Dienstag, 28. Februar 2023

Bánk, Zsuzsa "Sterben im Sommer"

Bánk, Zsuzsa "Sterben im Sommer" [Dying in Summer] - 2020

Ich habe ja schon ein paar Bücher von Zsuzsa Bánk gelesen ("Die hellen Tage" und "Schlafen werden wir später") und sie allesamt sehr gut gefunden. Es handelte sich dabei allerdings immer um Romane.

Dieses ist anders. Es handelt sich hier um den Sommer, in dem ihr Vater gestorben ist. Die Autorin schildert sehr eingehend, wie sie den letzten Sommer verbracht hat, wie ihr Vater den letzten Sommer verbracht hat, sein langsames, aber stetiges Sterben. Und wie sie und ihre Familie mit dem Tod des Mannes, Vaters und Großsvaters zurande gekommen sind.

Die Autorin hat einen ganz eigenen, besonderen Stil. In Rückblenden erzählt sie vom Leben ihrer Eltern, von den Anfängen in Deutschland aber auch von der Vergangenheit in Ungarn. Und von ihrem eigenen Leben, dessen Sommer nach dem Fall der Mauer meistens in Ungarn bei der dortigen Familie verbracht wurden.

Mich hat das Buch sehr berührt. Mein eigener Vater ist vor einigen Jahren auch verstorben, er war etwa im gleichen Alter wie Herr Bánk. Auch wenn er anders gestorben ist, kam mir doch vieles bekannt vor, deshalb konnte ich die Geschichte auch so gut nachvollziehen.

Buchbeschreibung:

"Seinen letzten Sommer verbringt der Vater am Balaton, in Ungarn, der alten Heimat. Noch einmal sitzt er in seinem Paradiesgarten unter der Akazie, noch einmal steigt er zum Schwimmen in den See. Aber die Rückreise erfolgt im Rettungshubschrauber und Krankenwagen, das Ziel eine Klinik in Frankfurt am Main, wo nichts mehr gegen den Krebs unternommen werden kann. Es sind die heißesten Tage des Sommers, und die Tochter setzt sich ans Krankenbett. Mit Dankbarkeit erinnert sie sich an die gemeinsamen Jahre, mit Verzweiflung denkt sie an das Kommende. Sie registriert, was verloren geht und was gerettet werden kann, was zu tun und was zu schaffen ist. Wie verändert sich jetzt das Gefüge der Familie, und wie verändert sie sich selbst? Was geschieht mit uns im Jahr des Abschieds und was im Jahr danach? In 'Sterben im Sommer' erzählt Zsuzsa Bánk davon."

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