Mittwoch, 1. Juni 2022

Uthaug, Maren "Hannahs Lied"

Uthaug, Maren "Hannahs Lied" (Dänisch: Hvor der er fugle) [Where there are birds] - 2017

"Sodom und Gomorra im Leuchtturm…" Das ist eine der Beschreibungen, die ich zu diesem Roman gesehen habe. Und irgendwie passt es. Es sind mehrere Liebesgeschichten, und nicht nur das. In den 50er Jahren galten noch andere Gesetze als heute, vor allem ungeschriebene, aber einiges, was in diesem Roman vorkommt, ist auch heute noch verboten. Und das ist auch gut so.

Es geht hier auch weniger um "Johan und Hannah", es geht um das damalige Leben insgesamt. Drei unterschiedliche Menschen erzählen die Geschichte, nacheinander und doch nebeneinander. Johan, die Tochter Darling und zum Schluss Marie. Das Leben wird von drei Seiten her betrachtet, eine gute Vorgehensweise, insbesondere für solch einen Roman, in dem allerhand passiert, obwohl das Leben auf so einem Leuchtturm mehr als eintönig ist.

Ich finde Leuchttürme einfach faszinierend, genau wie Windmühlen. Als ich jünger war, wollte ich gerne auf dem ein oder in der anderen leben, hat irgendwie nie geklappt. Und das ist sicher auch gut so.

Eine brillante Geschichte, eine besondere Erzählung, tragisch und einfühlsam, düster und schwermütig. Aber sehr lesenswert.

Buchbeschreibung:

"Johan liebt Hannah, muss aber Marie heiraten, um seine Familie vor dem finanziellen Ruin zu retten. Sie lassen sich auf dem Leuchtturm von Kjeungskjær nieder, Norwegens einzigem achteckigen Leuchtturm. Mancmal reichen die Wellen bis zur Dachspitze - dort sitzt Johan und fühlt sich vom Leben betrogen. Wenn er die Augen schließt, denkt er an Hannah und weiß, dass er niemals aufhören wird, sie zu lieben …"

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