Montag, 13. Juni 2022

Giordano, Ralph "Die Bertinis"

Giordano, Ralph "Die Bertinis" [The Bertinis] - 1982

Ich glaube, "Die Bertinis" ist eines der ersten Bücher, die ich über die Opfer der Nazizeit gelesen habe, vor vielen, vielen Jahren. In diesem autobiographischen Roman beschreibt Ralph Giordano die Geschichte seiner Familie und was passierte, als plötzlich eine Partei dachte, sie wären es nicht wert, zu leben.

Wie gut, dass es auch damals Menschen gegeben hat, die nicht mit diesen, ja, wie soll man sie bezeichnen, Unmenschen ist fast noch zu freundlich, Bestien, was auch immer. Auf jeden Fall Menschen, die mit so etwas nicht einverstanden waren und alles taten, um Verfolgte wie die Bertinis (oder auch die Giordanos) zu retten, selbst wenn es sie das eigene Leben kosten konnte.

Eine sehr berührende Geschichte, die auch verfilmt wurde. Ein Roman über Unterdrückung und Verfolgung, aber auch über Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft. Auch heute noch eine Erzählung, die man lesen sollte.

Buchbeschreibung:

"Eine großangelegte Familien-Saga, ein exemplarischer Zeitroman. Ralph Giordano formt einen bisher wenig beachteten Stoff episch aus: Er erzählt vom Schicksal sogenannter 'jüdischer Mischlinge' in den Jahren der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Die Vorgeschichte beginnt Ende des letzten Jahrhunderts, die eigentliche Handlung setzt vor 1933 ein und führt in die ersten Nachkriegsjahre. Ihr Schauplatz: Hamburg - von den Elbvororten bis zum Stadtpark, von Barmbek im Norden bis zum Hafen im Süden, mit unvergeßlichen, in den dramatischen Ablauf verwobenen Gestalten, Bildern, Situationen. Fast unglaublich ist diese Geschichte: Der Autor hat mit seiner Phantasie die nackte Realität überhöht; es ist ihm gelungen, eine sinnfällige Schilderung von Menschen unter bestimmten Bedingungen zu schaffen und eine Zeit zurückzurufen, die mit überwältigender Macht in das Leben aller eingegriffen hat. Er hat das Geschehen und die Figuren frei gestaltet. Hier sind die kleinen Leute mit ihren Schwächen unter dem grausamen Druck des herrschenden Bösen, mit ihren liebenswerten Zügen, mit dem Ausmaß des ihnen zugefügten Leides und der Fähigkeit zum Überleben. Nichts wird geschönt, keine bittere Erkenntnis verschwiegen. Doch was immer es an Furchtbarem gab: die Liebe zu Hamburg, diese ganz unsentimentale Heimatliebe, bleibt unerschüttert und ist entscheidend für die Zukunft der Bertinis."

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