Urquhart, Jane "Übermalungen" (Englisch: The Underpainter) - 1997
Buchbeschreibung:
"Der erfolgreiche, aber einsame Maler Austin Frazer blickt auf sein Leben zurück: Fünfzehn Sommer hindurch, von 1920 bis 1935, hat er Sara, die Frau, die er heimlich liebt, besucht und gemalt. Austins einziger Freund George lebt in einem fragilen Gleichgewicht mit seiner Frau Augusta. In seiner gedankenlosen Kälte zerstört Austin diese Balance und treibt beide in den Selbstmord..."
Wir hatten "Die Bildhauer" (The Stone Carvers) in unserem Lesekreis gelesen und es hat mir ziemlich gut gefallen. Ich freute mich auf einen weiteren interessanten historischen Roman dieser Autorsin. Leider wurde ich ein wenig enttäuscht.
Die Geschichte beginnt sehr langsam. Lange Zeit hatte ich nicht das Gefühl, dass irgendetwas auf den Seiten mit dem Rest des Buches zusammenhängt. Erst langsam lernen wir den Protagonisten kennen und bekommen eine Ahnung, wovon er faselt.
Ich habe bessere Berichte über Menschen gelesen, die einen Krieg überlebt haben, und ich habe viele davon gelesen. Dieser hier, nun, zunächst einmal wird das Buch aus der Perspektive von jemandem erzählt, der nicht daran teilgenommen hat. Ich auch nicht, also sollte ich mich mit ihm identifizieren, oder?
Aber das tue ich nicht. Selbst als die Geschichte sich entwickelt, wirkt der Maler Austin Fraser, der die Geschichte erzählt, nicht gerade sympathisch, ich habe mich einfach nicht an ihn gewöhnen können und mochte ihn überhaupt nicht. Er ist ein egoistischer Frauenfeind, ein verwöhnter, reicher Bengel, der nie erwachsen wurde und sich um nichts auf der Welt Sorgen machen musste.
Leider war dieser Roman einer der unbefriedigendsten, die ich seit einiger Zeit gelesen habe. Er hinterlässt eine Leere, die nicht gefüllt werden konnte. Selbst der Versuch, das Ganze am Ende zusammenzufassen, hat es nicht zu einem guten Buch gemacht. Vielleicht war dies nicht nur das zweite, sondern auch das letzte Buch, das ich von Jane Urquhart gelesen habe.
Es gab ein Zitat in dem Buch, das mir sehr gefiel, weil es eine großartige Inspiration zum Nachdenken ist. Auf Seite 186:
"Ich habe keinen Streit mit den Deutschen [sic] … wir steckten alle im selben Boot, wir waren eigentlich nur Vandalen, die darauf aus waren, die westliche Kultur zu zerstören. Schließlich kam es mir so vor, als wäre Europa ein riesiges Museum, dessen Schätze von angeheuerten Schlägern zerstört wurden. Wir schrieben keine Geschichte, wir zerstörten sie … beseitigten sie …" (übersetzt von mir)
"Ich habe keinen Streit mit den Deutschen [sic] … wir steckten alle im selben Boot, wir waren eigentlich nur Vandalen, die darauf aus waren, die westliche Kultur zu zerstören. Schließlich kam es mir so vor, als wäre Europa ein riesiges Museum, dessen Schätze von angeheuerten Schlägern zerstört wurden. Wir schrieben keine Geschichte, wir zerstörten sie … beseitigten sie …" (übersetzt von mir)
Ein gutes Argument gegen jeden Krieg, denn dieses Zitat bezieht sich nicht nur auf den Ersten Weltkrieg, sondern auf alle diese sinnlosen Schlachten, in denen junge Menschen für die Macht und das Geld anderer getötet werden.
Buchbeschreibung:
"Der erfolgreiche, aber einsame Maler Austin Frazer blickt auf sein Leben zurück: Fünfzehn Sommer hindurch, von 1920 bis 1935, hat er Sara, die Frau, die er heimlich liebt, besucht und gemalt. Austins einziger Freund George lebt in einem fragilen Gleichgewicht mit seiner Frau Augusta. In seiner gedankenlosen Kälte zerstört Austin diese Balance und treibt beide in den Selbstmord..."
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