Böhme, Irene "Die Buchhändlerin" [The Bookseller] - 1999
Jeder eifrige Leser liebt Bücher über Bücher und über den Verkauf von Büchern.
Hier wird von einer Buchhandlung berichtet, aber noch mehr von den Frauen, die mit der Buchhandlung ihr Leben verbringen. Und ganz nebenbei wird dabei auch von der Geschichte erzählt, vom Anfang des vorigen Jahrhunderts bis zum Mauerbau, wo alles wieder anders wird für die Frauen der Buchhandlung. Denn sie leben hinter ihr.
Buchbeschreibung:
"Die Frauen in der Landmannschen Buchhhandlung könnten unterschiedlicher nicht sein: Gisela, Jahrgang 1900, hat ihre Jugend in der Münchner Boheme genossen, kehrt in die Kleinstadt an der Saale zurück und wird leidenschaftliche Buchhändlerin. Sie versteckt die alten Landmanns im 'Judenkeller', quartiert Ausgebombte aus Köln bei sich ein, erträgt die Eskapaden ihres Mannes. Sie muß sich den antifaschistischen Verordnungen fügen, duldet HO-Läden und Volksbuchhandel: 'Neben der Butter das Brot'. Sigrid ist ein Kind der neuen Zeit. Tanz im Victoria-Park, Petticoat und Chiffontuch, Schiebereien in Berlin, Flirts und Gruppenabende, die Heirat mit einem ehrgeizigen Genossen - wie Gisela, ihre Chefin, liebt auch Sigrid den Spaß mit Männern, hat Lust auf die Liebe und weiß, was sie will. Sigrid verschreibt sich dem sozialistischen Aufbau, Gisela dagegen gehört zur untergehenden Klasse. Mit mikroskopischem Blick, ironisch und sympathisierend erzählt Irene Böhme vom ganz gewöhnlichen Leben zweier Frauen, die aus den Ereignissen der Geschichte - von der Nazizeit bis kurz nach dem Mauerbau - vor allem eines gelernt haben: sich nicht unterkriegen zu lassen."
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