Ich hatte vor diesem nur ein Buch von Rohinton Mistry gelesen: "Das Gleichgewicht der Welt" (A Fine Balance). Wir haben es in unserem internationalen Lesekreis besprochen und es hat uns so gut gefallen, dass ich unbedingt mehr von diesem Autor lesen wollte. Als ich endlich dazu gekommen war, habe ich mich gefragt, warum ich so lange gebraucht habe. Nun ja, eigentlich wundere ich mich nicht, ich weiß, es gibt einfach zu viele Bücher, um sie in zu kurzer Zeit zu lesen.
Aber ich habe es geschafft und bin glücklich darüber. Ein weiteres brillantes Buch über das Leben im modernen Indien. Die damit verbundenen Probleme können in jedem Land auftreten: Familienmitglieder werden älter, und der Rest der Familie muss mit ihrer Schwäche und ihrem Verfall klarkommen. Jeder reagiert anders, manche helfen mit, andere versuchen, diese Aufgabe so weit wie möglich von sich zu schieben. Da meine beiden Eltern verstorben sind und beide gegen Ende alt und ziemlich krank waren, hat mich dieses Buch noch mehr angesprochen. Nicht, dass wir Familienmitglieder wie Narim Vakeel gehabt hätten, die nicht mithelfen wollten, aber es ist einfach nicht immer möglich, dass alle das Gleiche tun, selbst wenn sie es gerne würden.
Der Autor ist jedenfalls brillant. Er schafft es nicht nur, ein internationales Problem, das Altern unserer Eltern, zu beschreiben, sondern auch alles einzubeziehen, was spezifisch für Indien ist. Er hat Mumbai so gut beschrieben, dass ich mich fast so fühlte, als wäre ich dort, obwohl ich noch nie dagewesen bin. Ich konnte die Geräusche hören, den Geruch riechen und die Menschen sehen, wie sie ihrem Leben nachgehen.
Dies wird sicherlich nicht mein letzter Roman von Rohinton Mistry sein. Er schreibt so gut über dieses riesige Land, das uns im Westen so fremd und doch so nah ist.
Buchbeschreibung:
"Family Matters" stand 2002 auf der Shortlist für den Booker Prize.
Dies wird sicherlich nicht mein letzter Roman von Rohinton Mistry sein. Er schreibt so gut über dieses riesige Land, das uns im Westen so fremd und doch so nah ist.
Buchbeschreibung:
"Als geachteter Patriarch der Familie: so würde Nariman Vakeel in Bombay gern seinem Alter entgegensehen. Aber die Harmonie in seiner Familie ist brüchig. Er lebt bei seinen Stiefkindern, die ihm vorwerfen, ihre verstorbene Mutter nie richtig geliebt zu haben. Als er nach einem Unfall gepflegt werden muss, schieben sie ihn zu seiner Tochter Roxana ab, die mit ihrem Mann Yezad und zwei Kindern in einer engen Wohnung lebt. So sehr Roxana ihren Vater liebt, so sehr auch Yezad und die Kinder versuchen, den alten Mann in ihr Leben aufzunehmen, wird die Situation doch zur Belastung - und die Versuche, das Leben zu bewältigen, haben dramatische Folgen. Yezad wird von dem ganz Bombay ergreifenden Lotteriefieber erfasst und verspielt sein knappes Gehalt, dann will er seinen Chef für eine Lokalpolitikerkarriere begeistern, um so selbst befördert zu werden. Nariman flüchtet sich immer mehr in Erinnerungen an seine erste verbotene Liebe zu der Christin Lucy, und Roxana versucht heimlich eine Versöhnung mit den Stiefgeschwistern zu erreichen. Und dann scheint es, als könne alles gut werden."
"Family Matters" stand 2002 auf der Shortlist für den Booker Prize.


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