Mittwoch, 11. Dezember 2024

Kishon, Ephraim "Im neuen Jahr wird alles anders"

Kishon, Ephraim "Im neuen Jahr wird alles anders" [Next year everything will be different] - 1982

Ich habe es schon öfter erzählt, Kishon bedeutet für mich letzte Deutschstunde vorm Ferienbeginn und da alle Sprachen immer meine Lieblingsfächer waren, habe ich wirklich eine wunderbare Erinnerung an die Geschichten.

Dieses Buch ist eigentlich eine Sammlung vieler anderer Bücher:
Seid nett zu Touristen
Unfair zu Goliath
Wettervorhersage: Neigung zu Regenschirmverlusten
Wie rächt man sich an einem Verkehrspolizisten
Die vollkommene Ehe
Der Fisch stinkt vom Kopfe
Kontakt mit dem Jenseits
Der Fuchs im Hühnerstall
Liebe deinen Mörder
Eine detaillierte Auflistung ist hier.

So begleiten wir Ephraim Kishon auf eine Reise durch Europa, wo wir etwas über unser Marotten und die unser Nachbarländer erfahren. Wir lernen von den Eigenheiten seiner Landsleute, z.B. wie einfach es ist, im Sommer mehrere Regenschirme auf einmal zu verlieren. Er berichtet vom Leben in der Ehe mit und ohne Kinder und/oder Tieren. Telefonate kommen besonders gerne in den Geschichten vor. Und dann gibt es auch noch einen Roman, "Der Fuchs im Hühnerstall", wo wir alles, aber auch alles über die Machenschaften der Politiker kennenlernen. Ach ja, und nicht zu vergessen: die beste Ehefrau von allen!

Und auch wenn die Bücher mittlerweile ein halbes Jahrhundert alt sind, sind die Geschichten alle zum Brüllen, egal, wie lang und über welches Thema. Ephraim Kishon ist es immer wert, gelesen zu werden. 

Klappentext:

"Sachen gibt's, die gibt's nicht, lautet unsere Divise immer dann, wenn uns Ereignisse aus dem privaten oder öffentlichen Bereich zu Ohren kommen, oder gar selbst passieren, die?s im Grunde zwar gar nicht geben dürfte, die aber leider doch tagtäglich vorkommen. Unser Leben hier und heute im ach so fortschrittlichen 20. Jahrhundert ist eben (glücklicherweise!) doch nicht fortschrittliche genug, als daß wir uns ein für allemal vom blühenden Unsinn entfernt hätten. Ja, man könnte sagen: je stromlinienförmiger, glatter, glänzender, kurz: perfekter wir unsere Welt einzurichten versuchen, desto barocker wird sie, desto mehr häuft sich Sand im Getriebe, desto ungeheuerlicher wird der Nonsens unseres Alltags. Ephraim Kishon, der schmunzelnde Philosoph ohne Lehrstuhl, der medizynische Doktor ehrenhalber, der windmühlenstürmende Ritter wider den allzu menschlichen Ernst, hat dieses Paradoxon unserer Existenz schon seit Jahren mit spitzer Feder immer wieder aufgegriffen.

Und er hat's weit damit gebracht - nämlich schlicht und einfach zum Humoristen Numero Eins in der Gunst der deutschen Leser. Da er aber so ungeheuerlich viel Stoff hat (weil es soviel Ungeheuerliches an Nonsens in unserem Leben gibt), schafft es der Autor einfach nicht, sich auf die faule Haut zu legen. Fast jedes Jahr erscheint ein neues Buch von ihm.

Das wird gekauft, gelesen zustimmend begrinst und homerisch belacht, daß es eine wahre Wonne ist. Zu solch befreiender Lektüre sind Sie auch hier wieder eingeladen. Allerdings ging es bei dieser Auswahl aus Kishons ständig wachsendem Satiren-Schatz nicht so sehr um Aktualität, sonder eher um das, was man sich als geschworener Kishon-Freund immer wieder gern zu Gemüte führt. Kostproben gefällig. Lesen Sie nur mal, wie teuer einen das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Schweizer kommen kann; wie die Raumprobleme eines Weltstadt-Konsulats ratsuchende Menschen einfach auf Nimmerwiedersehen zum Verschwinden bringt; warum ein Ministerpräsident den obligatorischen Willkommensgruß von einem Wildfremden bekommen muß anstatt von seinem alten Arbeitskameraden; welche Erfahrungen ein Telefonkunde mit dem 'Fräulein vom Amt' bisweilen macht; zu welchem Gipfeltreffen es führen kann, falls man mal dringend einen Handwerker braucht, und schließlich, wie ein erholungsbedürftiger Staatsmann für ein beschauliches Dorf zum 'Fuchs im Hühnerstall' wird, als er das weltvergessene Kaff mit seinen politischen Ambitionen heimsucht.

Im neuen Jahr wird natürlich alles anders - da sind die Politiker und Behörden endlich nur noch um das Wohl des einzelnen Bürgers besorgt, und die beste Ehefrau von allen weiß schon 24 Stunden vor einer Einladung, welches von ihren zahlreichen Kleidern sie für die Silvesterparty anzieht."

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