Freitag, 18. März 2022

Bánk, Zsuzsa "Schlafen werden wir später"

Bánk, Zsuzsa "Schlafen werden wir später" [We will sleep later] - 2017

Nachdem ich vor ein paar Jahren "Die hellen Tage" gelesen hatte, hatte ich mir vorgenommen, weitere Bücher von dieser Autorin zu lesen. Was soll ich sagen, dieser Briefroman hat mir noch besser gefallen.

Márta ist Schriftstellerin, verheiratet, drei Kinder, lebt in einer Großstadt, ihre langjährige Freundin Johanna ist Lehrerin, single, kinderlos und lebt in einer Kleinstadt. Die beiden schreiben sich fast täglich E-Mails über ihr Leben.

Ich liebe es, mit meinen Freundinnen in Kontakt zu bleiben, selbst wenn sie buchstäblich auf der anderen Seite des Globus leben. So haben wir früher Briefe geschrieben, heute tauschen wir uns auch auf elektronischem Wege aus.

So konnte ich den beiden gut nachfühlen, wie sie vieles eben schriftlich mitteilen mussten, auch wenn sie sich doch häufiger mal sehen konnten.

Dies war eins der besten neueren deutschen Bücher der letzten Jahre. Die Protagonisten standen mir sehr nahe. Die Sprache der Autorin war so ausgezeichnet, man hatte das Gefühl, mit zu ihrem Freundeskreis zu gehören. Man konnte sich mit ihnen freuen und mit ihnen traurig sein.

Mein nächstes Zsuzsa Bánk-Buch folgt bestimmt.

Klappentext:

"Die Schriftstellerin Márta lebt mit Mann und drei Kindern in einer deutschen Großstadt. Obwohl sie ihre Kinder über alles liebt, kämpft sie jeden Tag darum, in ihrem Leben nicht unterzugehen und ihre Arbeit gegen die Zumutungen des Alltags zu verteidigen.
Ihre Freundin Johanna hingegen, mit der sie seit früher Kindheit eine innige Freundschaft verbindet, ist Lehrerin im Schwarzwald und kinderlos. Statt mit ihrer Doktorarbeit über Annette von Droste-Hülshoff weiter zu kommen, kämpft sie mit den Gespenstern ihrer Vergangenheit: mit dem Mann, der sie verlassen hat, mit dem Krebs, den sie überwunden geglaubt hat, mit ihrem Vater, der so jung gestorben ist.

Jetzt, mit Anfang 40, liegt die Mitte des Lebens hinter ihnen, sind Lebensweichen gestellt, wichtige Entscheidungen getroffen, ist ein Richtungswechsel nicht mehr vorgesehen. Aber soll das alles gewesen sein? Márta und Johanna schreiben einander E-Mails von großer Tiefe, Offenheit und Emotionalität. Ihre Mails sind ergreifende Dokumente eines täglichen Ringens um Selbstbehauptung, Freiheit und Glück. Beide Frauen wissen, dass sie mehr wollen als noch nicht sterben. Aber was machen sie jetzt mit diesem Leben, dessen Weg sie zur Hälfte schon gegangen sind? Und was macht das Leben mit ihnen?
"

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