Freitag, 10. Oktober 2025

Adichie, Chimamanda Ngozi "Americanah"

Adichie, Chimamanda Ngozi "Americanah" (Englisch: Americanah) - 2013

Ich habe "Die Hälfte der Sonne" (Half of a Yellow Sun) von dieser Autorin gelesen und fand es sehr gut. Auch dieser Roman handelt von Nigeria, wenn auch ganz anders. Er spielt etwa dreißig Jahre nach den Ereignissen des ersten Buches (dem Biafra-Krieg). Die Autorin erzählt die Geschichte einer jungen Frau aus Nigeria, die in die USA auswandert und Jahre später zurückkehrt.

Für mich war das Buch nicht nur wegen der vielen Informationen über Nigeria interessant, sondern auch, weil es meinem Leben ähnelt. Ich bin zwar nicht aus einer kriegszerrütteten Region geflohen, habe aber fast die Hälfte meines Lebens im Ausland verbracht. Immer wieder höre ich Kommentare von anderen, die das nicht getan haben und die eine ganz andere Vorstellung davon haben - sowohl von Menschen aus meinem Heimatland als auch von denen aus meinem Gastland. Für mich ist dies also nicht nur ein Buch über Nigeria, sondern auch über Einwanderer und ihre zerrissenen Welten. Es ist weniger eine Liebesgeschichte, sondern vielmehr eine Geschichte darüber, was man tut, wenn man irgendwo landet, wo man nicht erwünscht ist. Es hätte genauso gut die Geschichte meines Lebens sein können, ohne die schiefgegangene Liebesgeschichte. Genau wie Ifemelu bin ich in mein Heimatland zurückgekehrt, und es ist nicht mehr dasselbe wie damals, als ich es verlassen habe.

Jemand erwähnt in dem Buch, dass "Alles zerfällt" (auch: Okonkwo oder Das Alte stürzt) (Things Fall Apart) von Chinua Achebe zwar ein großartiges Buch war, aber nicht dazu beigetragen hat, Afrika zu verstehen, "An der Biegung des großen Flusses" (A Bend in the River) von V.S. Naipaul hingegen schon. Ich kann beide Bücher wirklich empfehlen.

Auf jeden Fall hat mir dieses Buch sehr gut gefallen, auch wenn es eine ganz andere Seite Nigerias beleuchtet als "Die Hälfte der Sonne" (Half of a Yellow Sun). Ich freue mich schon auf das dritte Buch der Autorin, "Blauer Hibiskus" (Purple Hibiscus).

Buchbeschreibung:

"Chimamanda Adichie erzählt von der Liebe zwischen Ifemelu und Obinze, die im Nigeria der neunziger Jahre ihren Lauf nimmt. Dann trennen sich ihre Wege: Die selbstbewusste Ifemelu studiert in Princeton, Obinze strandet als illegaler Einwanderer in London. Nach Jahren stehen sie plötzlich vor einer Entscheidung, die ihr Leben auf den Kopf stellt. Adichie gelingt ein eindringlicher, moderner und hochpolitischer Roman über Identität und Rassismus in unserer globale Welt."

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