Was für eine fabelhafte Geschichte über das Leben in einem uns so unbekannten Teil der Welt. Die Girls von Riad sind alle Freundinnen der Autorin. Sadim, Kamra, Michelle und Lanis gewähren uns einen Einblick in ihre Welt.
Ich bin in einem westlichen Land aufgewachsen. Auch wenn Mädchen damals nicht die gleichen Chancen hatten wie heute – und ich will nicht sagen, dass sie die gleichen Chancen haben, sie haben in der heutigen Zeit einfach mehr als wir damals –, waren wir nie so eingeschränkt wie die Mädchen im Roman. Ich durfte als Teenager öffentliche Tanzveranstaltungen besuchen, ich durfte Partys in Familien besuchen, die meine Eltern nicht kannten. Und ich kenne niemanden, der nicht den Mann heiraten konnte, den sie heiraten wollte. Nun, ich kenne einige Fälle, in denen die Eltern mit der Wahl nicht zufrieden waren, aber das heißt nicht, dass sie eine Heirat verhindern konnten.
Ich selbst könnte mir nicht vorstellen, jemanden zu heiraten, den ich nicht kenne, jemanden, den ich nicht selbst ausgesucht habe. Es ist so schon schwer genug. Viele Scheidungen zeigen uns, wie schwierig es ist, eine Beziehung aufrechtzuerhalten. Aber einfach jemanden zu heiraten, den die Eltern ausgesucht haben, klingt für mich einfach unmöglich. Und all die anderen Einschränkungen – diese Mädchen können kaum über ihr eigenes Leben entscheiden. Wie traurig.
Ein interessantes Buch.
Mir gefällt das Cover der arabischen Ausgabe sehr gut, die kleinen Emojis. Wie süß.
Wir haben dieses Buch im Mai 2019 in unserem internationalen Online-Lesekreis besprochen.
Wir haben dieses Buch im Mai 2019 in unserem internationalen Online-Lesekreis besprochen.
Buchbeschreibung:
"Rajaa Alsanea ist die neue weibliche Stimme Arabiens. Mutig wie Scheherazade erzählt sie in ihrem Roman von der delikaten Gratwanderung junger Frauen zwischen Liebe, Sex und islamischer Tradition. Sie lüftet den Schleier, bricht ein Tabu und öffnet der Welt zum ersten Mal die Tore zum Leben moderner Araberinnen. Nachdem Die Girls von Riad in Saudi-Arabien verboten wurde, erschien das Buch 2005 im Libanon. Binnen weniger Monate verkaufte es sich mehrere hunderttausendmal und löste eine hitzige Debatte zwischen arabischen Politikern, Gelehrten und Kritikern aus. Währenddessen ging das Buch auf dem Schwarzmarkt für das Zehnfache des Ladenpreises über den Tisch. Rajaa Alsanea erzählt davon, worüber geschwiegen werden muss: Von vier jungen Frauen, die leben und lieben wollen und es nicht dürfen, weil die Tradition für Frauen kein Glück vorsieht. Doch Sadim, Kamra, Michelle und Lamis versuchen es trotzdem, eine jede auf ihre Art – und das Ergebnis ist ein tragikomischer Roman, der aufrüttelt, berührt und verzaubert."


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