Wie schon in seinen früheren Büchern "Die Kathedrale des Meeres" (Cathedral of the Sea) und "Die Pfeiler des Glaubens" (The Hand of Fatima) enttäuscht Ildefonso Falcones auch mit seinem neuesten Roman nicht. Ob er nun über Barcelona im 14. Jahrhundert, Muslime im 16. Jahrhundert oder Zigeuner im 18. Jahrhundert spricht, er scheint alle Charaktere persönlich zu kennen und führt uns in ihr Leben und ihre Kämpfe ein. Diesmal sind es die Zigeuner und ihre Probleme in einem Land, in dem sie nicht willkommen sind, na ja, wo sind sie das schon? Sie können ihren Lebensunterhalt nicht verdienen, indem sie irgendwo bleiben, weil sie viele, viele Jobs nicht ausüben dürfen, aber sie können auch nicht reisen. Und als die spanische Krone beschließt, sie alle einzusperren, um den perfekten Völkermord durchzuführen. Nun, zum Glück gibt es keinen perfekten Völkermord, es gibt immer Angehörige einer Rasse, die bereit sind, bis zum Ende zu kämpfen.
Ildefonso Falcones ist ein großartiger Geschichtenerzähler. Er kann uns in die Charaktere verlieben und mit ihnen fühlen lassen, während sie ihr dramatisches Leben durchleben. Und darüber hinaus ist es auch eine fantastische Geschichtsstunde. Wir lernen nicht nur etwas über Spanien im 18. Jahrhundert, sondern auch über Sklaven in Kuba, Tabakanbau und -verarbeitung, Handel und Schmuggel. Es gibt so viel in dieser Geschichte. Obwohl Caridad, eine ehemalige Sklavin, die Protagonistin sein soll, sind ihre Freundin Milagros mit ihrem Großvater Melchor und ihre Familie auch ziemlich wichtig für die Geschichte.
Alle seine Bücher sind einfach hervorragend. Hoffentlich schreibt er bald mehr.
Buchbeschreibung:
"Sevilla 1748: Die freigelassene Sklavin Caridad findet Zuflucht bei der Zigeunerfamilie Vega. Hier freundet sie sich mit der schönen Sängerin Milagros an. Beide wissen, was es heißt, einem unterdrückten Volk anzugehören – noch dazu als Frau in einer von Männern beherrschten Welt. Ihre von Schicksalsschlägen gezeichneten Lebenswege führen sie von den sonnenverbrannten Ebenen Andalusiens in die prunkvollen Straßen und Theater der Königsresidenz Madrid.
Ildefonso Falcones’ opulenter Roman ist wie der Flamenco: Er erzählt von Schmerz und Trauer, Liebe und Freundschaft, Hass und Verrat, Sehnsucht und Hoffnung – und von der Freiheit."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen