Man kann das fast eine Saga nennen, so viel steckt in dieser Geschichte vom dänischen Hof im 17. Jahrhundert. Was ich an historischen Romanen am meisten liebe, ist der Hintergrund, und ich lese immer im Nachhinein mehr darüber, wenn ich etwas noch nicht wusste. Ich halte nie einen Teil einer solchen Geschichte für selbstverständlich, bis ich in einer zuverlässigen Quelle darüber gelesen habe.
In diesem Fall erfuhr ich Fakten über den dänischen Hof und König Christian IV., von denen ich noch nie zuvor gehört hatte. Sehr interessant.
Der Roman selbst ist ziemlich fesselnd, viele (teilweise fiktive) Nebenfiguren tragen zur Spannung bei. Die Autorin verwendet eine großartige Sprache, ihre Sätze sind fast poetisch, ihre Geschichte fließt gut, sie wechselt zwischen verschiedenen Figuren, sogar verschiedenen Geschichtenerzählern und verschiedenen Schreibformen, Briefen und Tagebucheinträgen werden der Geschichte selbst hinzugefügt.
Natürlich liebe ich auch, dass dies eine ziemlich lange Geschichte ist.
Buchbeschreibung:
"Peter Claire, ein junger Lautenspieler aus England, kommt an den Hof Christians IV. von Dänemark. Bald wird er zum Vertrauten des Königs, mit dem er nicht nur über Musik, sondern auch über Politik, die desolaten Staatsfinanzen und die Abgründe der Liebe diskutiert. Christian wird von einer Leidenschaft zerfressen: für seine eigene Frau, Kirsten Munk, die ihm in 15 Jahren Ehe zwölf Kinder geboren hat, aber nichts mehr von ihm wissen will. Sie nutzt jede Gelegenheit, um sich - nicht sehr heimlich - mit ihrem Liebhaber zu treffen. Als Kirsten es zu weit treibt und mit ihrer Hofdame Emilia in die Provinz verdammt wird, ist Peter hin- und hergerissen zwischen seiner Treue zum König, dem er versprochen hat, als sein 'Schutzengel' bei ihm zu bleiben, und Emilia, in die er sich unsterblich verliebt hat. Ein großes Märchen, eine opernhafte Komposition und ein unvergleichliches Lesevergnügen."
Einige meiner Lieblingszitate:
"... wenn wir entdecken, ..., dass unsere Liebe nicht erwidert wird, sollten wir aufhören, uns nach dieser Erwiderung zu sehnen, sondern stattdessen danach streben, die Liebe in unseren Herzen zu zerlegen. Und dann wird sich mit der Zeit die Verwirrung auflösen und auf beiden Seiten wird Ruhe herrschen."
(... if we discover, ..., that our love is not reciprocated, we should cease to yearn for this reciprocation, but strive instead to dismantle the love in our hearts. And then in time the confusion will be unravelled and on both sides there will be quietness.)
"Deutsch ... die Art und Weise, wie das Verb sich in fast jedem Satz bis zum letzten Moment seiner eigenen Vervollständigung zurückhält und so allen sprachlichen Konstruktionen einen hängenden Faden des Mysteriums verleiht."
(German ... the way the verb withholds itself from its own completion until the last moment in almost every sentence, thus imparting to all linguistic constructions a hanging thread of mystery.)
Ich liebe es. Es ist soooo wahr.
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