Giordano, Ralph "Mein irisches Tagebuch" [My Irish Diary] - 1996
Irland ist einfach ein wunderbares Land. Die Landschaft ist einmalig, die Menschen die freundlichsten und besten der Welt. Ich habe die Insel mehrmals besucht und kann mich nur der Band "Versengold" anschließen: "Ich bin verliebt in eine Insel".
Und Ralph Giordano war es wohl auch. Wenn in der Beschreibung steht, dass uns dieses Land so rückständig erscheint, muss man vielleicht bedenken, dass dieses Buch 1996 geschrieben wurde. Als ich ein paar Jahre später Irland zum ersten Mal besuchte, hatte ich auch den Eindruck, dass es sich hier um ein ganz armes Land handelt. Aber immer schon wunderschön mit herzensguten Menschen.
Das hat sich inzwischen geändert, Irland hat einen großen Schritt nach vorne getan. Auch die Kämpfe im nördlichen Teil des Landes haben sich einigermaßen gelegt. Aber ich denke, es ist wie mit einem gelöschten Feuer, eine Glut schwelt immer noch und kann jederzeit wieder zu einem Brand entfacht werden. Und mit den ganzen Problemen, die Brexit den Iren beschert, weiß man nie.
Zurück zum Buch. Ralph Giordano hat die Iren geliebt, das geht hundertprozentig aus dem Buch hervor. Er hatte auch ein Ferienhaus in Irland, sein "Paradies".
Dieses Buch ist gut für alle, die Irland lieben, die es gerne näher kennenlernen möchten oder auch nicht. Ich kann es nur empfehlen.
🇮🇪 Dia duit. Bíodh lá maith agat. Hallo. Hab einen schönen Tag! 🇮🇪
Buchbeschreibung:
"Eine poetische Hymne auf eine schöne und gewalttätige, idyllische und zerrissene Insel in Europa Irland ist ein unbegreifliches Land - es sei denn, wir sehen es mit den Augen Ralph Giordanos. Er hat mit seinen Büchern über Israel und Ostpreußen eine eigene Form von Reiseliteratur geschaffen. Mein irisches Tagebuch setzt einen neuen Glanzpunkt in einer einzigartigen Reihe.
Die Iren sind anders. Der Nationalcharakter dieses zerrissenen Volkes ist gleichermaßen fremd und liebenswert. Wo verehren die Menschen ihre Dichter leidenschaftlicher als in Irland? Wo sonst bejubeln Lottogewinner ihr Glück in aller Öffentlichkeit? Und wo sonst haben Melancholie und Exzess geheiratet? In einem Teil von Europas Grüner Insel, in Nordirland, herrscht noch der Hass. Noch stehen sich Protestanten und Katholiken als Feinde gegenüber. Noch droht die Gewalt jeden Tag aufs Neue auszubrechen, obwohl die Mehrheit beider Bevölkerungsgruppen den Frieden will. Wie lange müssen sich Menschen dort noch vor Bomben fürchten?
Ralph Giordano vereint auf ganz eigene Weise Sensibilität und analytischen Sinn in seiner poetischen Hymne auf ein Land, das uns so rückständig und schön erscheint. Wie mit bunten Farben schildert er Menschen und Ereignisse, in denen sich die Vergangenheit ausprägt wie nirgendwo in der Welt. Giordano durchstreift nahezu jede Region der Insel, sucht überall das Gespräch mit Menschen, gerät zwischen die Fronten des nordirischen Konfliktes, folgt wochenlang den Spuren irischer Dichter und findet endlich am Lough Sheelin sein lebenslang gesuchtes Paradies.
Ralph Giordano wurde 1923 in Hamburg geboren. Nach der Befreiung am 4. Mai 1945 durch britische Truppen arbeitete er als Journalist und Publizist, als Fernsehdokumentarist und Schriftsteller. Er ist Autor zahlreicher Bestseller, darunter 'Die Bertinis' (1982), 'Die zweite Schuld oder Von der Last Deutscher zu sein' (1987), 'Ostpreußen ade' (1994), 'Deutschlandreise' (1998), 'Sizilien, Sizilien! Eine Heimkehr' (2002) und 'Erinnerungen eines Davongekommenen' (2007). Zuletzt erschien sein Buch 'Mein Leben ist so sündhaft lang: Ein Tagebuch' (2010). Er starb am 10. Dezember 2014 in Köln."
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