Ich habe schon immer gern russische Autoren gelesen. Dostojewskij ist da keine Ausnahme. Und dieser Roman hatte mehr als 1.200 Seiten, also das richtige Buch für mich.
Dies ist nicht das erste Buch, das ich von diesem Autor lese, und er hat mich bisher nicht enttäuscht. Brillant geschrieben, das Setting ist immer außergewöhnlich, die Art und Weise, wie sich die Geschichte entfaltet, die vielen verschiedenen Charaktere, die er detailliert beschreibt. Alles ist so gut gemacht. Man ist von der ersten Seite an gefesselt, bis man fertig ist. Was für ein Buch!
Und das Buch ist vollgepackt mit philosophischen und religiösen Fragen, Fragen zur menschlichen Existenz. Die drei Brüder Karamasow vertreten alle eine andere Seite, alle haben unterschiedliche Antworten. Dmitri oder Mitja ähnelt am meisten dem älteren Fjodor. Er ist Soldat und führt ein zügelloses Leben. Ivan hat die Universität besucht und ist ein eher aufgeklärter, geistig orientierter, atheistischer Intellektueller. Alexei oder Aljoscha, der Protagonist, ist ein religiöser Mann, er ist Novize in einem Kloster.
Dann gibt es noch einen vierten, unehelichen Bruder, der als Diener im Haus des Vaters arbeitet.
Wir entdecken die russische Gesellschaft durch diese verschiedenen Männer und ihr Leid. Die Geschichte ist fesselnd, nicht die einfachste Lektüre, aber sicherlich eine der lohnendsten. Es ist sowohl ein philosophisches als auch ein spirituelles Drama, ein Bericht über ein Land, das im Begriff ist, sich in die Moderne zu verwandeln, und was das mit seinen Bewohnern macht. Eine Geschichte, die uns noch sehr lange im Gedächtnis bleiben wird.
Nach "Schuld und Sühne" (Crime and Punishment), "Der Spieler" (The Gambler") and "Der Jüngling" (The Adolescent) ist dies mein vierter Roman dieses fantastischen Autors. Ich bin sicher, es wird nicht der letzte sein.
Buchbeschreibung:
"'Die Brüder Karamasow',das letzte große Werk von Fjodor Dostojewskij, ist nicht nur eine dramatische Familiengeschichte aus dem Russland des 19. Jahrhunderts und eine unerbittliche moralische Erkundung im Gewand eines Kriminalromans, sondern auch ein gewaltiger Spiegel der gesamten dichterischen Welt Dostojewskijs."
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