Mittwoch, 20. Juli 2022

Kerkeling, Hape "Der Junge muss an die frische Luft"

Kerkeling, Hape "Der Junge muss an die frische Luft. Meine Kindheit und ich" [The boy needs some fresh air] - 2014

Hape Kerkeling muss man einfach gern haben. Seine Bücher sind genausogut wie seine Fernsehsendungen. In "Ich bin dann mal weg" hat er uns in seiner ihm eigenen Art von seiner Jakobsweg-Pilgerung erzählt. In "Frisch hapeziert" konnten wir seine Kolumnen genießen. Und nun erzählt er uns von seiner Kindheit. Wie ist aus dem kleinen Hans-Peter der allseits bekannte und beliebte Hape wurde, kann er sich wohl selbst nicht erklären. Aber wir sind froh, dass es so gekommen ist.

Auf jeden Fall ist diese Autobiografie, wie alles von ihm, mehr als empfehlenswert.

Ein Zitat muss ich einfach noch bringen, es spricht mir so aus dem Herzen. Auch mein Vater hat immer gesagt, als die Nazis an die Macht kamen, waren plötzlich die Dümmsten aus dem Dorf "JEMAND". Ortsvorsteher, Gauleiter, alles Leute, die sonst nichts geworden wären. Wenn man sich ihre braunen Nachfolger ansieht, kann man sich das sehr gut vorstellen.

"Wie konnten die Nazis es überhaupt schaffen, an die Macht zu kommen?

Ganz einfach. Sie haben das Unterste nach oben gekehrt. Die Leute, aus denen unter normalen Umständen nicht viel hätte werden können, die erhielten plötzlich eine Chance zum Aufstieg, und mit einem Mal führten die das große Wort. Die großkopferten Verbrecher haben die Dummen für ihre Ziele benutzt und sie als Instrumente ihres Schreckens eingesetzt. Das war fürchterlich. Ohne diese verblödeten Fußtruppen wären die Nazis nie so weit gekommen. Diese Horden von willigen Spitzeln haben das möglich gemacht. Man konnte einfach nicht mehr gefahrlos sagen, was man denkt.
"

Danke, Hape. Man kann es nicht oft genug sagen.

Buchbeschreibung:

"Mit 'Ich bin dann mal weg' hat er Millionen Leser inspiriert, persönliche Grenzen zu überschreiten. In diesem Buch nun spricht Hape Kerkeling über seine Kindheit; entwaffnend ehrlich, mit großem Humor und Ernsthaftigkeit. Über die frühen Jahre im Ruhrgebiet, Bonanza-Spiele, Gurkenschnittchen und den ersten Farbfernseher; das Auf und Ab einer dreißigjährigen, turbulenten Karriere - und darüber, warum es manchmal ein Glück ist, sich hinter Schnauzbart und Herrenhandtasche verstecken zu können. Über berührende Begegnungen und Verluste, Lebensmut und die Energie, immer wieder aufzustehen."

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