Dies war mein drittes Buch von Salman Rushdie. Ich habe sie alle sehr genossen, aber dieses war wahrscheinlich das persönlichste und daher etwas ganz Besonderes und Beeindruckendes.
Er erzählt nicht nur von dem Anschlag und seinen körperlichen und seelischen Folgen, sondern auch von den Problemen, die er während und mit der Fatwa hatte. Wie können Menschen jemanden angreifen, der eine andere Meinung hat? Wir greifen diejenigen nicht an, die ihn angreifen. Wäre ihr Gott der wichtigste aller Götter, würde er ihnen wahrscheinlich nicht befehlen, jeden zu töten, der gegen ihn ist.
Das ganze Buch ist zitierfähig, deshalb sollten Sie es unbedingt lesen. Hier sind jedoch einige sehr zitierfähige Gedanken:
"Der Zufall bestimmt unser Schicksal mindestens genauso tiefgreifend wie die Wahl oder diese nicht existierenden Begriffe Karma, Qismat und 'Schicksal'."
"… wir würden nicht langfristig denken. Wir wären für jeden Tag dankbar … und würden ihn so intensiv wie möglich leben."
"Ich verstehe, dass Religion für viele Menschen ein moralischer Ankerpunkt ist und ihnen als unverzichtbar erscheint. Und meiner Ansicht nach geht der private Glaube niemanden etwas an außer dem Einzelnen. Ich habe kein Problem mit Religion, solange sie diesen privaten Raum einnimmt und nicht versucht, anderen ihre Werte aufzuzwingen. Aber wenn Religion politisiert oder gar als Waffe eingesetzt wird, dann geht sie alle etwas an, weil sie Schaden anrichten kann."
"Wenn Gläubige glauben, dass ihr Glaube anderen, die ihn nicht glauben, aufgezwungen werden muss, oder wenn sie glauben, dass Ungläubige daran gehindert werden sollten, ihren Unglauben offen oder humorvoll auszudrücken, dann gibt es ein Problem."
Ich denke, wenn uns diese Geschichte etwas lehrt, dann, dass man die Meinung von Menschen nicht töten kann. Es wird immer Unterstützer geben, die weitermachen werden – heute mehr denn je. Wer Terroristen unterstützt, sollte sich daher bewusst sein, dass man vielleicht Menschen töten kann, aber niemals eine Idee.
Die Gedanken sind frei!
Buchbeschreibung:
"Das Weltereignis: Salman Rushdie erzählt die Geschichte des Attentats auf ihn und schafft daraus große Literatur
Im August 2022 wird Salman Rushdie während einer Lesung auf offener Bühne mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Mehr als dreißig Jahre nachdem das iranische Regime wegen seines Romans 'Die satanischen Verse' eine Fatwa gegen ihn ausgesprochen hat, holt ihn die Bedrohung ein. Salman Rushdie überlebt den Anschlag und hält seinem Angreifer das schärfste Schwert entgegen: Er verarbeitet diese unvorstellbare Tat, die die ganze Welt in Atem hielt, zu einer Geschichte über Angst, Dankbarkeit und den Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung.
'Knife' ist Salman Rushdies persönlichstes Werk, dringlich und unerschütterlich ehrlich. Eine lebensbejahende Hymne an die Macht der Literatur, dem Undenkbaren einen Sinn zu geben."
Salman Rushdie hat 2023 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten.
Alle Zitate sind Übersetzungen, da ich das Buch auf Englisch gelesen habe.
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