Samstag, 30. Juli 2022

Fleischmann, Lea "Dies ist nicht mein Land"

Fleischmann, Lea "Dies ist nicht mein Land. Eine Jüdin verlässt die Bundesrepublik" (This is not my Country. A Jew Leaves the Federal Republic) - 1980

Ein Buch, dass ich vor mindestens vierzig Jahren gelesen habe, dass aber immer in meinem Gedächtnis geblieben ist. Lea Fleischmann ist in Deutschland aufgewachsen. Aber als Kind jüdischer Eltern, die den Holocaust überlebten, hat sie sich nie "zu Hause" gefühlt, Deutschland nie als ihr Heimatland betrachtet.

Ich kann sie gut verstehen. Ich bin zwar in dem Land geboren, zu dem ich gehöre, wurde deshalb aber häufig im Ausland verurteilt. Und nicht nur ich, auch meine Kinder mussten sich oft das Wort "Nazi" anhören. Wenn man für etwas verurteilt wird, das man nicht ändern kann, an dem man nicht schuld ist, ist das ähnlich wie wenn man für seine Geburt in die "falsche" Religion (oder aus anderen absurden Gründen) verurteilt wird. Man wird gleich in die Schuld hineingeboren.

Ich habe dieses Buch gelesen, als ich noch in Deutschland wohnt und diese Art Ressentiments selbst nicht erlebt hatte (obwohl, in einem Dorf aufzuwachsen, in das die Eltern gezogen sind, die selbst aus einem anderen Dorf kommen, kann auch schon ziemlich traumatisch sein). Ich fand die Beschreibung von Lea Fleischmanns Leben sehr gut, die Autorin hat einen guten Stil.

Ich habe auch noch weitere Bücher von ihr gelesen, die ich sicher irgendwann hier vorstelle:
"Ich bin Israelin. Erfahrungen in einem orientalischen Land" und "Meine Sprache wohnt woanders. Gedanken zu Deutschland und Israel"

Buchbeschreibung:

"Eine junge Jüdin, nach dem Krieg in Deutschland geboren, verläßt im Jahr 1979 die Bundesrepublik - und geht nach Israel. Sie ist mit deutschen Kindern zur Schule gegangen, hat mit deutschen Kommilitonen studiert, schließlich fünf Jahre lang deutsche Schulkinder unterrichtet.

Die Fülle ihrer Erfahrungen faßt sie in einem Satz zusammen: '
Dies ist nicht mein Land'."

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