es war ein Geschenk von einem meiner Söhne, und die wissen normalerweise, was mir gefällt. Dieses Buch gewann 2021 den Women’s Prize for Fiction (und einige andere Buchpreise), und die sind in der Regel recht gut. Aber das Cover. Zu pink, zu kitschig für meinen Geschmack. Und dann noch die Lobeshymnen von Autorinnen, deren Bücher mir nicht besonders gefallen haben. Keine gute Ausgangslage.

Und der Anfang war auch ein bisschen so. Zu viele Klischees. Aber die Geschichte entwickelt sich weiter, bis wir am Ende ein recht gutes Buch über das Leben von Frauen, die Probleme mit Rassismus und Kindererziehung usw. bekommen.

Wird es mein Lieblingsbuch des Jahres oder wenigstens des Monats? Nein.

Werde ich noch ein Buch der Autorin lesen? Wahrscheinlich auch nicht. Es gibt weitaus bessere Autorinnen. In der deutschen Buchbeschreibung wird sie mit Toni Morrison verglichen. Meiner Meinung nach haben diese beiden nur wenig gemeinsam: sie sind Frauen, ihre Hautfarbe und sie haben Bücher veröffentlicht.

Buchbeschreibung:

"Mallard, ein kleiner Ort im ländlichen Louisiana. Seine Bewohner blicken mit Stolz auf eine lange Tradition und Geschichte, und vor allem auf ihre Kinder, die von Generation zu Generation hellhäutiger zu werden scheinen. Hier werden in den 1950ern Stella und Desiree geboren, Zwillingsschwestern von ganz unterschiedlichem Wesen. Aber in einem sind sie sich einig: An diesem Ort sehen sie keine Zukunft für sich.

In New Orleans, wohin sie flüchten, trennen sich ihre Wege. Denn Stella tritt unbemerkt durch eine den weißen Amerikanern vorbehaltene Tür - und schlägt sie kurzerhand hinter sich zu. Desiree dagegen heiratet den dunkelhäutigsten Mann, den sie finden kann. Und Jahrzehnte müssen vergehen, bis zu einem unwahrscheinlichen Wiedersehen.

Ihr Essay 'I don’t know what to do with good white people' [Ich weiß nicht, was ich mit guten weißen Menschen anfangen soll] machte Brit Bennett 2014 in den USA bekannt. Mit kaum 26 veröffentlichte sie dann ihren ersten Roman. Seitdem gilt sie als eine der wichtigsten jungen Stimmen der US-Literatur, und auch bei uns wurde sie gefeiert für die Entschiedenheit, die Anmut und Nonchalance, mit der sie in die großen literarischen Fußstapfen einer Toni Morrison getreten war. 'Die verschwindende Hälfte' – die Generationen umspannende Geschichte einer Emanzipation von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht – ist die eindrucksvolle Bestätigung solcher Erwartungen."

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