Mittwoch, 16. April 2025

Collins, Wilkie "Der rote Schal"

Collins, Wilkie "Der rote Schal" (Englisch: Armadale) - 1866

Meine Lieblingsliteratur sind englische Klassiker. Ich habe die beiden berühmtesten Bücher von Wilkie Collins gelesen, "Die Frau in Weiß" (The Woman in White) und "Der Mondstein" (The Moonstone), dieser Roman wurde zwischen diesen beiden geschrieben.

Wie in seinen anderen Büchern lässt der Autor seine Charaktere teilweise seine verschiedenen Charaktere die Geschichte erzählen, entweder durch ihre Briefe oder ihre Tagebücher. Es führt uns vom Sterbebett eines alten Mannes in Deutschland an verschiedene andere Orte in Europa, ist aber definitiv durch und durch ein englischer Roman.

Auch wenn die Einleitung etwas langsam erscheinen mag, baut Collins seine Charaktere und seine Geschichte sorgfältig auf, er gibt uns alle Aspekte, damit wir der Geschichte gründlich folgen können. Das liebe ich. Sein Schreibstil ist fantastisch, jeder Satz ist sowohl spannend als auch beschreibend, seine Geschichte ist sensationell, voller Betrug, Verrat und Rache. Seine Charaktere sind lebendig und einprägsam. Die Tatsache, dass es in der Geschichte vier Allan Armadales gibt, ist leicht zu erklären, verleiht einer eher düsteren Geschichte aber einen komischen Effekt.

Wilkie Collins wird oft mit Charles Dickens (deutsche Übersetzungen) verglichen, er gilt als der Dickens des armen Mannes. Ich habe irgendwo gelesen, er sei "Dickens ohne die übertriebenen Charaktere und lächerlichen Namen". Ich liebe diesen Vergleich, obwohl ich beide mag.

Definitiv ein Buch für jeden, der viktorianische Literatur mag. Es wäre eine gute Lektüre für einen kalten Winterabend.

Buchbeschreibung:

"Zwei Freunde, die beide den verhängnisvollen Namen Allan Armadale tragen, stehen unter dem Fluch ihrer Väter, Rivalen bis zum Mord. Die Szene ist Wildbad, das Jahr1832, und die Stadthonoratioren warten in festlichem Aufzug auf die ersten Kurgäste der Saison. Unter ihnen befindet sich der reiche, sterbenskranke Plantagenbesitzer Allan Armadale, dessen einziger Wunsch es ist, noch vor seinem Tod einen Brief für seinen Sohn zu beenden, in dem er die verhängnisvolle Geschichte seiner Familie erzählt und vor dem Namensvetter warnt: 'Lege Gebirge und Meere zwischen Dich und jenen anderen Armadale. Nie dürfen sich die beiden auf dieser Welt begegnen - nie, nie, nie!' Doch ehe der Inhalt des Briefes dem Sohn enthüllt wird, kreuzen sich die Wege der beiden Armadales, und die schöne Unbekannte mit dem roten Schal löst eine Kette mysteriöser Verwicklungen aus, in die die Namensvettern bald verstrickt sind.

Wilkie Collins hat nicht nur eine spannende, glänzend konstruierte Handlung erfunden, der Roman fasziniert auch durch seine gekonnte Milieuschilderung und die meisterhafte Personendarstellung: der grüblerische, sensible Midwinter, der fröhliche, optimistische Allan, die Intrigantin Lydia, die hübsche, verliebte Majorstochter, die es auf unschuldig-raffinierte Art versteht, Allan den Kopf zu verdrehen. Aber auch die Nebenfiguren - der schrullige Major, die alte Gaunerin Mutter Oldershaw, die Jammerfigur des alten Bashwood, die gewitzten Anwälte Pedgift und Sohn, die Witwe Pentecost und ihr geistlicher Sohn Sammy - sind mit sicherer Hand ausgeführt.

Viele Spannungs- und Gruseleffekte, Liebe und Verstrickungen durchziehen die Handlung bis zur Lösung des Rätsels. Der rote Schal erschien 1866, lange erwartet, sechs Jahre nach Die Frau in Weiß und wurde, ebenso wie jener, ein Erfolgsroman."

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