Montag, 12. September 2022

Bowman, W.E. "Die Besteigung des Rum Doodle"

Bowman, W.E. (William Ernest) "Die Besteigung des Rum Doodle" (Englisch: The Ascent of Rum Doodle) - 1956

Ich hätte diese Rezessiog gerne mit "Yogistan" markiert, dem Land, in dem sich der Berg Rum Doodle befindet. Er soll viel höher sein als der Mount Everest (>40.000 im Gegensatz zu 29.031,7 Fuß = 8.848 Meter, das ist ja wohl ziemlich viel).

Man muss dazu, die höchste Erhebung in unserem Bezirk misst 479 Fuß (= 146 m) und ich wäre erstaunt gewesen, wenn sie den Gipfel dieses kleinen Maulwurfshügels oder die höchste Erhebung in den Niederlanden mit 1.058 Fuß (=322,5 m) erreicht hätten.

Diese Persiflage eines Reiseberichts ist einfach urkomisch. Sieben Leute machten sich auf den Weg, Rum Doodle zu erobern. Nicht sieben erfahrene Bergsteiger, nur sieben Männer, die alle ein gewisses Fachwissen haben sollten, aber am Ende nichts von ihrem Fach verstehen. Weil der Übersetzer kein Yogistani spricht, stellen sie 30.000 statt 3.000 Träger ein und die sind alle genauso unzuverlässig wie die Bergsteiger selbst – kein Wunder, wenn sie sich nicht mit ihnen verständigen können.

Dies ist ein kleines Buch, nur 182 Seiten, also ein schönes Buch für eine kurze Reise. Passt immer in die Handtasche. Ich bin sicher, dass ich es noch öfter lesen werde.

Ich habe keine Ahnung, wie ich das Buch gefunden habe, vielleicht hat es jemand erwähnt, vielleicht lag es daran, dass Bill Bryson es so sehr empfohlen hat. Ehrlich gesagt, wenn ein Autor, den man liebt, ein Buch lobt, sollte man dies tun. Ich war so glücklich, dass ich es diesmal getan habe. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Auf jeden Fall lieben Bergsteiger dieses Buch und es gibt sogar eine Bar in Kathmandu, die Rum Doodle heißt.

Buchbeschreibung:

"Die Besteigung des Rum Doodle ist eine grandiose Bergsteigersatire aus den 50er Jahren, die niemals auf Deutsch erschienen ist. Das Buch genießt Kultstatus in Alpinistenkreisen und führte sogar dazu, dass ein ganzer Berg in der Antarktis 'Rum Doodle' getauft wurde. Erzählt wird die abenteuerliche Geschichte einer Expedition, bei der so gut wie alles schief geht. Der Expeditionsleiter, ein ehrgeiziger und nicht zu beirrender Herr, ist mit der Zusammenstellung eines geeigneten Teams beauftragt. Er rekrutiert sieben sehr britische Gentlemen. Doch bald zeigt sich, dass keiner von ihnen seiner Aufgabe gewachsen ist. Der Navigator findet trotz Einsatz eines Kompasses nicht zum Ort der Vorbesprechung in London. Der Arzt ist ständig krank. Der Hauptkletterer leidet an Antriebslosigkeit. Die Qualitäten des Kochs spotten jeder Beschreibung. Der Übersetzer versteht die Sprache der Einheimischen nicht, und es werden 30 000 statt 3 000 Träger engagiert. Ein Missgeschick jagt das nächste und am Ende, na klar, haben sie den falschen Berg bestiegen."

Ich habe das englische Original gelesen und hoffe, die Übersetzung ist genauso gut.

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