Freitag, 19. Juli 2024

Spyri, Johanna "Heidis Lehr- und Wanderjahre" und "Heidi kann brauchen, was es gelernt hat"

Spyri, Johanna "Heidis Lehr- und Wanderjahre" und "Heidi kann brauchen, was es gelernt hat" - Heidi - 1880-1881

Ich glaube, jeder erinnert sich an sein erstes Buch. In meinem Fall war es "Heidi". Wir hatten damals nicht so viele Bücher, ich musste mit sieben eine Woche im Krankenhaus verbringen, mir wurde der Blinddarm entfernt. An die anderen Geschenke, die ich bekam, erinnere ich mich nicht, aber an "Heidi" erinnere ich mich deutlich. Das allererste Buch, das ich besaß. Ich habe das Exemplar noch heute und es sieht ziemlich gelesen aus.

Heidi war alles, was ich nicht war. Sie lebte in den Bergen, ich lebte in Norddeutschland, wo die höchste Erhebung wahrscheinlich nur knapp über 100 Meter betrug. Sie liebte die Natur, ich saß gerne drinnen und las meine Bücher. Sie war Waise, ich hatte meine Eltern und drei Brüder und Hunderte von Cousins ​​(na ja, "nur" fünfzig, aber wir wollen mal nicht so pingelig sein).

Trotzdem liebte ich Heidi, vielleicht weil sie so anders war als ich. Wir alle brauchen unsere fiktiven Helden, Heidi war meiner. Wenn ich eine Tochter gehabt hätte, hätte ich meine Liebe zu diesem Buch vielleicht auf sie übertragen können, aber meine beiden Jungs waren nicht so begeistert. (Ich schätze, diese komische japanische Zeichentrickserie hat auch nicht geholfen.)

Ich habe meine Freunde kürzlich gefragt, welches ihr liebstes Kinderbuch sei, und "Heidi" war die beliebteste Antwort.

Gebt das Buch auf jeden Fall euren Kindern, es ist für sie wie eine Zeitreise in ein Land, das vor langer, langer Zeit existierte.

Buchbeschreibung:

"Wer kennt sie nicht, den Alm-Öhi, den Geißen-Peter, Tante Dete und die arme Klara in Frankfurt - Heidi bezaubert sie alle. Ihre Geschichte ist so alt wie aktuell, eine klassisch gewordene Parabel über den Sieg von Menschlichkeit und Herzenskraft in einer herzlos gewordenen Gesellschaft. Die Erstausgabe des Kinderbuchklassikers erschien 1880, als die Schattenseiten des technischen Fortschritts deutlich zu werden begannen. Nicht umsonst triumphiert die Liebe zur Natur über die Segnungen der modernen Zivilisation."

10 Kommentare:

  1. Ich habe Heidi allen meinen Kindern vorgelesen. Wir haben eine sehr schöne, sehr alte Ausgabe. Als Kind habe ich auch "Cornelli wird erzogen" von Spyri gelesen und sehr gemocht. Kennst Du das? Du Arme! So lange im Krankenhaus für einen Blinddarm? Das würde man heute nicht mehr tun.

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    1. Das Foto oben ist meine Ausgabe. Ich gucke immer, dass ich ein Foto von dem Buch einstelle, das ich auch gelesen habe.
      Ich habe nur dieses Buch von Johanna Spyri gelesen, wir hatten ja damals nicht so viel Auswahl und später bin ich auch nicht darauf gestoßen.
      Ja, eine Woche war schon ziemlich normal damals. Heute braucht man aber auch nur noch einen kleinen Schnitt. Ich habe das bei Charly gesehen, dem der Blinddarm erst als Erwachsener herausgenommen wurde, aber das ist auch schon ein paar Jahrzehnte her. Für mich mit sieben war das schon ganz schön hart. Ich hasse es heute noch, ins Krankenhaus zu gehen.

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    2. Schön, daß Du solche Fotos suchst :). Mein Bruder hat sich mal den Arm doppelt gebrochen und mußte auch wochenlang ins Kinderkrankenhaus. Wir Geschwister durften ihn nicht besuchen. Das fanden wir ganz gemein. Ich mag auch keine Krankenhäuser, weil ich schlechte Erfahrungen gemacht habe. Am schlimmsten war ein mehrtägiger Aufenthalt mit Miriam in einer Kinderklinik in London. Sie hatte eine Blasenentzündung, doch die Ärzte haben mehrere Tage gebraucht, das festzustellen! Unerhört! Es war einfach schrecklich, was sie mit ihr gemacht haben. Ich durfte da bleiben und habe sie sehr viel gehalten (sie war nur 1 Jahr alt). Komischerweise war alles kostenlos, doch habe ich noch nie gesehen, daß man eine Blasenentzündung so schlecht diagnostiziert und dann auch sehr eigenartig behandelt. Nun ja, jetzt bin ich schlauer. Wir haben die verrückte Behandlung nach Rücksprache mit unserem Kinderarzt hier dann abgelehnt und haben darauf bestanden, daß sie uns ganz normale antibiotische Tropfen geben. Damit haben wir dann das Krankenhaus verlassen und alles war gut.

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    3. Ja, es ist auch für mich gut, wenn ich dann die Erinnerung an das Buch mit dem richtigen Bild habe.
      Das mit der Klinik in London war ja nicht so schön. Wir haben eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht mit den Ärzten in England, aber man kann immer Pech haben.
      Dass die Behandlung kostenlos war, wundert mich nicht, das ist hier ja eher üblich.

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    4. Es war ein "teaching hospital", vielleicht deswegen? Die Behandlung war nur für Kinder kostenlos, wenn ich da aufgetaucht wäre, hätte das etwas gekostet. Außerdem sprach fast kaum jemand Englisch. Die meisten anderen Patienten in unserem Zimmer (es waren so acht mit jeweils einem Elternteil) waren Muslime, die alle kein Englisch konnten. Dauernd wurde ich gefragt, ob ich "Halal Essen" wollte, was mir sehr auf die Nerven ging, weil ich glutenfreies Essen wollte. Und die Ärzte und Schwestern konnten auch kaum Englisch. Die einzige, die gut Englisch konnte, war eine Krankenschwester aus Spanien! Inzwischen ist es in London auch gar nicht mehr so einfach, zum Arzt zu gehen, wenn man nicht Brite ist. Viele Ärzte verweigern die Behandlung, wenn man nicht zum NHS System gehört. Und wenn man zu "urgent care" will, darf man keine Kinder dahin bringen oder muß sehr weit fahren, um so etwas zu finden, also Praxen, die auch Kinder nehmen. Es ist alles sehr schwierig. Ich habe inzwischen eine Liste der amerikanischen Botschaft und der deutschen Botschaft, die Ärzte auflisten, die Deutsche und Amerikaner behandeln. Das ist sehr hilfreich, wenn man einen Notfall hat.

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    5. Kleinkinder waren immer umsonst. Ja, als Erwachsener braucht man eine Versicherung. Die ist aber für die meisten Deutschen vorhanden.
      Aber, wie gesagt, da hast du wirklich viel Pech gehabt. Wir hatten auch ab und zu ausländische Ärzte oder Krankenschwestern, aber die konnten alle gut englisch. Ist natürlich auch schon eine Weile her.

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    6. Ich glaube, daß das englische Gesundheitssystem sehr große Probleme hat! Deswegen gibt es auch so viele ausländische Ärzte. Es gibt einfach nicht genug britische.

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    7. Das ist mittlerweile überall so.

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    8. Kann sein, so wie mit den Pfarrern!

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