Orhan Pamuk ist definitiv einer meiner Lieblingsautoren. Ich lese gern Nobelpreisträger und er hat den Nobelpreis gewonnen. Ich lese gern die Gewinner des Deutschen Friedenspreises und er hat den Deutschen Friedenspreis gewonnen (bevor er den Nobelpreis gewonnen hat). Ich lese gern türkische Bücher und er schreibt türkische Bücher. Was kann man also nicht mögen?
In diesem Roman beschreibt er das Leben eines türkischen Mannes, der die Schwester des Mädchens heiratet, in das er sich verliebt hat. Die Charaktere sind ungefähr in meinem Alter, was es noch interessanter macht, mein Leben mit dem ähnlicher Menschen in der Türkei zu vergleichen. Man lernt den Protagonisten und seine Familie und Freunde sehr gut kennen und man fängt an, sie zu mögen, egal was passiert.
Was mir an seinen Büchern auch gefällt, ist, dass er nicht davor zurückschreckt, über politische Probleme im Land zu sprechen. Wie kommen arme Menschen auf der sozialen Leiter nach oben? Das tun sie nicht. Was ist mit den Frauenrechten? Die gibt es kaum. Wie behandeln sie Minderheiten (wie die Kurden)? Nicht gut.
Wie immer spielt Istanbul, die Heimatstadt des Autors, eine große Rolle in diesem Roman. Man merkt an seiner Darstellung, dass er seine Stadt liebt, aber auch die negativen Seiten sieht.
Eine großartige Geschichte über ganz normale Menschen, eine schöne Geschichte, die gut beginnt, aber mit jeder Seite, die man umblättert, immer spannender wird.
Buchbeschreibung:
"Kann man die falsche Frau heiraten und trotzdem die große Liebe finden? Mevlut ist Straßenverkäufer in Istanbul, als er sich Ende der 60er Jahre auf der Hochzeit seines Cousins in die jüngere Schwester der Braut verliebt. Drei Jahre lang schreibt er ihr Liebesbriefe nach Anatolien. Doch dann schickt man ihm die ältere Schwester. Pflichtbewusst heiratet Mevlut Rayiha, und ausgerechnet ein Jugendfreund nimmt seine Angebetete zur Frau. Die beiden Familien leben drei Jahrzehnte in enger Verbundenheit, doch dann nimmt ihr Schicksal eine dramatische Wende. Istanbul aus der Sicht kleiner Leute: Ein großartiger Schelmenroman und ein Familienepos – vor allem aber erzählt der Nobelpreisträger Pamuk eine erstaunliche Liebesgeschichte."
Orhan Pamuk "der auf der Suche nach der melancholischen Seele seiner Heimatstadt Istanbul neue Sinnbilder für Zusammenstoß und Verflechtung der Kulturen gefunden hat" erhielt den Nobelpreis für Literatur 2006.
Orhan Pamuk hat 2005 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten.
Ich wirke an dieser Seite mit: Read the Nobels und Ihr könnt alle meine Blog-Einträge über Nobelpreisträger und ihre Bücher hier finden.
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