Donnerstag, 5. Dezember 2024

Steinbeck, John "Die Perle"

Steinbeck, John "Die Perle" (Englisch: The Pearl) - 1947

Ich liebe John Steinbeck. Egal, ob es sich um eine große Saga oder eine Kurzgeschichte handelt, er schafft es, die Charaktere so gut zu beschreiben, sie lebendig werden zu lassen, dass man das Gefühl hat, dort zu sein. Ich habe nie in den Vereinigten Staaten gelebt, ich war eigentlich nie in den Vereinigten Staaten, aber die Art, wie er es beschreibt, gibt mir das Gefühl, als wäre ich dort gewesen. Nun, zumindest zu seiner Zeit. Und er beschreibt auch die Landschaft so lebendig, dass es sich fast so anfühlt, als würde man ein Gemälde betrachten, nur dass es einem jemand erklärt.

Die Geschichte ist eine traurige Tragödie, die von den Problemen der Ureinwohner Mexikos erzählt, wie sie sich durch ihr tägliches Leben kämpfen müssen und doch nie hoffen können, irgendwie weiterzukommen. Selbst wenn sie scheinbar einen Schatz finden, schaffen es andere, ihn für sie zu ruinieren. Eine weitere Geschichte darüber, wie die Eindringlinge die Ureinwohner ausbeuteten. Dies ist offenbar ein altes mexikanisches Volksmärchen und die Geschichte klingt total echt.

Diese Geschichte ist eine Parabel voller Symbolik. Wir haben den Perlenfischer und seine Familie, wir haben das Böse, das sie in vielen Formen bedroht, wir haben den Reichtum, der ihnen bald zuteil wird, aber wieder genommen wird. Wir haben die Perle, die ihre eigene Geschichte erzählt. Sie verändert ihre Musik, die man fast hören kann, sie verändert ihre Seele auf dieselbe Weise, wie die Geschichte ihren Weg vom Anfang bis zum Ende nimmt. Die Charaktere verändern sich im Laufe des Buches, und die Beziehung zwischen den Charakteren entwickelt sich, ein interessanter Einblick in das Leben dieser Kultur.

Eine sehr eindringliche Geschichte, wie keine andere von diesem großartigen Autor, der 1962 wohlverdient den Nobelpreis für Literatur erhielt.

Buchbeschreibung:

"Eine mexikanische Saga in die Gegenwart übertragen Diese in den 40er Jahren auch verfilmte Story gehört zum Besten, was John Steinbeck je geschrieben hat. Die Geschichte eines armen Fischers und einer ungewöhnlich großen und schönen Perle ein alter mexikanischer Sagenstoff, von John Steinbeck eindringlich und spannend in die Gegenwart übertragen. Nahe der mexikanischen Stadt La Paz, am Golf von Kalifornien, führen die Menschen ein armseliges, aber glückliches Leben. Sie glauben den Worten der Priester, die seit vierhundert Jahren predigen, 'daß jeder Mensch wie ein Soldat ist, den Gott sandte, um einen Teil des Schlosses, das unsere Erde im Weltenraum darstellt, zu bewachen. Manche stehen auf den Zinnen, manche aber tief unten in der Dunkelheit der Gewölbe. Jeder muß jedoch gläubig auf seinem Posten bleiben.' Es ist klar, wo der arme Fischer Keno und seine Frau Juana stehen. Doch als es um das Leben seines kleinen Sohnes Coyotito geht, beschließt Keno, sich gegen uralte Gesetze aufzulehnen und für sein Lebensglück zu kämpfen. Seine Waffe ist eine ungewöhnlich große und schöne Perle."

John Steinbeck erhielt den Nobelpreis für Literatur in 1962 "für seine einmalige realistische und phantasievolle Erzählkunst, gekennzeichnet durch mitfühlenden Humor und sozialen Scharfsinn".
 
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