Samstag, 11. Oktober 2025

Dai, Sijie "Balzac und die kleine chinesische Schneiderin"

Dai, Sijie "Balzac und die kleine chinesische Schneiderin" (Französisch: Balzac et la Petite Tailleuse Chinoise) - Balzac and the Little Chinese Seamstress - 2002

Eine großartige Geschichte über die chinesische Kulturrevolution in ihren späteren Jahren. Zwei Jungen aus einer gebildeten Familie werden zur Umerziehung in ein Dorf geschickt. Durch die Geschichten Balzacs (dessen Bücher sie finden und stehlen) lernen sie ein Dorfmädchen kennen und verlieben sich in sie, die als die kleine Schneiderin bekannt ist.

Für jemanden, der in Westeuropa aufwächst, ist es schwer vorstellbar, was es bedeutet, in der Situation der Jungen zu sein. Sie haben nichts Unrechtes getan, niemandem geschadet, und trotzdem werden sie dafür bestraft, dass sie sie sind und eine Ausbildung haben; ihre Eltern werden dafür bestraft, dass sie ihre Kinder erziehen.

Offenbar handelt es sich um einen halb-autobiografischen Roman, daher weiß der Autor, wovon er schreibt. Und das ist in seinem Schreibstil deutlich spürbar.

Ich finde es interessant, dass der Autor seine Geschichte auf Französisch schrieb und sie erst in seine Muttersprache übersetzt wurde, nachdem das Buch verfilmt und in 25 weitere Sprachen übersetzt worden war.

Buchbeschreibung:

"Zwei pfiffige chinesische Studenten, die zur 'kulturellen Umerziehung' in ein abgelegenes Bergdorf ans Ende der Welt verschickt wurden, merken bald, dass sie nur eine einzige Möglichkeit haben zu überleben: Sie müssen in den Besitz jenes wunderbaren Lederkoffers gelangen, der die – verbotenen – Meisterwerke der westlichen Weltliteratur enthält. Denn nur mit ihnen können sie den Widrigkeiten ihres Daseins entkommen – und vielleicht am Ende das Herz der kleinen Schneiderin gewinnen."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen