Kartophilie ist die Liebe zu Karten. Die habe ich auf jeden Fall. Sie lässt sich gut mit Topophilie, der Liebe zu Orten, kombinieren. Ich glaube, ich leide unter beidem, und dieses Buch ist großartig für alle Kartensüchtigen unter uns.
Alastair Bonnett, Professor für Sozialgeographie aus Newcastle, listet in diesem Buch viele interessante, merkwürdige, vergessene, verlorene und unsichtbare Orte auf und beschreibt sie sehr treffend. Es gibt Orte, die wir nicht besuchen wollen (wie Pripyat bei Tschernobyl), Orte, die wir nicht besuchen können (wie den Berg Athos, na ja, zumindest nicht der weibliche Teil dieser Welt), Orte, die es nicht mehr gibt (oder umbenannt wurden), Orte, die allein schon wegen ihrer seltsamen Identität Spaß machen würden (Baarle-Nassau in den Niederlanden ist ein interessantes Beispiel und definitiv auf unserer Liste) und viele kuriose, merkwürdige und skurrile Orte, über die es einfach Spaß macht zu lesen.
Wer Geographie und/oder Karten liebt, für diejenigen ist dieses Buch genau das Richtige. Holt euren Atlas raus und lest ihn.
Buchbeschreibung:
"Spätestens seit Google Earth ist die Welt bis in den letzten Winkel erforscht und vermessen. Es gibt keine unbekannten Orte mehr, keine unberührten Eilande, nichts mehr zu entdecken - oder etwa doch?
Alastair Bonnett stellt in diesem Buch faszinierende und außergewöhnliche Orte vor, die unsere Vorstellungen von der Welt gehörig durcheinanderbringen. Sie tauchen auf und unter, wie die Inseln im Gangesdelta, verschwinden von Satellitenbildern, wie Sandy Island vor der australischen Küste, oder verstecken sich unter Gebüsch und Gestrüpp, das alle Spuren überwuchert, wie auf der britischen Halbinsel Arne. Unterhaltsam und leichtfüßig werden Orte wie Bir Tawil in Ostafrika beschrieben, die partout keine Nation haben will, oder Orte, die scheinbar zu zwei Nationalstaaten gleichzeitig gehören. Berichtet wird von versteckten Labyrinthen, unterirdischen, verlassenen oder überbauten Städten ebenso wie von ihrer historischen Entwicklung. Lehrreich, aber nicht belehrend führt Bonnett durch geographische Kuriositäten und zeigt, dass auch für den heutigen Menschen das Entdecken nie aufhört."


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