Mittwoch, 16. Juni 2021

Bánk, Zsuzsa "Die hellen Tage"

Bánk, Zsuzsa "Die hellen Tage" [The Bright Days] - 2011

Eine (imaginäre?) Kleinstadt in Süddeutschland mit dem klangvollen Namen Namen Kirchblüt. Sie liegt in der Nähe von Heidelberg, ist aber sonst nicht weiter beschrieben. Es könnte jedes Kleinstädtchen, jedes Dorf in Süddeutschland sein, nein, es könnte jedes Kleinstädtchen, jedes Dorf in Deutschland sein.

Hier lebt Therese, genannt Seri, und erlebt ihre Kindheit gemeinsam mit ihren Freunden Aja und Karl. Sie haben alle eine liebe Person verloren, vielleicht verbindet das die sonst so unterschiedlichen Kinder.
Die Geschichte ist wunderschön zu lesen. Fast wie ein Märchen. Die Kindheit ist keinesfalls rosarot dargestellt, trotzdem kommt sie einem so vor. Wir wachsen gemeinsam mit den drei Kindern auf, begleiten sie auf ihrem Weg ins Erwachsenensein.

Das Buch enthält viele Themen, Freundschaft und Liebe, Vertrauen und Verrat, Kinder und Erwachsene, Krankheit und Tod, Probleme und deren Lösung. Wobei wir auch lernen müssen, dass sich nicht jedes Problem lösen lässt. Es wird uns keine heile Welt vorgegaukelt. Ganz im Gegenteil, im Unterton klingt immer die Tatsache mit, dass es eine heile Welt nicht gibt. Eine sehr realistische und darum großartige Erzählung mit sehr leisen Tönen.

Ich habe Zsuzsa Bánks erstes Buch "Der Schwimmer" nicht gelesen, werde das aber sicher irgendwann nachholen, weil mir ihre Erzählweise gefällt. Dafür erhielt sie 2003 den deutschen Bücherpreis.

Ach ja, und dann noch ein Nachtrag: Ich liebe die Grabinschrift, die sich Eva wünscht: "Die hellen Tage behalte ich, die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück." Ein schöner Gedanke.

Buchumschlag:

"In einer süddeutschen Kleinstadt erlebt das Mädchen Seri helle Tage der Kindheit: Tage, die sie im Garten ihrer Freundin Aja verbringt, die aus einer ungarischen Artistenfamilie stammt und mit ihrer Mutter in einer Baracke am Stadtrand wohnt.

Aber schon die scheinbar heile Welt ihrer Kindheit in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hat einen unsichtbaren Sprung: Seris Vater starb kurz nach ihrer Geburt, und Ajas Vater, der als Trapezkünstler in einem Zirkus arbeitet, kommt nur einmal im Jahr zu Besuch. Karl, der gemeinsame Freund der Mädchen, hat seinen jüngeren Bruder verloren, der an einem hellblauen Frühlingstag in ein fremdes Auto gestiegen und nie wieder gekommen ist.

Es sind die Mütter, die Karl und die Mädchen durch die Strömungen und Untiefen ihrer Kindheit lotsen und die ihnen beibringen, keine Angst vor dem Leben haben zu müssen und sich in seine Mitte zu begeben.

Zsuzsa Bánk erzählt die Geschichte dreier Familien und begleitet ihre jungen Helden durch ein halbes Leben: Als Seri, Karl und Aja zum Studium nach Rom gehen, wird die Stadt zum Wendepunkt ihrer Biographien - und zur Zerreißprobe für eine Freundschaft zwischen Liebe und Verrat, Schuld und Vergebung.
"

Ich lese nicht viele neue deutsche Bücher, sie werden einfach viel zu spät als Taschenbücher herausgegeben. Aber ich habe mir Zsusza Bánks Namen notiert und werde nach ihren anderen Werken Ausschau halten.

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