Korschunow, Irina "Von Juni zu Juni" [From June till June] - 1999
Als ob es nicht schon ein Albtraum wäre, wenn ein Teenager von zu Hause verschwindet, muss die Familie Matrei jetzt erfahren, dass es noch schlimmer kommen kann. Dass nicht nur die Polizei sie sucht, man mit einem Verbrechen rechnen muss, sondern dass auch noch die Presse versucht, einem die Schuld an der Misere zuzuschieben. Als ob die Zurückgebliebenen nicht so schon genug Probleme hätten, muss das Leid noch verstärkt werden.
Leider sieht man so etwas allzu häufig. Statt den Betroffenen vielleicht zu helfen, werden Artikel geschrieben, die nur auf Effekthascherei und Geldmache aus sind. Heute ist das durch das Internet noch schlimmer geworden als zu der Zeit, da dieses Buch geschrieben wurde.
Ich mag den Stil von Irina Korschunow. Sie schreibt sehr mitfühlend und versucht, Probleme zu untersuchen und sie so darzustellen, dass wir mit den Charakteren fühlen können.
Buchbeschreibung:
"Ein Mädchen verschwindet, und die Welt hinter ihm fällt zusammen. Ist Esther, die 16jährige Tochter eines Münchner Architektenehepaars, bloß auf der Flucht, um die Freiheit zu proben, oder wurde sie Opfer eines Verbrechens?
Zwei Kommissare ermitteln, Jagdszenen einer Skandalreporterin schüren einen bösen Verdacht, die Demontage einer Familie nimmt seinen Lauf.
Der spannende, in eine Kriminalhandlung verwobene Roman ist die Geschichte einer Ehe, die einmal eine Liebesgeschichte war und nicht gewappnet ist gegen die Saat von Mißtrauen, Angst und Verrat."
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