Ich habe ein Buch von Olga Tokarczuk (Ur und andere Zeiten/Primeval and Other Times) gelesen, als sie ihren Nobelpreis für Literatur erhielt. Und seitdem wollte ich mehr von ihr lesen. Ein Mitglied unseres Lesekreises hat mir jetzt eines geliehen und ich habe es mehr oder weniger in einem Rutsch durchgelesen, es ist so spannend. Janina Duszejko ist so eine interessante Figur. Und die Geschichte beginnt so leise, dass man am Anfang gar nicht merkt, dass es sich um einen Kriminalroman handelt, welche nicht meine Favoriten sind.
Obwohl sie die Protagonistin des Romans ist, sieht man sie am Anfang nicht als solche. Janina ist eine etwas seltsame Frau mittleren Alters, die in den Bergen an der polnisch-tschechischen Grenze, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, lebt, wo sie sich um die Sommerhäuser einiger reicher Leute kümmert. Sie arbeitet mit Astrologie und übersetzt Gedichte von William Blake. Sie liebt Tiere und ist Naturschützerin. Eine bemerkenswerte Frau.
Wohin diese Geschichte führt, weiß ich nicht. Aber ich empfehle dieses Buch jedem, der sich für großartige Literatur interessiert.
Buchbeschreibung:
"Im Sommer tummeln sich wohlhabende Städter auf dem Hochplateau an der polnisch-tschechischen Grenze. Im Winter fliehen die allermeisten Einwohner den windumtosten Ort. An den langen dunklen Tagen widmet sich Janina Duszejko der Astrologie und der Lyrik des von ihr verehrten William Blake. Man hält die ältere Dame für verschroben, wenn nicht gar für ver- rückt, auch weil sie die Gesellschaft von Tieren der von Menschen vorzieht. Dann gibt es einen Toten. Janinas Nachbar Bigfoot ist grausam erstickt: In seiner Kehle steckt der Knochen eines Rehs. Und es bleibt nicht bei einer Leiche. Janina ermittelt auf eigene Faust. Kriminalfall, philosophischer Essay, Fabel, literarisches Spiel – auf ebenso komische wie ergreifende Weise zei- gen Olga Tokarczuk und ihre hinreißende Heldin, wie sehr es unserer Gesellschaft an Respekt mangelt, ob der Natur und den Tieren gegenüber oder jenen Menschen, die am Rande stehen."
Und warum die deutsche Übersetzung "Der Gesang der Fledermäuse" heißt, ist mir immer noch ein Rätsel.
Olka Tokarczuk erhielt den Nobelpreis für Literatur 2018 "für ihre narrative Vorstellungskraft, die, in Verbindung mit enzyklopädischer Leidenschaft, für das Überschreiten von Grenzen als eine neue Form von Leben steht".
Ich wirke an dieser Seite mit: Read the Nobels und ihr könnt alle meine Blog-Einträge über Nobelpreisträger und ihre Bücher hier finden.
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