Eine Geschichte über Nigeria kurz nach der Ankunft der ersten europäischen Kolonisten im späten 19. Jahrhundert.
Ich habe nicht viele afrikanische Romane gelesen, aber dieser ist bei weitem der beste, der die afrikanische Kultur und das, was die Europäer ihnen durch ihre Kolonien angetan haben, darstellt. Okonkwo und sein Dorf führen ein vollkommen gutes Leben mit ihren Stämmen, Traditionen, Religion, Arbeit und Familienleben. Und dann kommen die europäischen Missionare und sagen ihnen, dass alles, was sie bisher getan haben, falsch ist, und zwingen sie zu Veränderungen, die keiner von ihnen wirklich will.
Was würden wir denken, wenn jemand von einem anderen Kontinent käme und uns sagen würde, dass unsere Religion falsch ist, dass unsere Lebensweise falsch ist, dass unsere Arbeitsweise falsch ist, dass wir insgesamt Versager sind? Sie entfremden uns von unseren Kindern, unseren Partnern, stellen unser Bildungssystem in Frage, die Art, wie wir unsere Häuser bauen, unsere Gesellschaft organisieren.
Wir müssen Okonkwo nicht mögen, um zu verstehen, dass der Kolonialismus einfach falsch war. Dies ist keine Möglichkeit, einer anderen Nation, einer anderen Kultur zu helfen, es ist nur eine Möglichkeit, sie und das Leben derer, die darin leben, zu zerstören.
Ein tolles Buch, das ich jedem empfehlen würde, der sich für andere Kulturen interessiert, auch oder gerade wenn es sie so nicht mehr gibt.
Dies ist die erste Geschichte der "Afrikanischen Trilogie" des Autors. "Heimkehr in ein fremdes Land" (No longer at Ease) und "Der Pfeil Gottes" (Arrow of God) sind die Folgeromane.
Buchbeschreibung:
"Chinua Achebe erschuf mit seinem Roman die literarische Stimme Afrikas. In 'Alles zerfällt' erzählt er von den Konflikten eines archaisch lebenden Dorfes, das mit Kolonialherren konfrontiert wird. Es geht um Verrat und Rache, um Leidenschaften, die keine Ruhe finden, und Sehnsüchte, die keine Zukunft haben. Okonkwo, der starke und jähzornige Held, stößt sich an den strengen Stammesregeln und zerbricht an dem Regime der britischen Herren aus Übersee."
Chinua Achebe hat 2002 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten.
Chinua Achebe erhielt 2007 den Booker International Prize, weil er "... den Weg für die Schriftsteller in aller Welt bereitete, indem er nach neuen Worten, neuen Formen für neue Realitäten und Gesellschaften suchte."
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