Fallada, Hans "Jeder stirbt für sich allein" - Every Man Dies Alone - 1947
Ein sagenhafter Wälzer. Eine sagenhafte Geschichte. Ein sagenhafter Erzähler.
Hans Fallada hat über das Leben und den Tod der Eheleute Elise und Otto Hampel erfahren und ihre Lebensgeschichte wiedererzählt. Er hat sie als Anna und Otto Quangel unsterblich gemacht und damit nicht nur ihnen, sondern auch all den anderen kleinen Widerstandskämpfern ein Denkmal gesetzt. All denjenigen, die nicht einfach zusehen wollte, wie die Gesellschaft vor die Hunde ging. Die sich nicht später vorwerfen lassen wollten, nichts getan zu haben.
Ja, es hat sie gegeben, die Annas oder Elises und Ottos. Verzweifelt haben sie versucht, ihre Nächsten wachzurütteln, vielleicht doch den ein oder anderen zu bewegen, nicht einfach alles hinzunehmen oder - schlimmer noch - es auch noch für gut zu befinden.
Ich kann es bis heute nicht wirklich verstehen, wie Menschen einfach zusehen konnten. Meine Eltern haben mir andere Geschichten erzählt, vom Versuch ihrer Eltern, sich nicht mitreißen zu lassen und trotzdem ihren Kindern eine Zukunft zu bieten. Heute sehe ich, wie vieles sich wiederholt. Wie Menschen irgendeine Geschichte glauben, nur weil sie oft genug wiederholt wird.
Bringt Hans Fallada und andere Schriftsteller wie ihn wieder in die Schulen. Lasst Kinder daran teilhaben, was alles falsch laufen kann. Sonst sind wir ganz schnell wieder da, wo wir schon einmal waren und wo wir nie, nie wieder hinwollten.
Buchbeschreibung:
"Ein einzigartiges Panorama des Berliner Lebens in der Nazizeit: Hans Falladas eindringliche Darstellung des Widerstands der kleinen Leute avancierte rund 60 Jahre nach ihrer Entstehung zum überragenden Publikumserfolg in Deutschland und der Welt. Millionen Leser sind berührt von der Geschichte des Ehepaars Quangel, das nach dem Kriegstod des Sohnes einen ganz privaten Weg findet, sich gegen das unmenschliche Regime zur Wehr zu setzten und so die eigene Seele zu retten.
Ein Berliner Ehepaar wagte einen aussichtslosen Widerstand gegen die Nazis und wurde 1943 hingerichtet. Von ihrem Schicksal erfuhr Hans Fallada aus einer Gestapo-Akte, die ihm durch den Dichter und späteren Kulturminister Johannes R. Becher in die Hände kam. Fieberhaft schrieb Fallada daraufhin diesen Roman nieder und schuf ein Panorama des Lebens der 'normalen' Leute im Berlin der Nazizeit: Nachdem ihr Sohn in Hitlers Krieg gefallen ist, wollen Anna und Otto Quangel Zeichen des Widerstands setzen. Sie schreiben Botschaften auf Karten und verteilen sie in der Stadt. Die stillen, nüchternen Eheleute träumen von einem weitreichenden Erfolg und ahnen nicht, dass Kommissar Escherich ihnen längst auf der Spur ist."
Montag, 15. August 2022
Fallada, Hans "Jeder stirbt für sich allein"
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