Samstag, 18. Oktober 2025

James, Henry "Der Amerikaner"

James, Henry "Der Amerikaner" (Englisch: The American) - 1875

1875, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, glaubt die Gesellschaft, sie sei moderner geworden. Aber ist sie das wirklich? Ein reicher Amerikaner zieht nach Europa, wo er eine Französin kennenlernt und sich in sie verliebt. Doch der Klassenunterschied trennt sie; sein Geld gleicht den jahrhundertelang gepflegten Snobismus nicht aus. Soziale Traditionen sind ihrer Familie so wichtig.

Ich lese gerne über die andere Welt der Vergangenheit, besonders wenn sie aus zeitgenössischer Sicht geschrieben ist. Henry James ist die amerikanische Version von Jane Austen. Er zeigt alle Probleme der damaligen Gesellschaft auf, ohne eine Lösung aufzeigen zu können, nicht einmal einen Hoffnungsschimmer, weil er sie von seinem Standpunkt aus nicht erkennen konnte.

Mir gefällt besonders der Schreibstil, die diese Autoren verwenden. Es ist ein Vergnügen, es zu lesen, selbst wenn es nur der Worte und nicht der Geschichte wegen ist. Aber auch die Handlung ist recht interessant. Ein gutes Buch.

"In dieser klassischen Kollision der Neuen Welt mit dem Alten Europa spinnt James eine Fabel über vereitelte Sehnsüchte, die zwischen Komödie, Tragödie, Romantik und Melodram schwankt."

Buchbeschreibung:

"'Ich erinnere mich, daß ich in einer amerikanischen 'Pferdebahn' saß, als ich plötzlich merkte, wie ich voller Enthusiasmus die Situation eines robusten, aber hinterhältig betrogenen und verratenen, eines grausam gekränkten Landsmannes in einem fremden Lande und in einer aristokratischen Gesellschaft als Thema einer Erzählung erwog; dabei kam es insbesondere darauf an, daß er durch diejenigen Personen leiden müßte, die vorgaben, die höchstmögliche Kultur zu repräsentieren und einem ihm in jeder Weise überlegenen Rang anzugehören. Was würde er in jener Zwangslage 'tun', wie würde er sich Recht verschaffen, oder wie würde er, falls keine Abhilfe möglich war, sich angesichts dieses ihm zugefügten Unrechtes benehmen?" Henry James

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