"Romeo und Julia auf dem Dorfe" - 1855/56 (Goodreads)
"Die drei gerechten Kammacher" - 1856 (Goodreads)
"Kleider machen Leute" - 1874 (Goodreads)
"Dietegen" - 1874 (Goodreads)
"Das Fähnlein der sieben Aufrechten" - 1860 (Goodreads)
"Die Berlocken" - 1881 (in "Sinngedicht") (Goodreads)
"Der schlimm-heilige Vitalis" - 1872 (Goodreads)
"Das Tanzlegendchen" - 1872 (Booklooker)
Dieses Buch habe ich schon länger auf meinem SUB. Nachdem ich es gelesen habe, ist mir auch klar, warum. Es ist einfach veraltet. Nicht nur die Schreibweise, auch die Ansichten. Noch dazu sind viele Geschichten "abgekupfert". "Romeo und Julia auf dem Dorfe" sagt es ja schon im Titel, "Kleider machen Leute", kann man sich auch eventuell denken, beruht auf dem Märchen "Der gestiefelte Kater", nur dass hier keine Katze beteiligt ist.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich den Wälzer durchgelesen hatte, aber so richtig Spaß hat mir kaum eine der Geschichten gemacht, obwohl sie angeblich humorvoll sein sollen.
Buchbeschreibung:
"Unter den Dichtern deutscher Sprache des 19. Jahrhunderts erscheint der Züricher Gottfried Keller als der volkstümlichste, der die Gabe hatte, Menschen und Dinge mit äußerster Schärfe zu beobachten, sie jedoch liebevoll und mit leicht ironischer Distanz zu schildern. Kein Elfenbeinturm, kein Parnass trennte ihn von den Menschen, von denen er und für die er schrieb.
In seinen Romanen, Erzählungen und Gedichten, mit denen er ein breites Publikum innerhalb und außerhalb seines Landes zu erreichen versuchte, griff er Themen und Konflikte von allgemeinem Interesse auf. Welche Themen er aufgriff und wie er sie gestaltete, das macht seine Bedeutung und seine Einmaligkeit in der Literatur seiner Zeit aus.
Am deutlichsten lässt sich dies in seiner 1857 bis 1874 erschienenen Novellensammlung 'Die Leute von Seldwyla' erkennen - jenen Geschichten von schrulligen Käuzen und verworrenen Lebensläufen, die 'irgendwo in der Schweiz, in einem wonnigen Ort, von alten Ringmauern und Türmen umgeben' spielen. Aus diesem Novellenzyklus stellt unser Band einige der besten Erzählungen vor: Die schwermütig-schöne Liebesgeschichte 'Romeo und Julia auf dem Dorfe', den Aufstieg und Fall des Schneidergesellen Wenzel in 'Kleider machen Leute', die Geschichte der drei ehrgeizigen, selbstgerechten Kammmacher' u.a.
Neben weiteren Novellen enthält der Sammelband liebenswürdig-schalkhafte Legenden-Parodien aus den 'Sieben Legenden', darunter das 'Tanzlegendchen', das als das Poetischste gilt, das Keller je geschrieben hat."
Beschreibungen einzelner Geschichten:
"Romeo und Julia auf dem Dorfe" - 1855/56 (Goodreads)
"Das Thema von Romeo und Julia, das bis ins 15. Jahrhundert zurückgeht und durch Shakespeare seine bedeutendste Gestaltung fand (Hamburger Leseheft Nr. 128), verlegt Keller ins dörfliche Milieu. Wiederholt wurde die Liebesgeschichte als die 'schönste deutsche Dorfgeschichte' bezeichnet.
Die feindlichen Väter von Sali und Vrenchen widersetzen sich den Gefühlen der beiden Liebenden zueinander. Als sie für ihre Liebe keine Zukunft sehen können, scheiden die beiden leichten Herzens gemeinsam aus dem Leben.
Das ausführliche Nachwort enthält den ursprünglichen, längeren Schluss der Erzählung sowie eine Abhandlung über das Leben des Dichters und dieses Werk. Die Worterklärungen sind alphabetisch geordnet."
"Die drei gerechten Kammacher" - 1856 (Goodreads)
"Im September 1851 notiert Keller sich: 'Geschichte von den drei Schreinergesellen, welche alle rechttaten und desnahen nicht nebeneinander existieren konnten.' Später wurden aus den Schreinergesellen Kammmacher, die mit ihrem unfrohen Erwerbssinn und ihrer humorlosen und beschränkten Rechtlichkeit in dem lebensfrohen Seldwyla scheitern. Ein Wettlauf der drei um das Ziel, eine Lebensstellung in Seldwyla zu erhalten, wird zum Schauspiel für die Bürger der Stadt, und auch der "Sieger" muss seinen Preis zahlen. Bei dieser Novelle Kellers kann sich der Leser ein Lächeln wohl nicht verkneifen."
"Kleider machen Leute" - 1874 (Goodreads)
"Diese köstliche und tiefsinnige Geschichte von einem armen Schneider, der aufgrund seines gepflegten Äußeren für einen Grafen gehalten wird, ist eine der bekanntesten Novellen Kellers.
Die ganze Stadt überbietet sich darin, dem vermeintlichen Grafen, der seine Rolle, aus der er sich eigentlich heraussehnt, immer besser beherrscht, die Aufwartung zu machen. Als er sich jedoch mit Nettchen, der Tochter des Amtsrates, verlobt hat, ist es für ihn unmöglich, aus der Rolle auszubrechen. Gegen den Widerstand ihres Vaters bleibt seine Verlobte ihm treu, auch als er schließlich entlarvt wird. In Goldach bringt es der arme Schneider schließlich zu verdientem Wohlstand.
Diese Novelle Kellers hat eine Reihe berühmter Verfilmungen erfahren.
Neben der Einleitung zu 'Die Leute von Seldwyla' bringt das Heft ausführliche Anmerkungen, die dem Verständnis der Erzählung dienen".
"Dietegen" - 1874 (Goodreads)
"Aus dem Erzählwerk Schulers 'Die Taten und Sitten der Eidgenossen' hat Keller zwei Rechtsbräuche der Begnadigung als Grundlage für seine Novelle entnommen. Meisterhaft entwickelt er aus der ironisch-humorvollen Schilderung der beiden feindlichen Städte Seldwyla und Ruechenstein die Handlung. Dietegen, ein zum Tode durch den Strang verurteilter elternloser Knabe, wird von Küngolt, der Tochter eines Forstmeisters, gerettet. Nach vielen Wirrungen bewahrt am Ende Dietegen die Försterstochter durch Heirat vor ihrer Hinrichtung."
"Das Fähnlein der sieben Aufrechten" - 1860 (Goodreads)
"Aus eigenem Erleben ist diese Novelle gestaltet; denn diesen Bund der Aufrechten, gab es wirklich. Kellers Vater gehörte ihm an. Es ist eine satirische, humorvolle Schilderung der politisch zerrissenen Zustände in der Schweiz nach der französischen Revolution, ganz aus demokratischer Gesinnung heraus geschrieben.
Getragen wird die Handlung von des Schneidermeisters Hediger Sohn und der Tochter des reichen Zimmermeisters Frymann. Ihrer beider Geschicklichkeit und Klugheit und der Hilfe der Mutter ist es zu verdanken, dass die beiden am Ende ein glückliches Paar werden, trotz des Widerstandes ihrer Väter."
"Die Berlocken" - 1881 (in "Sinngedicht") (Goodreads)
"Das Sinngedicht ist ein Novellenzyklus des Schweizer Dichters Gottfried Keller. Die sieben Sinngedicht-Novellen, deren jede eine glückliche oder unglückliche Liebeswahl zum Thema hat, sind in eine Rahmenerzählung eingeflochten, die selbst eine Liebesnovelle ist. Diese spielt im Deutschland der 1850er Jahre in der romantischen Umgebung einer Universitätsstadt. Von dort reitet an einem schönen Junimorgen der junge Naturforscher Herr Reinhart aus, um - wie er es nennt - wissenschaftliche Beobachtungen anzustellen. Abends gelangt er hoch überm Tal zum Landsitz der bücherliebenden und sprachenkundigen Lucie. Herr Reinhart ist von der Schönheit und dem Witz seiner Gastgeberin bezaubert; zugleich fühlt er sich von ihrer geistigen Selbständigkeit herausgefordert. In dieser Laune teilt er ihr das Logausche Sinngedicht mit, das ihm als erotischer Reiseführer und Anleitung zu Kuss-Experimenten dient. Als er obendrein seine tagsüber gesammelten Erfahrungen zum Besten gibt - eine hat beim Kuss nur gelacht, eine andere ist nur errötet, bei einer dritten hat er den Versuch abgebrochen - straft ihn die erzürnte Lucie mit der Geschichte von einer törichten Person, die sich mit erschlichenen Küssen unglücklich macht..."
"Der schlimm-heilige Vitalis" - 1872 (Goodreads)
"Im Anfang des achten Jahrhunderts lebte zu Alexandria in Ägypten ein wunderlicher Mönch namens Vitalis, der es sich zur besondern Aufgabe gemacht hatte, verlorene weibliche Seelen vom Pfade der Sünde hinwegzulocken und zur Tugend zurückzuführen. Aber der Weg, den er dabei einschlug, war so eigentümlich und die Liebhaberei, ja Leidenschaft, mit welcher er unablässig sein Ziel verfolgte, mit so merkwürdiger Selbstentäußerung und Heuchelei vermischt, wie in der Welt kaum wieder vorkam."
"Das Tanzlegendchen" - 1872 (Booklooker)
"Musa ist eine so leidenschaftliche Tänzerin, dass sie, wenn sie nicht betet, tanzt, ja, sie tanzt sogar Gebete."
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