Borchert, Wolfgang "Das Gesamtwerk" - complete works - 1945/47
Als Wolfgang Borchert 1947 im Alter von 26 Jahren starb, hatte er alles gesehen. Er war in die Hitlerjugend eingetreten (wie so viele andere), dann aus ihr "entlassen", verhaftet, in Russland in den Krieg gezogen, inhaftiert, es gab nichts, was er nicht gesehen oder getan hatte.
Er floh und kam zurück ins Nachkriegs-Hamburg, wo er anfing, Theaterstücke und Kurzgeschichten zu schreiben. Seine Gesundheit war schwer angeschlagen und obwohl er zur Genesung in die Schweiz geschickt wurde, starb er dort in einem Sanatorium.
Sein Werk zählt zu den bedeutendsten der sogenannten "Trümmerliteratur" des Nachkriegsdeutschlands. Man kann sich nur vorstellen, was er hätte schaffen können, wenn man ihn hätte länger leben lassen. Sein wichtigstes und bekanntestes Stück ist "Draußen vor der Tür".
Ich musste Borchert in der Schule lesen, es ist immer noch ein Muss im deutschen Lehrplan (zum Glück!). Auch wenn ich kein großer Fan von Kurzgeschichten bin, liebe ich seine Arbeit. Borchert ist einer meiner Lieblingsautoren. Ich habe alle seine Werke vor einiger Zeit noch einmal gelesen und liebe sie immer noch so sehr wie damals, als ich ein Teenager war. Zu meinen Lieblingsgeschichten gehören "An diesem Dienstag", "Nachts schlafen die Ratten doch" und "Das Brot".
Buchbeschreibung:
"Wenn man Borcherts Werke als Darstellung eines Augenblicks der europäischen Geschichte betrachtet, läßt sich kaum etwas Hervorragenderes denken als seine Beschwörungen Hamburgs und der Elbe. Bedenkt man, daß er ein junger Schriftsteller war, so ist man überrascht von der Disziplin, mit der er sich der vielen präzise beobachteten Einzelheiten bedient. Er besitzt die wahrhaft dichterische Gabe, das Leblose zu Bedeutung und Personalität zu erheben und bewirkt das Wunder, den Toten den Schein des Lebens zu verleihen.
Geboren am 20.5.1921. Borchert war zunächst Buchhändler und Schauspieler. 1941 wurde er als Soldat an die Ostfront verlegt; zwei Mal wurde er wegen 'Zersetzung' zu Haftstrafen verurteilt. Als er 1945 nach Hamburg zurückkam, war er bereits schwerkrank. Am 20. 11. 1947 starb er, gerade 26 Jahre alt, in Basel. Wie kein anderer artikulierte er in seinen von Melancholie durchzogenen Gedichten und Erzählungen die Bitterkeit und Trauer einer 'verratenen Generation'. Die Erzählung 'Die Hundeblume' machte ihn mit einem Schlag berühmt: In ihr ist das traumatische Erlebnis der Gefangenschaft auf eine immer neu variierte Situation reduziert: den täglichen Hofgang der Gefangenen. Seinen größten Erfolg erzielte er mit seinem in ungeheurer Intensität gehaltenen Drama 'Draußen vor der Tür', das, zunächst als Hörspiel gesendet, einen Tag nach seinem Tod in den Hamburger Kammerspielen uraufgeführt wurde. Wolfgang Borchert gilt als Repräsentant der sog. 'Trümmerliteratur' und Wegbereiter der Nachkriegsliteratur."
Über den Autoren (übersetzt von Goodreads):
"Deutscher Autor und Dramatiker, dessen Werk geprägt war von seiner Diktaturerfahrung und seinem Dienst in der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs. Sein Werk gehört zu den besten Beispielen der Trümmerliteratur-Bewegung im Nachkriegsdeutschland. Sein bekanntestes Werk ist das Drama 'Draußen vor der Tür', das er in den ersten Tagen nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb. In seinen Werken geht er in Fragen der Humanität und des Humanismus keine Kompromisse ein. Er ist einer der populärsten Autoren der deutschen Nachkriegszeit und wird heute oft in deutschen Schulen gelesen."
Montag, 18. Juli 2022
Borchert, Wolfgang "Das Gesamtwerk" (complete works) - 1945/47
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