Nguyễn, Phan Quế Mai "Wo die Asche blüht" (Englisch: Dust Child) - 2023
Ein interessantes Thema. Ich habe schon öfter Bücher über die Kinder von Soldaten gelesen, und sie wurden nirgendwo gerne gesehen. In Deutschland waren das meistens Kinder von schwarzen Vätern im zweiten Weltkrieg, bei den anderen fiel es nicht so auf, wenn man nicht gerade in einem Dorf wohnte und es jeder wusste.
Hier geht es um die Kinder von Vietnamesinnen und amerikanischen Soldaten. Egal, ob die Väter schwarz oder weiß waren, es fiel sofort auf. Und die Kinder mussten sehr darunter leiden. In diesem Buch wuchsen sie nicht nur mit der Gewissheit auf, einen ausländischen Vater zu haben, sondern auch, dass ihre Mutter sie nicht wollte, und sie mussten in einem Waisenhaus aufwachsen, ohne die Unterstützung einer Familie.
Es war gut, mehr über das Thema zu lernen aber ich war nicht gerade total begeistert von dem Buch und der Schreibweise. Zu oft fällt sie ins Vietnamesische, häufig übersetzt sie dies anschließend, aber nicht immer. Und auch im ersten Fall stört es den Ablauf. Die Schreibweise ist alls in allem nicht sehr flüssig, vieles bleibt absolut unklar. Man weiß manchmal nicht, wovon sie überhaupt redet. Es ist schön, etwas über die vietnamesische Kultur zu lernen, aber sie setzt zu viel voraus. Vielleicht klar für Leute, die vietnameisch sprechen oder Vietnam kennen, aber für die anderen ist es doch sehr verwirrend.
Außerdem sind etliche Fehler in dem Buch, den ein englischer Muttersprachler hätte ausfiltern müssen. Schade.
Auf Goodreads empfiehlt jemand, auch Bảo Ninhs Buch "Die Leiden des Krieges" (Goodreads) zu lesen, die Geschichte des Krieges aus der Sicht eines vietnameischen Soldaten. Und das erste Buch der Autorin, "Der Gesang der Berge" (Goodreads), das zur Zeit des Krieges spielt.
Obwohl ich oft gelesen habe, dass das erste Buch viel besser ist als dieses, bin ich mir nicht sicher, ob ich so schnell noch ein anders Buch von Phan Quế Mai Nguyễn lesen möchte.
Auch das Zitat, das sie auf Seite 267 bringt, ist nicht genau richtig:
"Wir sind die Unwilligen,
geführt von den Unqualifizierten,
tun das Unnötige,
für die Undankbaren."
Dies ist das richtige Zitat:
"Wir, die Unwilligen,
angeführt von den Unwissenden,
tun das Unmögliche für die Undankbaren.
Wir haben so viel, so lange, mit so wenig gemacht,
dass wir jetzt qualifiziert sind,
alles mit nichts zu tun.
Für immer."
Konstantin Josef Jireček
Den meisten Mitgliedern unseres Lesekreises hat das Buch jedoch ganz gut gefallen, vor allem, weil sie etwas über die Menschen in Vietnam und die Auswirkungen des Krieges auf das Leben der Menschen dort gelernt hatten. Auch haben wir uns über die unterschiedliche Auffassung der Menschen in Asien und in Westeuropa unterhalten.
Ich habe dies im Mai 2025 mit meinem deutschen Lesekreis gelesen.
Buchbeschreibung:
"Vietnam, 1969: Die beiden Schwestern Trang und Quỳnh wachsen in einem kleinen Dorf im Mekongdelta auf. Als junge Frauen bestellen sie die Reisfelder ihrer verarmten Eltern, der Vater ist als Invalide aus dem Krieg heimgekehrt. Als eine Freundin ihnen erzählt, in Saigon wäre es für Mädchen wie sie leicht, Arbeit als Barmädchen zu finden, fassen sie den Entschluss, in die Stadt zu gehen. Trang lernt dort einen amerikanischen Soldaten kennen und stürzt sich mitten in den Wirren des Krieges in eine Affäre mit ihm, die nicht ohne Folgen bleibt …
Jahrzehnte später kehrt ein amerikanischer Veteran zurück nach Ho-Chi-Minh-Stadt in der Hoffnung, sich von den Schatten der Vergangenheit befreien zu können. Er trifft auf Phong, den Sohn einer Vietnamesin und eines ehemaligen GIs, der in einem Waisenhaus aufwuchs und verzweifelt seine Eltern sucht – kann Phong ihm helfen, seine alte Schuld wiedergutzumachen?"


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