Samstag, 12. Oktober 2024

Woolf, Virginia "Zum Leuchtturm"

Woolf, Virginia "Zum Leuchtturm" (Englisch: To the Lighthouse) - 1927

Wir haben dies in unserem internationalen Lesekreis im Mai 2010 besprochen.

Das Urteil über "Zum Leuchtturm" (To the Lighthouse) war ähnlich wie bei vielen Klassikern. Diejenigen, die Klassiker lieben, haben es genossen. Diejenigen, die das nicht tun, haben es nicht einmal ausprobiert. Einige von ihnen waren froh, dass sie sich gezwungen haben, es zu lesen.

Ich habe dieses Buch geliebt. Es war fast wie Poesie. Der Stil war wunderbar. Virginia Woolf beschreibt die Menschen wundervoll, die Gefühle, die Gedanken, die Art, wie sie die Veränderungen beschreibt, die Atmosphäre, wie sie einander ansahen, man kann es in seinem eigenen Leben wiedererkennen. Ihre Beschreibungen sind sehr detailliert. Sie versteht die Menschen wirklich, wenn man bedenkt, dass sie nicht viel zueinander sagen, ist es noch erstaunlicher, wie sie darüber schreiben kann. Einige fanden es anfangs schwierig, konnten aber den ersten Teil durchstehen. Einige Teile waren extrem bewegend.

Wir haben darüber gesprochen, zuerst der Recherche zu folgen, ich denke, das ist hier sehr hilfreich. Man muss in die Zeit zurückgehen und die Autorin und das, was sie diskutieren möchte, in einen Kontext setzen. Ein großartiges Buch über den Beginn der feministischen Ära. Es ist kein einfaches Buch, aber definitiv der Mühe wert.

Bemerkungen der Teilnehmer:
  • Es war eine Schöpfung der viktorianischen Zeit.
  • Dieses Buch brachte uns auch dazu, über den Bewusstseinsstrom und Henry James zu sprechen. Sehr philosophisch.
  • Der Unterschied zwischen Geist und Gehirn. Das Gehirn ist das physische Organ und der Geist das psychische. Der Geist zieht sich zurück, das Gehirn zieht sich an, es gibt ein kontinuierliches Ziehen und Ziehen in dem Buch.
Wir haben auch kurz über Virginia Woolf gesprochen, ihre Phasen der Eheinstabilität, ihre Angst. Ihre Mutter starb, als sie 13 war. Es ist einfach erstaunlich, wie sie die Beziehung ihrer Eltern in diesem jungen Alter verinnerlicht hat. Sie war eine sehr kluge Frau.

Laut  Publisher's Weekly, gehört "To the Lighthouse" auch zu den Top 10 der schwierigsten Bücher (Top 10 Most Difficult Books).

Buchbeschreibung:

"Virginia Woolf ist ein Wunder. Ganz gleich, was sie schrieb, immer schien es aus dem gleichen Kern zu kommen. An welchen Schreibtisch sie sich auch setzte, um ihre Romane, Erzählungen, Essays, Briefe oder ihr Tagebuch zu schreiben, immer war sie ganz bei sich.

An keinem ihrer Romane kann man das so genau studieren als an '
Zum Leuchtturm'. Denn zum einen gilt er als der innovativste und vollkommenste ihre Romane. Zum anderen gibt es kein Buch von ihr, in dem ihr Nachdenken über die Kindheit, ihre über alles verehrte Mutter und den unnahbaren Vater so klar Kontur gewinnt. Aus dem reichen Fundus der von Klaus Reichert herausgegebenen 30-bändigen Virginia-Woolf-Gesamtausgabe werden Briefe, Erzählungen, Tagebucheinträge und Essays neben den Roman gestellt, dessen Kunst sich erst in der Vielfalt der Stimmen und Perspektiven entfaltet – die Neuentdeckung eines der größten Kunstwerke des 20. Jahrhunderts.

Im Jahr 2015 wählten 82 internationale Literaturkritiker Virginia Woolfs 'To the Lighthouse' zum zweit-bedeutendsten britischen Roman. aller Zeiten. Nicht von ungefähr: Woolfs brillanter Erzählstil ermöglicht es, eine Geschichte, die vor allem von reflektierender Innenschau geprägt ist, in einer Spannung zu erzählen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Im Zentrum steht die Familie Ramsay und deren Besuche im Sommerhaus auf der schottischen Isle of Skye, vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Symbolisch wie real ragt im Hintergrund der malerische Leuchtturm von Godrevy Point auf, den man den Kindern bald zu besuchen verspricht. Doch subkutane, kaum wahrnehmbare häusliche Konflikte, von Woolf wie mit einem Seziermesser herausgeschält, sabotieren die Fahrt. Erst viele Jahre später findet sie statt. Doch alles hat sich bis dahin verändert. – Der Roman wurde schon kurz nach seinem Erscheinen als grandioses Stück Literatur gefeiert und verkaufte sich besser als alle Romane von Virginia Woolf zuvor."

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