Shakib, Siba "Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen" - Afghanistan, Where God Only Comes to Weep - 2002
Ich war mir nicht sicher, wo ich dieses Buch einordnen sollte, die Autorin selbst nennt es einen Tatsachenroman, da einige der Ereignisse der Protagonistin Shirin-Gol selbst zugestoßen sind, andere anderen afghanischen Frauen.
Auf jeden Fall ist es ein großartiger Bericht über die Kämpfe und Probleme, die Frauen durchmachen müssen, nicht nur in Afghanistan, sondern überall in den ärmeren Teilen der Welt, wo Krieg und/oder Katastrophen eintreten. Es sind immer die Frauen, die am meisten leiden, die Frauen, die sich um ihre Familien kümmern müssen, die Alten und die Jungen, wenn die Männer gehen und für ihr Land, ihre Religion, ihre Freiheit oder was auch immer kämpfen.
Ich fand dieses Buch großartig, es gab einen guten Einblick in das Leben der Menschen in diesem Teil der Welt, von denen man normalerweise nur politische oder militärische Nachrichten bekommt.
Wir haben dieses Buch im April 2006 in unserem internationalen Lesekreis und im April 2010 in unserem deutschen Lesekreis besprochen.
Buchbeschreibung:
"Auf einer ihrer zahlreichen Reisen nach Afghanistan, dem Land unter dem Hindukusch, begegnet die Dokumentarfilmerin Siba Shakib in einem Flüchtlingslager Shirin-Gol. Sie ist spontan gefesselt von der Kraft und Ausstrahlung dieser Frau, die ihr ihr Leben erzählt - ein Leben, das exemplarisch ist für das Schicksal Tausender afghanischer Frauen.
Als Shirin-Gol in einem abgelegenen Bergdorf Afghanistans geboren wird, scheint der Gleichklang ihrer Welt, eingebettet in jahrhundertealte Traditionen, ungestört. Die 'Süße Blume', so die Bedeutung ihres Namens, wächst auf in Armut, Korangläubigkeit und Enge des islamischen Frauenbildes.
Doch dann marschieren die Russen in Afghanistan ein, und Shirin-Gols Vater und ihre Brüder ziehen sich in die Berge zurück, um Widerstand zu leisten. Ihre Schwestern aber legen den Schleier ab und verführen russische Soldaten, aber nur, um sie zu ermorden. Verstört kehren sie zurück aus einer Welt, die Shirin-Gol nicht begreift.
Aber dann fliehen die Frauen nach Kabul. Hier entdeckt Shirin-Gol eine Freiheit, deren Zauber sie nie mehr vergessen wird und aus der sie die innere Stärke für alles Kommende bezieht - für den Mann, dem sie vom Bruder als Ausgleich für Spielschulden zur Frau gegeben wird, für Verfolgung, Vergewaltigung und Flucht vor dem Taleban-Regime. Immer wieder sucht sie für ihre Familie einen Ort, der ein bisschen Geborgenheit, ein bisschen Wärme und einen Schimmer vom Glück, das Leben heißt, verspricht."
Von der gleichen Autorin:
"Eskandar" [Eskandar]
"Samira und Samir" (Samira and Samir: The Heartrending Story of Love and Oppression in Afghanistan)
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